Hochwasserschutz Messendorferbach - Eröffnung Rückhaltebecken
Nicht nur die Sicherheit vor einem Hochwasser, das sich statistisch alle 100 Jahre ereignet, sondern auch eine nachhaltige ökologische Aufwertung und zusätzlich einen wertvollen Beitrag zum lokalen Klimaschutz leistet das Rückhaltebecken Messendorferbach.
„Der Schutz der Bevölkerung vor Naturgefahren wie Hochwasser ist mir ein großes Anliegen. Daher investieren wir als zuständiges Bundesministerium in ganz Österreich laufend in bauliche Maßnahmen und ökologische Verbesserungen. Für das Rückhaltebecken am Messendorferbach stellen wir rund 1,1 Millionen Euro zur Verfügung. Jeder Euro, den wir in Hochwasserschutz investieren, ist eine Investition für mehr Sicherheit, für mehr Ökologie und stützt auch die regionale Wirtschaft“, erklärte Wasserminister Norbert Totschnig anlässlich der Eröffnung.
Das Gewässer, das am nördlichen Teil des Messendorfberges entspringt und jenseits der südöstlichen Stadtgrenze von Graz in den Raababach mündet, sorgte vor allem im dicht besiedelten Grenzbereich zwischen Graz und Raaba-Grambach nach starken Regenfällen immer wieder für schwere Überschwemmungen.
Um dem Einhalt zu gebieten, wurde von der Stadt Graz unter finanzieller Mithilfe der Republik Österreich und des Landes Steiermark ein Schutzprojekt umgesetzt, in das insgesamt rund 2,5 Millionen Euro investiert wurden. Das neue Rückhaltebecken entlang des Arnikaweges im Stadtbezirk St. Peter kann rund 20.000 Kubikmeter Wasser aufnehmen. Der Abfluss aus dem Messendorferbach wird dadurch bei einem 100-jährlichen Hochwasser – also einem Hochwasserereignis, wie es statistisch gesehen alle 100 Jahre vorkommt – von vorher 6,6 auf 2 Kubikmeter pro Sekunde reduziert, was für die Bevölkerung einen bestmöglichen Schutz verspricht.
Zusätzlich zu dem Rückhaltebecken erfolgte ein ergänzender Linearausbau entlang des Baches zwischen der Steinkleegasse und der Stadtgrenze. Am noch fehlenden Bachausbau weiter stromabwärts, im Gemeindegebiet von Raaba, wird intensiv gearbeitet. Die wichtige Grundlage wurde mit dem fertiggestellten Rückhaltebecken bereits geschaffen.
Ökologische Gestaltung des Schutzprojekts
Der Wert des Bauvorhabens im Bereich des Arnikaweges in Graz-St. Peter erschöpft sich aber bei weitem nicht „nur“ in mehr Sicherheit für die Bevölkerung, sondern auch in einer Aufwertung der ökologischen Situation rund um den Bach, wissen der Leiter der städtischen Abteilung für Grünraum und Gewässer, Robert Wiener, und Projektleiterin Ulrike Savora: „Dieses Projekt ist ein Vorzeigebeispiel für die Sicherung von Grünflächen. Diese Grün- und Retentionsflächen liegen im öffentlichen Gut und sind deshalb nachhaltig vor einer Wohnverbauung geschützt!“
Bereits im Jahr 2006 hatte sich die Stadt ein für die Umsetzung der Maßnahmen notwendiges Baugrundstück gesichert, nach der Fertigstellung des Dammbauwerks schufen Erdbaumaßnahmen und eine Bepflanzung mit ökologisch wertvollen Gehölzen wertvolle Naturräume, die den Menschen sanfte Erholung und der Tier- und Pflanzenwelt wichtige Rückzugsräume bieten.
Neben heimischen Baum- und Straucharten bieten auch ein Feuchtbiotop und ein Trockenstandort Entfaltungsmöglichkeiten für die im Grazer Stadtgebiet vielerorts in Bedrängnis geratene Fauna und Flora. Damm- und Einstauflächen liegen jetzt im öffentlichen Wassergut. Baubeginn für das Projekt war im Dezember 2022, im Juni des Vorjahres waren die Betonarbeiten weitgehend abgeschlossen. Nach Fertigstellung der weiteren Bauarbeiten im Herbst 2023 folgten die Bepflanzungen und ökologischen Gestaltungen.