Start des Projektes zur dauerhaften Ansiedelung der Äsche am Mittleren Kamp

nebeneinander gereihte Menschen in einem in U-Form angneordneten Besprechungstischen, im Hintergrund eine Praesentationsabbildung dieser Arbeitsgruppe

Im Zuge des Forschungsprojektes soll bis 2028 am Kamp flussab der Stauseen Ottenstein, Dobra und Thurnberg eine dauerhafte, sich selbst erhaltende Äschenpopulation erfolgreich angesiedelt werden.
 

Ende Mai 2022 fand das erste Treffen der Steuerungsgruppe des mehrjährigen Forschungsprojektes „(Wieder)Ansiedelung der Äsche am Mittleren Kamp“ statt. Dabei wurde von Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen der Universität für Bodenkultur, die das Projekt bearbeiten, das Forschungsprojekt präsentiert und mit den Projektpartnern die nächsten Schritte diskutiert.

Ziel des Projektes ist die Entwicklung einer Methodik zur dauerhaften Ansiedlung einer sich selbst erhaltenden Äschenpopulation und die Erprobung dieser Methodik im Pilotgebiet im Mittellauf des Kamp. Dabei werden eine Methode zur Nach- und Aufzucht heimischer (Fluss)Fischarten entwickelt bzw. optimiert, unterschiedliche Aufzucht- und Besatzmethoden evaluiert als auch ein Maßnahmenkonzept zum Laichplatzmanagement geschaffen. Das Bundesministerium finanziert die wissenschaftliche Begleitung dieses Projektes; die hierfür benötigte Infrastruktur wird im Rahmen eines eigenständigen Projektes durch ein Konsortium, bestehend aus dem Amt der Niederösterreichischen Landesregierung, dem -Landesfischereiverband, den Fischereirechtsinhabern bzw. Fischereiausübungsberechtigen der Reviere im Pilotgebiet sowie dem Fischereirevier Rohrbach, finanziert.

Hintergrund

An österreichischen Fließgewässern werden seit vielen Jahren gemäß Nationalen Gewässerbewirtschaftungsplan hydromorphologische Belastungen sukzessive reduziert und somit Gewässerlebensraum geschaffen bzw. verbessert. Unmittelbare bzw. mittelfristig positive Verbesserungen der Fischzönose aufgrund dieser Lebensraumsanierung können jedoch vielfach nicht in Form einer signifikanten Verbesserung des Fish Index Austria im betroffenen Fließgewässerabschnitt beobachtet werden. Die Ursachen hierfür sind vielfältig und reichen vom Fehlen wesentlicher Fischarten über unsachgemäße fischereiliche Bewirtschaftung hin zu starkem Prädationsdruck fischfressender Tiere.

Mit den Ergebnissen dieses Forschungsprojektes soll die Möglichkeit geschaffen werden, mit fischökologischen bzw. fischereilichen Managementmaßnahmen in Kombination mit einem Laichplatzmanagement die übergeordneten Sanierungsziele gemäß EU-Wasserrahmenrichtlinie maßgeblich zu unterstützen.