Lebensmittelversorgungssicherheit im Blackout-Fall

Gewessler Totschnig
Foto: BML

Der Russische Angriffskrieg in der Ukraine hat die Versorgungssicherheit mit Lebensmitteln und Energie in den Fokus gerückt. Bundesministerin Leonore Gewessler und Bundesminister Norbert Totschnig luden daher zu einem "Runden Tisch", um für den Ernstfall gerüstet zu sein.

Derzeit ist die Versorgungslage in Österreich gesichert. Neue potenzielle Herausforderungen erfordern allerdings rechtzeitige Vorbereitung, um auch in Krisenfällen gerüstet zu sein.

Beim runden Tisch wurden die Maßnahmen der zuständigen Behörden zur Blackout-Prävention, die Vorbereitungen des Lebensmittelhandels für die Lebensmittelversorgung auch im äußerst unwahrscheinlichen Falle eines Blackouts sowie die Maßnahmen der Branche zur Steigerung der Energieeffizienz erörtert.

Vertreterinnen und Vertreter des Lebensmitteleinzelhandels, der Sozialpartner, der betroffenen Ressorts, Gemeindebund wie auch weiteren Expertinnen und Experten skizzierten, welche Vorbereitungen getroffen werden, um im Krisenfall gerüstet zu sein.

Lebensmittelversorgung ist gesichert

„Die Lebensmittelversorgung ist in Österreich derzeit gesichert. Das verdanken wir unseren Bäuerinnen und Bauern, den Unternehmen der Lebensmittelverarbeitung und Lebensmittelhandels, wie auch funktionierenden Wertschöpfungsketten und offenen Grenzen. Gerade in herausfordernden Zeiten sind Transparenz und seriöse Zahlen entscheidend. Wir haben schon bisher die betroffenen Branchen- und Wirtschaftsvertreter wie auch die Bundesländer über die Auswirkungen des Krieges auf die Agrar- und Lebensmittelwirtschaft informiert. Künftig werden wir auch die Bevölkerung regelmäßig über die Lebensmittelversorgungssicherheit in Form eines Ministerratsvortrages informieren.“, betonte Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig.

Gute Energieversorgung

Der durch den Stromnetzbetreiber APG durchgeführte Strom-Stresstest zeigt: Österreich besitzt eine gute und sichere Energieversorgung und ist auch in einem herausfordernden Winter resilient. Das Risiko einer Strommangellage ist in Summe sehr gering und unwahrscheinlich.

Lebensmitteleinzelhandel ist gut vorbereitet

Die Handelspartner haben sich in Abstimmung mit dem Fachverband des Lebensmittelhandels der Wirtschaftskammer Österreich auf eine einheitliche Vorgehensweise für den unwahrscheinlichen Fall eines Blackouts verständigt:

Diesem Plan zufolge bleiben am ersten Tag eines Blackouts alle Geschäfte vorerst geschlossen, damit notwendige Vorkehrungen getroffen werden können.

Ab dem zweiten Tag werden von 10:00 bis 15:00 Uhr bei Märkten von SPAR-INTERSPAR-, Maximarkt-, BILLA-, PENNY-, ADEG-, Sutterlüty-, HOFER-, Lidl-, Nah- und Frisch-, Unimarkt- und M-Preis Sackerl mit gemischten Frischeprodukten ausgegeben. Aus logistischen Gründen können im Krisenfall keine Wünsche für den Inhalt berücksichtigt werden. Zusätzlich können fertig zusammengestellte Lebensmittel- und Getränke-Sackerl gegen Barzahlung erworben werden. Inhalt sind etwa Wasser, haltbares Brot, Konserven sowie Fertigprodukte oder auch Kerzen. Auf Wunsch auch Babyartikel und Hygieneprodukte. Die Ausgabe erfolgt vor den Geschäften. Ein Betreten der Geschäfte oder ein Selberaussuchen der Produkte wird im Krisenfall nicht möglich sein.

Ab dem dritten Tag können aus Gründen der Lebensmittelsicherheit nur mehr Produkte aus dem Trockensortiment ausgegeben werden.

Die Organisation der Abgabe wird in enger Kooperation mit den Städten und Gemeinden als wichtigsten Partnern vor Ort, erfolgen. Sowohl Städte- als auch Gemeindebund wurden bei der Erstellung des Blackout-Konzeptes eingebunden.

Wie bisher wird der Bevölkerung für so einen Krisenfall eine eigenständige Haushaltsbevorratung von Lebensmitteln für 14 Tage empfohlen. Die Nationalbank empfiehlt, etwa 100 Euro pro Familienmitglied in kleinen Stückelungen (zum Beispiel 5 Euro und 10 Euro Banknoten) zu Hause zu haben.