Frisches Wintergemüse „Made in Austria“

Beusch Zinsenhof, außenstelle der HBLA Schönbrunn
Foto: BML / Rene Hemerka

Am niederösterreichischen Zinsenhof, einer gemüsebauliche Versuchsaußenstelle der HBLFA Schönbrunn, wird erfolgreich an der Frischgemüseproduktion im Winter geforscht.

Knackiges Gemüse aus Österreich wurzelt entgegen aller Annahmen auch in der kalten Jahreszeit. Damit die richtigen Sorten gedeihen, wird an der Versuchsaußenstelle Zinsenhof des Landwirtschaftsministeriums an der Frischgemüseproduktion im Winter geforscht. Hier wird schon seit Jahren Frischgemüse im Winter kultiviert und geerntet. Diese Forschungen zeigen nun: Gemüse ist wesentlich härter im Nehmen als bisher angenommen. Am Zinsenhof werden Grünkohl, Zuckerhut und Co. bei null Grad oder weniger produziert. Dieses Wintergemüse wächst also bei Außentemperaturen, teilweise wurzelt es sogar am freien Feld.

Wintergemüse aus regionalem Anbau ist eine neue Marktchance für die heimische Lebensmittelerzeugung. Glashäuser und Folientunnel, die in der kalten Jahreszeit normalerweise leer stehen würden, können - ohne Beheizung - auch im Winter bepflanzt werden. Forschung auf dem Gebiet des Wintergemüses wie am Zinsenhof im Bezirk Melk kann dazu beitragen, dass die Saison von frischem Gemüse aus Österreich verlängert und damit Importe reduziert werden.

Im Projekt des heizungsfreien Wintergemüseanbaus werden nehr als 70 verschiedene Gemüsearten – von Radieschen, Karotten bis hin zu Salaten – ohne Energieeinsatz vollkommen wintertauglich produziert. Das Kohl-, Wurzel- und Knollengemüse sowie Zwiebelgewächse, Spinate und mehrjährige Küchenkräuter sind sogar Freilandkandidaten. Es wird dabei die neu entdeckte Tatsache genutzt, dass viele Gemüsearten, besonders Salate, Salatkräuter und Knollengemüse, wesentlich frostfester sind, als das bisher bekannt war.