Fischwanderhilfe Ottensheim-Wilhering
Europas längste Fischwanderhilfe beim Kraftwerk Ottensheim-Wilhering wurde in Betrieb genommen.
Ein rund 14,2 km langer Umgehungsarm über das Innbach-Aschach-Gerinne, der eine den lokalen Verhältnisse angepasst Fischwanderhilfe darstellt, wurde eröffnet.
Das Projekt ist Teil des EU-Förderprogrammes LIFE+ „Netzwerk Donau“ und soll zur Herstellung der Durchgängigkeit an ausgewählten Strecken der Donau beitragen. Zusätzlich werden spezielle Strukturmaßnahmen in Stauwurzelbereichen in Form von Kiesbänken gesetzt.
Die Wiederherstellung der freien Durchgängigkeit der Gewässer ist eine zentrale Anforderung der EU-Wasserrahmenrichtlinie bzw. des Nationalen Gewässerbewirtschaftungsplans. VERBUND startete Anfang 2015 mit dem Bau der Anlage unterstützt durch Finanzierungspartner (Europäische Union, Bundesministerium, Landesregierung und Landesfischereiverband Oberösterreich und Niederösterreich).
Naturnahe Fischwanderhilfe: Umgehungsarm
Die Wanderhilfe erstreckt sich von der aktuellen Mündung des Innbaches bei Wilhering über das Aschach-Hochwasserentlastungsgerinne und den Brandstätter Altarm beinahe bis zum Markt Aschach. Durch die naturnahe Gestaltung des gesamten Gerinnes werden wertvolle Strukturen in Form von Tiefstellen (Kolken), Furten und Buchten als zusätzliche Lebensräume für Fische und einer Vielzahl von wassergebundenen Organismen geschaffen. So erfüllt das Umgehungsgerinne nicht nur technische sondern vor allem auch hohe ökologische Anforderungen.
Das Dotationsbauwerk liegt am rechten Donauufer in der Stauwurzel des Kraftwerks Ottensheim-Wilhering bei Donau-km 2158,4. Um eine den ökologischen Verhältnissen entsprechende Dotation sicherzustellen und um Hochwässer gefahrlos abzuführen, wird es mit einem beweglichen Verschlussorgan ausgestattet. Im Anschluss verläuft das Gerinne parallel zum Brandstätter Altarm und mündet auf der Höhe der Ortschaft Brandstatt in die Restwasserstrecke der Aschach. In diesem Abschnitt wird ein Teil des Umgehungsarmes vollkommen neu errichtet. Im Anschluss daran wird bis zur Mündung in die Donau das bestehende Gewässerbett beinahe im gesamten Verlauf nach ökologischen Kriterien umgestaltet.
Mit der Herstellung der biologischen Durchgängigkeit der Donau geht auch eine Verknüpfung vom FFH-Schutzgebiet „Oberes Donau- und Aschachtal“ und dem FFH-Schutzgebiet „Unteres Trauntal“ einher.
Längerfristig ist durch den Umgehungsarm eine starke Aufwertung der Lebensraumfunktion zu erwarten: Kiesbänke und Flachwasserzonen bilden wertvolle Habitate für verschiedene Fischarten, sind Lebensraum für die Vogelfauna und stellen verbesserte Lebensgrundlagen für Wassersäuger wie Biber und Fischotter dar.