Wildeinflussmonitoring stellt Wildeinfluss außer Streit
Wildeinflussmonitoring (WEM) beruht auf einer modernen, wissenschaftlich anerkannten Methode, die laufend evaluiert wird. Mit der laufenden neuen Aufnahmeperiode werden entsprechende Adaptierungen vorgenommen, um die Aussagekraft noch weiter zu verbessern.
Das fachlich vom Bundesministerium begleitete WEM liefert bereits seit dem Jahr 2004 österreichweit statistisch abgesicherte Daten über den Wildeinfluss auf die Waldverjüngung. Dieses Monitoringsystem wurde vom Bundesforschungszentrum für Wald in enger Abstimmung mit den Landesforstdiensten und im Konsens mit der Jägerschaft entwickelt.
Im Rahmen des Forst- und Jagd-Dialogs haben die Spitzenvertreter der Jagd und der Forstwirtschaft gemeinsames Handeln auf Grundlage objektiver Daten vereinbart.
"Die Österreichische Waldinventur (ÖWI) und das Wildeinflussmonitoring (WEM) liefern Ergebnisse, die außer Streit stehen. Ihre Interpretation und die Vereinbarung adäquater Lösungsstrategien haben gemeinsam mit Augenmaß und Realitätsnähe auf allen Ebenen zu erfolgen. Die Wissenschaft hat hierbei und auch bei weiteren Methodenentwicklungen entsprechend Hilfestellung zu geben", so heißt es dazu in der 2012 unterzeichneten "Mariazeller Erklärung".
WEM-Ergebnisse aller Erhebungsperioden:
Diese sind www.wildeinflussmonitoring.at abrufbar.
Verbissansprache 2004-2015:
Bei den WEM-Aufnahmen wird der Verbiss der vorigen Verbisssituation am Vorjahrestrieb beurteilt. Vom aktuellen Trieb weiß man nicht, ob er in diesem Jahr noch verbissen wird, das Ergebnis wäre sehr vom Erhebungszeitpunkt abhängig. Der Vorjahrestrieb bietet die verlässlichste Vergleichsbasis.
Verbissansprache ab 2016:
Ab 2016 wird der Verbiss auf WEM-Flächen detaillierter erfasst an ausgewählten Probepflanzen, nämlich je Baumart an den jeweils fünf höchsten und nächsten zum Probeflächenmittelpunkt.
Generell weisen die Regionen mit vorwiegend Mischwäldern höheren Wildeinfluss auf als jene mit hauptsächlich Nadel- oder Buchenwäldern. An einem bundesweit ausgeglichenen Verhältnis von Wald und Wild muss daher weiter intensiv gearbeitet werden.
Forst und Jagd Dialog
Der Forst- und Jagd Dialog, vor allem die Arbeitsgruppe 2, vertreten durch LJM DI Dr. Ferdinand Gorton, Landesjägermeister von Kärnten und Univ.-Prof. DI Dr. Hubert Hasenauer, Leiter des Institutes für Waldbau, Universität für Bodenkultur, empfiehlt auf Basis der "Mariazeller Erklärung" ergebnisverbindliche Gespräche auf allen Ebenen, damit bestehende Problembereiche klar angesprochen und gemeinsam Maßnahmenvorschläge erarbeitet und rasch umgesetzt werden.
In der gemeinsam mit der BFW publizierten „BFW Praxisinformation | Nr. 42 – 2016“ werden die Ergebnisse des WEM der letzten 4 Aufnahmeperioden dargestellt.