Lebensmittelgipfel: Totschnig für mehr Transparenz bei Lebensmittelpreisen

Lebensmittelgipfel
Foto: BML / Rene Hemerka

Im Mittelpunkt des Lebensmittelgipfels am 8. Mai 2023 stand die Teuerung: Sie belastet die Österreicherinnen und Österreicher, Produzentinnen und Produzenten sowie auch landwirtschaftliche Familienbetriebe.

Auch wenn es aktuell die größten Preisanstiege bei Möbeln, Freizeitdienstleistungen und bei Neuwagen gibt und die Lebensmittelinflation in Österreich im unteren EU-Drittel liegt, bereitet der Lebensmitteleinkauf besonders sozial Schwächeren Sorgen. Während die meisten landwirtschaftlichen Erzeugerpreise in den vergangenen Monaten gesunken sind, macht sich das an der Supermarktkasse noch wenig bemerkbar. Daher will Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig Klarheit, an welcher Stelle in der Lebensmittelkette Senkungen nicht weitergegeben werden. Konkret sollen die Ein- und Verkaufspreise für einen repräsentativen Warenkorb erhoben werden. Damit wird sichtbar, ob und in welchem Umfang sinkende landwirtschaftliche Erzeugerpreise beim Konsumenten ankommen. Zudem braucht es aufgrund des direkten Zusammenhangs mit den Lebensmittelpreisen Stabilität und Perspektiven auf den Energiemärkten.

„Während die landwirtschaftlichen Erzeugerpreise weltweit seit Monaten zurückgehen, ist diese Entwicklung im Supermarkt noch wenig spürbar. Was es neben einer treffsicheren Entlastung sozial Bedürftiger braucht, ist Preistransparenz. Wie auch schon IHS-Chef Neusser sagte, müssen wir etwas beim Wettbewerb tun und ‚über die Bücher gehen‘. Etwa in dem die Ein- und Verkaufspreise für einen definierten Warenkorb erhoben werden. So schaffen wir Transparenz, ob und in welchem Umfang sinkende landwirtschaftliche Erzeugerpreise beim Konsumenten ankommen. Dazu gab es beim Lebensmittelgipfel große Zustimmung", so Landwirtschaftsminister Totschnig.

Inflation in ganz Europa

In ganz Europa stellt die Inflation die Konsumentinnen und Konsumenten sowie viele Unternehmen und bäuerliche Familienbetriebe vor Herausforderungen.

Laut Statistik Austria sind der Anstieg der Preise für Wohnung, Wasser, Energie die bedeutendsten Treiber der Inflation im Jahresabstand. Die Ernährung ist bei den Ausgaben an vierter Stelle. Die Inflation treibt aber dennoch europaweit die Preise für Lebensmittel. Der Anteil von Lebensmitteln und Getränken an den Gesamtausgaben der Haushalte ist seit den 1950er Jahren stark gesunken. Damals gab ein durchschnittlicher Haushalt fast 50 Prozent des verfügbaren Haushaltseinkommens für Lebensmittel aus. Heute entfallen derzeit durchschnittlich nur noch etwa 12 Prozent der Haushaltausgaben auf Lebensmittel und Getränke.