40 Millionen Euro für den Hochwasserschutz

Freßnitzbach
Foto: Edelsbrunner/Terneak

114 Hochwasserschutzprojekte wurden von der Kommission Wasserwirtschaft behandelt und von Bundesministerin Köstinger genehmigt. Das Bundesministerium stellt dafür 40 Millionen Euro zur Verfügung.

Um das Hochwasserrisiko zu entschärfen wird seit Jahrzehnten in den vorbeugenden Hochwasserschutz investiert. 114 Hochwasserschutzprojekte können nun umgesetzt werden um die Bevölkerung und deren Siedlungs- und Wirtschaftsräume besser zu schützen. Der Bau und die Instandhaltung von Hochwasserschutzprojekten sichert Arbeitsplätze im Bereich Planung und Baugewerbe.

Hochwasserschutz Freßnitzbach, Vergrößerung des Rückhalteraumes und Linearmaßnahmen

Wie die Vergangenheit gezeigt hat, kommt es trotz des bestehenden Hochwasserrückhaltebeckens im Ortsgebiet von Freßnitz bei Starkregenereignissen immer wieder zu Überflutungen. Vor allem bei kurzen Starkregenereignissen ist der Freßnitzbach nicht in der Lage, die Niederschläge schadlos abzuführen. Aufgrund des großen Schadenspotentials wurde seitens der Marktgemeinde Krieglach im Jahr 2013 die Vergrößerung des Rückhalteraumes und Linearmaßnahmen mit dem Schutzziel HQ100 in Auftrag gegeben. Das Bearbeitungsgebiet erstreckt sich von der Mündung des Freßnitzbaches in die Mürz bis einschließlich des Rückhaltebeckens zuzüglich des Bereichs bei der Geschiebesperre. Da im Siedlungsbereich der Ortschaft Freßnitz wenig Platz zur Verfügung steht, ist geplant, die bestehenden Mauern zu erhöhen und wo Platz ist, Dämme und Aufschüttungen zu errichten.

Um eine Verbesserung des ökologischen Zustandes zu erreichen, werden die vorhandenen Sohlstufen und Sohlschwellen für Organismen durchgängig gemacht und Strukturierungsmaßnahmen und Bepflanzungsmaßnahmen vorgenommen. Durch die Errichtung der Hochwasserschutzmaßnahmen kommt es zur Hochwasserfreistellung von insgesamt 100 Objekten.

Die Gesamtkosten des Hochwasserschutzprojektes belaufen sich auf 5,200.000 . Das Bundesministerium übernimmt 2,215.000 .

Die Maßnahmenumsetzung ist für 2020 - 2021 geplant. 

Stadtgemeinde Traismauer, Marktgemeinde Nussdorf

Das Projekt umfasst die Errichtung eines 100-jährlichen Hochwasserschutzes für Wohnobjekte, Gewerbe-, Produktionsbetriebe und Infrastruktureinrichtungen an der Traisen in der Stadtgemeinde Traismauer und Nussdorf. Die Hochwasserschutzprojekte beinhaltet drei zentrale Bauelemente: lineare Hochwasserschutzmaßnahmen, Fischwanderhilfe und Hochwasserkompensation.

Die linearen Hochwasserschutzmaßnahmen werden in Form eines Erddammes und von Mauern entlang der Eisenbahntrasse errichtet. Für anfallende Sickerwässer ist eine Hinterlandentwässerung mit Pumpschächten vorgesehen.

Zur fischpassierbaren Überwindung der beiden Sohlstufen sind zwei naturnahe, dynamisch dotierte Umgehungsarme mit verdeckten Sohlschwellen geplant.  

Zwischen der Brücke B43 und der ÖBB Brücke ist ein Geländeabtrag als Kompensation vorgesehen.

Die Gesamtkosten des Hochwasserschutzprojektes belaufen sich auf 4,600.000 . Das Bundesministerium übernimmt 3,600.000 .

Die Maßnahmenumsetzung ist für 2020 - 2023 geplant.

Hochwasserschutz Stadtgemeinde Radenthein, Abschnitt Döbriach – Riegerbach

Die Gefahrenzonenausweisung zeigt, dass das Siedlungsgebiet durch ein Hochwasser des Riegerbachs gefährdet ist. Aus diesem Grund werden im Bereich Döbriach im Gemeindegebiet von Radenthein Hochwasserschutzmaßnahmen umgesetzt. Neben der beidufrigen Erhöhung von bestehenden Dammbauten werden neue Dämme errichtet und bestehende Hochwasserschutzmauern erhöht, die Gewässersohle eingetieft und eine Aufweitung des Gewässerprofils umgesetzt.

Neben der Ersatzherstellung von zwei Fuß- bzw.- Radwegbrücken, dem Abbruch einer weiteren Brücke, dem Versetzen und der Neuerrichtung des Pegelgebäudes des Hydrographischen Dienstes Kärnten, ist auch eine Ver- bzw. Tieferlegung von bestehenden Schmutzwasserkanälen geplant.

Insgesamt werden nach Abschluss der Bauarbeiten 412 Wohn- und Gewerbeobjekte und fast 1300 Personen vor einem Hochwasser des Riegerbachs, bis zu einer 100-jährlichen Eintrittswahrscheinlichkeit, geschützt.

Die Projektkosten belaufen sich auf 4,5 Millionen Euro. Rund 2 Millionen Euro werden vom Bundesministerium finanziert.

Die Maßnahmenumsetzung ist für die Jahre 2020 – 2024 geplant.

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