Renaturierungsprojekt Traisen

Die neue Traisen beim Kraftwerk Altenwörth
Foto: Verbund

Der begradigte Mündungsbereich der Traisen beim Kraftwert Altenwörth wurde über eine Länge von fast 10 Kilometern in eine vielfältige Au-Landschaft verwandelt.

Über das Projekt EU-LIFE+ Traisen wurde Österreichs größtes Fluss-Renaturierungsvorhaben nach drei Jahren Bauzeit fertiggestellt. Das Augebiet und der Mündungsabschnitt der Traisen beim Donaukraftwerk Altenwörth konnte auf 9,4 Kilometern Länge mit einem Gesamtaufwand von 30 Millionen Euro ökologisch umfassend verbessert werden: aus einem begradigten Flusslauf im Natura 2000 Gebiet „Tullnerfelder Donau-Auen“ wurde eine exakt geplante, vielfältige Au-Landschaft mit Mäandern, Uferstrukturen und Tümpeln. Beim Bau des Donaukraftwerks Altenwörth wurde die Traisen um 7,5 km verlängert und mündet heute flussab des Kraftwerks. Das Flussbett wurde damals geradlinig und gleichförmig durch das Augebiet zwischen Traismauer und Zwentendorf gezogen.

VERBUND konnte das LIFE-Projekt, das nach einem strengen Auswahlverfahren aus 270 europäischen Umweltprojekten ausgewählt wurde, mit Unterstützung der Europäische Union, des Bundesministerium, der Landesregierung Niederösterreich, des Landesfischereiverbands Niederösterreich und der viadonau realisieren.

LIFE+ Traisen stellt dabei neue ökologische Rekorde auf. Auf einer Fläche von 150 Hektar wurde ein für die Region typischer neuer Lebensraum geschaffen, der einer Vielzahl von heimischen Tierarten eine erweiterte Heimat bietet. Dazu wurden 800.000 m³ Lehm und Sand sowie 1,9 Mio. Kies innerhalb des Au-Gebiets umgeschichtet und so Stillgewässer und Flachwassergebiete geschaffen.

Die entstandene Gewässervielfalt mit ihren mannigfachen Strukturen im Übergangsbereich zwischen Wasser und Land stellt eine große Bereicherung der Au dar. Von der ökologischen Aufwertung der Traisen profitiert durch die Anbindung auch die Donau: die fischpassierbare Vernetzung des Augebiets und einzelner Augewässer mit dem neuen Traisenfluss fördert die Fischfauna auch dort.

Beim Renaturierungsprojekt an der Traisen konnten nicht nur bestehende Biotope, wie z.B. seltene Trockenrasenflächen, erhalten und integriert werden, es gelang in mühevoller Kleinarbeit auch das gesamte Projektgebiet von Kampfmitteln aus dem 2. Weltkrieg zu säubern und für die Bevölkerung zugänglich zu machen.

Weiterführende Informationen