Welternährungstag 2023 würdigt die globale Bedeutung des Wassers für das Überleben der Menschheit

Die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der UNO - FAO - begeht alljährlich am 16. Oktober - dem Tag seiner Gründung im Jahre 1945 - den Welternährungstag und stellt diesen unter ein aktuelles Motto. Das Motto des Jahres 2023 betont die Wichtigkeit des Wassers in einer Zeit, in der dieses durch den Klimawandel in vielen Gegenden immer knapper wird, insbesondere was sauberes Trinkwasser betrifft. 

Dazu einige von der FAO, erhobene Fakten:

• 95 Prozent der Lebensmittelerzeugnisse entstehen im Acker und benötigen zur Kultuvierung Wasser,
• 72 Prozent der Frischwasserentnahmen gehen weltweit betrachtet auf die landwirtschaftliche Produktion zurück; 16 Prozent für Haushalte und 12 Prozent benötigt die Industrie,
• 10 Prozent der Weltbevölkerung leben in Gebieten mit hoher Wasserknappheit,
• über 80 Prozent des weltweiten Abwassers wird unbehandelt in die Umwelt abgeführt,
• der Wasserbedarf für die Landwirtschaft wird global bis zum Jahre 2050 um 35 Prozent steigen,
• Drei Viertel aller Naturkatastrophen von 2001 bis 2018 stehen mit Wasser im Zusammenhang und verursachten einen wirtschaftlichen Schaden von rund 700 Milliarden US-Dollar. 
• Seit dem Jahre 2000 stiegen Flutkatastrophen und Überschwemmungen um 134 Prozent an; Trockenheitsperioden und Dürren um 29 Prozent.
• Feuchtgebiete wurden in den letzten 300 Jahren um 85 Prozent dezimiert. Gegenwärtig verschwinden sie drei mal schneller als Wälder.
• Wasser würde massiv von eine Begrenzung der Erderwärmung auf nur 1,5 Grad Celsius (gegenüber 2 Grad) profitieren. 
• Circa 600 Millionen Menschen leben weltweit vom Fischfang. 
• Leider werden 17 Prozent aller Nahrungsmittel von den Konsumenten und Konsumentinnen weggeworfen, wofür in der Produktion Wasser verwendet wurde. Weniger Lebensmittelabfälle bedeuten auch Ressourcenschonung. 

Die Ressource Wasser wird also immer wichtiger für ein menschenwürdiges Auskommen und in manchen Gegenden sogar für das Überleben. Wird Wasser knapp, führt dies zu Konflikten innerhalb der Bevölkerung über die möglichen Nutzungen. Die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen, setzt ihre Expertise ein, um die Mitgliedsstaaten bei der Entwicklung von geeigneten Instrumentarien zu unterstützen. Dies beinhaltet unter anderem die Bereitstellung von Daten und Forschungsergebnissen, die Unterstützung bei der Entwicklung von nationalen Wasserschutzplänen, dem integrierten Landmanagement, dem Umgang mit Wasserrechten (in vielen weniger entwickelten Ländern beruhen Wasserrechte auf traditionellen und nicht verbrieften Rechten) oder der Förderung wasserschonender landwirtschaftlicher Bewirtschaftungstechniken (climate-smart agriculture).  Die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen,beherbergt beispielsweise das Global Framework on Water Scarcity in Agriculture, einem Zusammenschluss der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen, mit nationalen Behörden, nationalen und internationalen Forschungseinrichtungen zur Entwicklung von effizienteren landwirtschaftlichen Produktionstechniken. Ein anderes, im Aufbau befindliches Instrument ist WaPOR (=Water Productivity through Open-access of Remotely sensed derived data), dessen 3. Projektphase während der römischen Dialogtage am 4. Oktober 2023 eingeleitet wurde. Durch dieses von den Niederlanden finanziell unterstützte Projekt werden in Zukunft im Abstand von 10 Tagen Daten als Entscheidungshilfen zur Verfügung gestellt. 

Österreich befindet sich im weltweiten Vergleich noch in einer vergleichsweisen günstigen Situation, was einzelne Knappheiten in bestimmten Gemeinden zu bestimmten Zeiten (längere Trockenperioden) nicht ausschließt. Wollen Sie mehr über die Aktivitäten des Landwirtschaftsministeriums im Wasserbereich wissen, empfehlen wir Ihnen die entsprechenden Seiten auf unserer Homepage (Link). 

Die FAO, begeht den Welternährungstag traditionell an ihrem Sitz in Rom mit einer hochrangigen Veranstaltung, die per Webcast am Montag, dem 16. Oktober 2023 ab 10 Uhr live mitverfolgt werden kann.