Internationaler Austausch mit Israel

Landwirtschaftsminister Totschnig in Israel
Foto: BML

Israel ist beim wirtschaftlichen Einsatz von Wasser in der Landwirtschaft weltweit die Nummer Eins. Durch internationalen Austausch und Vernetzung hat Österreich die Chance, bei durch Klimawandel zunehmender Trockenheit auf diesem Gebiet noch besser zu werden.
 

Israel gehört im Bereich innovativer landwirtschaftlicher Technologien zu den Vorreitern. In Sinne des internationalen Austauschs reiste Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig nach Israel, um sich ein Bild von zwei erfolgreichen Projekten zu machen. 

Austausch zu Technologien in der Landwirtschaft

In Israel besuchte Landwirtschaftsminister Totschnig zwei innovative landwirtschaftliche Projekte:

  • Das Gilat Research Center for Arid & Semi-Arid Agricultural Research und Farm gehört zu der landwirtschaftlichen Forschungsorganisation des israelischen Landwirtschaftsministeriums.
  • Hauptaufgaben sind die Entwicklung von Technologien und Produkten zur Steigerung des Ertrags und der Qualität landwirtschaftlicher Erzeugnisse bei gleichzeitigem Schutz der Umwelt.
  • Auch die Agrarforschung in „semiariden“ und „ariden“ – also halbtrockenen und trockenen – Gebieten spielt eine wichtige Rolle, insbesondere Lösungen für die Bereiche Klimawandel, Wasserqualität und -verfügbarkeit, Wüstenbildung und Bodenverschlechterung.
  • Weiters besichtigte Bundesminister Totschnig eine innovative Tröpfchenbewässerung im Kibbuz Hatzerim in der Negev.
  • Im Kibbuz Hatzerim ist eine der weltweit führende Jojoba-Fabriken und dazugehörige Plantage angesiedelt.
„Israel gehört zu den Pionieren im Bereich der effizienten Nutzung natürlicher Ressourcen. Die landwirtschaftliche Forschungsorganisation des israelischen Landwirtschaftsministeriums ist bei der Entwicklung neuer Technologien stark unterwegs. Beim wirtschaftlichen Einsatz von Wasser in der Landwirtschaft ist Israel sogar weltweit die Nummer Eins. Das ist gelungen, indem die Entwicklung und Anwendung der Tröpfchenbewässerung perfektioniert wurde, wie wir es im Kibbuz Hatzerim gesehen haben. In Österreich haben wir das Glück, über ausreichend Wasser zu verfügen. Der Klimawandel und zunehmende Trockenperioden fordern aber alle Länder, diese lebenswichtige Ressource sparsam einzusetzen. Hier können wir durch internationalen Austausch und Vernetzung noch besser werden."
Norbert Totschnig

Landwirtschaft in Israel

  • Die israelische Landwirtschaft ist trotz herausfordernder geographischer und klimatischer Bedingungen hoch entwickelt und technologisiert. Lediglich 20 Prozent der Fläche sind landwirtschaftlich nutzbar.
  • Die Landwirtschaft macht knapp 2,5 Prozent des BIP aus. Von den Gesamtexporten stellen agrarische und landwirtschaftliche Produkte knapp 3,6 Prozent dar.
  • Knapp 80 Prozent der landwirtschaftlichen Fläche wird in landwirtschaftlichen Genossenschaften (Kibbutz oder Moshav) bewirtschaftet.
  • Im Gegensatz zu Österreich (26 Prozent), ist die biologische Landwirtschaft in Israel noch nicht stark ausgebaut. Nur rund 1,5 Prozent der gesamten landwirtschaftlichen Produktion ist bio, sowie 13 Prozent der landwirtschaftlichen. Exporte, allen voran Gemüse und Zitrusfrüchte. Bio-Standards orientieren sich weitgehend am EU-Regelwerk, sodass Bio-Ware „Made in Israel“ auch als solche in Europa verkauft werden kann.
  • Rinderzucht: Israel setzt die leistungsstärksten Kühe der Welt ein (ca. 12.000 Liter Milch im Jahr).