Digitalisierung als Chance für Österreichs Landwirtschaft
Die Digitalisierung hat in allen Bereichen des Bauernhofes bereits Einzug gehalten: im Stall, am Feld, in der Werkstatt, in der Verwaltung oder in der Direktvermarktung. Gerade für Österreichs kleinstrukturierte Landwirtschaft bietet sie eine große Chance.
Durch die Digitalisierung kann die Landwirtschaft effizienter gestaltet werden, denn sie leistet einen Beitrag zu nachhaltiger Produktion. Künstliche Intelligenzen (KI) haben das Potential die Tierhaltung genauso wie den Pflanzenbau, aber auch die Waldwirtschaft nachhaltig zum Besseren zu verändern. Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig und Digitalisierungsstaatssekretär Florian Tursky stellten am 12. Juli 2023 das Projekt AgrifoodTEF vor, ein Netzwerk von Testzentren in Europa, das Unternehmen und Start-ups aus dem Agrar- und Lebensmittelproduktionssektor bei der Produktentwicklung von KI- und Robotik-Lösungen unterstützt. AgrifoodTEF bietet uns die große Chance, im Rahmen eines hochprofessionellen internationalen Konsortiums KI-Anwendungen zu testen, die optimal für österreichische Verhältnisse zugeschnitten sind.
„Ein wesentlicher Teil der Verwaltung, Buchhaltung und Förderantragstellung findet auf den meisten Höfen bereits digital statt. Nun müssen wir ein Umfeld schaffen, damit die Digitalisierung und die damit einhergehenden größeren Veränderungen, bei der täglichen Arbeit im Stall und auf den Feldern, erfolgreich umgesetzt werden kann. Wir müssen Digitalisierung in der Landwirtschaft aktiv aufzugreifen und vorantreiben, um die Chancen auch für die kleinstrukturierte österreichische Landwirtschaft zu mobilisieren“, erläuterte Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig.
Staatssekretär für Digitalisierung Florian Tursky betonte, dass man mit diesem Projekt innovative Technologien greifbar mache.
Das DIGITAL Europe Programme hat das Ziel, mit einer europäischen Strategie für künstliche Intelligenz (KI) die Entwicklung und den Einsatz von KI zu optimieren. Daher werden durch die Europäische Kommission sogenannte „Test- and Experimentation Facilities“ (TEF) in vier verschiedenen Sektoren gefördert, nämlich manufacturing, healthcare, smart cities and communities und agri-food. Bei der Ausschreibung im Bereich der Landwirtschaft war das Projektkonsortium „agrifoodTEF“ mit österreichischer Beteiligung erfolgreich. Das Projekt startete am 1. Jänner 2023 und hat eine Laufzeit von fünf Jahren.
Geboten werden eine breite Palette unterschiedlicher Services für Unternehmen, die diesen dabei helfen sollen, ihre Produktentwicklungen im Bereich KI und Robotik unter realen Bedingungen zu testen und zu validieren. Die Projektpartner bilden ein Netzwerk, das den Bedingungen im Agrar- und Lebensmittelproduktionssektor in ganz Europa gerecht wird.
Das Gesamtvolumen des Budgets beläuft sich auf 60 Millionen EUR europaweit, wobei jeweils 50 Prozent der Mittel über die Europäische Kommission sowie über nationale Fördergeber, in Österreich durch die FFG (Forschungsförderungsgesellschaft), bereitgestellt werden. In Österreich werden 5 Millionen gefördert.
An AgrifoodTEF sind insgesamt acht Länder beteiligt: Österreichische Projektpartner im Konsortium sind Josephinum Research, das den LEAS hat, die FH Wiener Neustadt und Raumberg-Gumpenstein Research and Development.
Weitere Informationen: www.agrifoodtef.eu