Wildschadensbericht 2020
Mit dem Wildschadensbericht gibt das Bundesministerium jährlich einen Überblick über die durch Wild verursachten Schäden im österreichischen Wald. Der am 1. September 2021 veröffentlichte Bericht 2020 weist auf den weiterhin bestehenden Handlungsbedarf, die Wildschäden zu verringern, hin.
Im besonderen Maße gilt das für den Schutzwald, da sich aufgrund struktureller Überalterung 34 Prozent der Schutzwaldflächen in der Terminal- oder Zerfallsphase befinden, die dringender Verjüngung bedürfen. Eine Reduktion der Wildschadensbelastung ist auch von grundlegender Bedeutung für eine erfolgreiche Anpassung der Wälder an den fortschreitenden Klimawandel. Ob sich die zuletzt berichteten Verbesserungen der Wildschadenssituation als nachhaltig erweisen werden, werden die für 2022 angekündigten Ergebnisse der heuer zum Abschluss kommenden Erhebungen der Österreichischen Waldinventur und des Wildeinflussmonitorings zeigen.
Arten von Wildschäden
Schädigungen des Waldes durch Wild und Weidevieh können durch Verbeißen von Keimlingen, Terminal- oder Seitentrieben, durch Abziehen der Rinde, durch Verfegen, also das Abreiben der Geweihhaut an jungen Bäume, oder in Form von Trittschäden erfolgen. Wenn Schädigungen in entsprechender Häufigkeit und Schwere auftreten, führen sie zu wirtschaftlichen und ökologischen Schäden.
Zusammenarbeit von Jagd- und Forstseite
Ein ausgewogenes Wald-Wild Verhältnis ist eine Grundvoraussetzung für eine nachhaltige Waldbewirtschaftung. Zur Erreichung dieses Ziels braucht es ein weiteres Zusammenwirken der Jagd- und Forstseite. Mit dem vom Bundesministerium initiierten Forst & Jagd Dialog und auf Basis der Mariazeller Erklärung finden zahlreiche Bemühungen statt, um ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Wald und Wild herzustellen und um Lösungsvorschläge zu erarbeiten. Jede und jeder einzelne Jagdausübungsberechtigte ist Teil der Lösung und kann zum Erfolg beitragen. Nur so kann die Anpassung der Wilddichten an den jeweiligen Lebensraum gelingen.