Phytobenthos und Almwirtschaft

Straniger Bach, runderherum WAld
Foto: Kärntner Landesregierung

Gemeinsam mit dem Land Kärnten wurde eine Studie zum Einfluss der Almwirtschaft auf die Lebensgemeinschaft der Algen in Bächen der Südalpen durchgeführt.

Im Untersuchungsprogramm wurden die Algenzönosen von potentiell belasteten Gewässern im Bereich von bewirtschafteten Almen erhoben. Parallel dazu wurden Wasserproben für  Analysen der chemisch-physikalischen Parameter gezogen, die Aufschluss über das Ausmaß des Nährstoffeintrages über Weidewiesen und Zusammenhänge zwischen Algenaufwuchs und chemisch-physikalischen Eigenschaften des Gewässers zeigen sollten.

Zusätzlich zu den Untersuchungsdaten der Südalpen wurden auch Daten aus anderen betroffenen Bioregionen (z.B. nördliche Kalkalpen, Kalkvoralpen,…) durch die Bundesländer Oberösterreich, Steiermark und Tirol für weitere Auswertungen zur Verfügung gestellt.

Zusammenfassung der Ergebnisse

Die Untersuchungen in den drei Gebieten der Kärntner Südalpen haben, unabhängig vom Grad der Nährstoffbelastung, keine eindeutigen Resultate ergeben. Diesbezüglich muss allerdings angemerkt werden, dass der Sommer 2013 extrem niederschlagsarm und die Wasserführung der untersuchten Gewässer in der Folge sehr niedrig war.

Die Studie zeigt jedoch, dass (negative) Abweichungen vom Grundzustand insbesondere bei der Trophie vorliegen, was gut mit den Ergebnissen des österreichweiten Datenpools übereinstimmt. Wechselbeziehungen zwischen biologischer und den chemisch-physikalischer Parameter konnten nicht oder nur bedingt nachgewiesen werden.

Weiters zeigte sich, dass möglicherweise einzelne Arten bzw. deren Einstufung die Ergebnisse stark beeinflussen.

Ausblick

Die aktuelle Untersuchungsmethode basiert auf im Durchschnitt über 20 Jahre alten Datensätzen. In diesem Zeitraum hat sich die Taxonomie vieler Phytobenthos-Organismen entscheidend verändert. Arten wurden aufgesplittet oder auch zusammengeführt;  zwischenzeitlich kann eine ganze Reihe von Arten in Österreich nachgewiesen werden, die in den noch aktuellen Indikationslisten fehlen. Rückmeldungen aus der Praxis im Rahmen der Qualitätssicherung-Biologie bestätigen ebenfalls die notwendig gewordene Überprüfung der Einstufungen und in der Folge der Methode.

Über ein aktuell laufendes Projekt wurde die dringend erforderliche Überarbeitung des Indikationssystems bereits in die Wege geleitet.

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