Hochwasserschutz Lavamünd – Zielstrebig durch die Krise
Das Hochwasserereignis, das im November 2012 nach schweren Regenfällen Lavamünd getroffen hat, werden viele Bewohnerinnen und Bewohner der Marktgemeinde nicht mehr vergessen. Um auf zukünftige Ereignisse besser vorbereitet zu sein, wurde 2018 mit dem Bau eines umfassenden Hochwasserschutzes begonnen.
Dieses Großprojekt mit Gesamtbaukosten von rund 17,5 Mio. Euro (bei einem Bundesanteil von rund 13,5 Mio. Euro) soll bis 2023 fertiggestellt werden. Aus aktueller Perspektive absolut realistisch.
Das Fazit einer Besichtigung der Baustelle durch das Bundesministerium, Land Kärnten, Marktgemeinde Lavamünd, Planern und der Baufirma fällt mehr als positiv aus. Obwohl die Gründung der Hochwasserschutzmauer, die in Zukunft bis zu 100 jährliche Hochwasserereignisse abwehren soll, aufgrund unerwarteter Untergrundverhältnisse komplizierter ausgefallen ist als geplant, liegt der Baufortschritt im Zeitplan. Auch die schwierigen Rahmenbedingungen durch die COVID-Pandemie konnten vom motivierten Umsetzungsteam abgefedert werden. Die vorgezogene Bereitstellung von Bundesmitteln unterstützt diesen erfreulichen Fortschritt.
Auch erste Maßnahmen zur Gestaltung konnten bereits dieses Jahr umgesetzt werden. So wurde die Hochwasserschutzmauer entlang der Drau initial bepflanzt. Die Zugänglichkeit zum Wasser ist durch Abgänge und neu geschaffene Wasserplätze mit flachen Schotterböschungen, die für Erholung und Freizeit genutzt werden können, gewährleistet. Im Vergleich zum ursprünglichen Ufer wurden die Mauern von den bestehenden Gebäuden bis zu neun Metern abgerückt. Zusätzliche Glaselemente in der Mauer sollen für Lichteinfall und Blickmöglichkeit in Richtung Fluss sorgen. Zudem entsteht so Raum, der in Zukunft für eine Fuß- und Radpromenade genutzt werden kann. Die innen derzeit noch etwas kahl erscheinende Betonmauer wird noch optisch aufgewertet. Nach einer gestalterischen Lösung für den direkten Mündungsbereich von Drau und Lavant – dem sogenannten Lavantspitz – wird noch gesucht.
Dass auch in Zukunft Hochwasserereignisse in Lavamünd zu erwarten sind, hat der November 2019 vor Augen geführt. Maßgebliche Schäden konnten nur durch eine frühzeitige Baustellensicherung, mobile Maßnahmen und eine abgestimmte Herangehensweise mit dem Verbund erreicht werden. Umso erfreulicher ist der überaus positive, zeitplangemäße Fortschritt – für ein Projekt dieser Größenordnung keinesfalls selbstverständlich – und die Maßnahme selbst, die einen wichtigen Beitrag für die Sicherheit und die zukünftige Entwicklung der Region leistet.