Start der Stiftungsprofessur "Holzbau und Entwerfen im urbanen Raum" an der TU Wien

Pressekonferenz Neue Stiftungsprofessur Holzbau
Foto: BML / Rene Hemerka

Im Rahmen der Österreichischen Holzinitiative werden drei Professuren eingerichtet. Die TU Wien startete am 1. Oktober 2023 mit "Holzbau und Entwerfen im urbanen Raum“. Die Universität Innsbruck und die BOKU folgen in Kürze. Die drei Professuren tragen wesentlich zur nachhaltigen Holzverwendung und zur Stärkung des Holzbaus im Sinne des Klimaschutzes bei.

Drei Stiftungsprofessuren für den Klimaschutz 

Bei der Verwendung von Holz als Baustoff werden andere CO2-intensive Baustoffe substituiert und gleichzeitig pro Kubikmeter Holz bis zu einer Tonne CO2-Äquivalente langfristig gespeichert. Die Professur "Holzbau und Entwerfen im urbanen Raum" der TU Wien steht unter der Leitung von Professor Juri Troy. Die Universität Innsbruck wird sich dem Thema "Architektur, Ressourceneffizienz und Fabrikation im Holzbau“ und die Universität für Bodenkultur dem Thema „Nachhaltiges Gestalten und Bauen im Sinne des Neues Europäisches Bauhauses“ widmen. Die drei Stiftungsprofessuren wurden mit Mitteln des Waldfonds eingerichtet. 

Holzinitiative gibt Impulse

Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig betonte die Wichtigkeit der Professuren: „Die Stiftungsprofessur der TU Wien wird wesentlich zur städtischen Nachverdichtung und somit zur effizienten Flächennutzung beitragen. Gemeinsam mit dem Bildungslabor 'Wald&Holz' sind die drei Stiftungsprofessuren der Holzinitiative ein zentrales Element eines zeitgemäßen Aus- und Weiterbildungsangebotes.“ Weiters bekräftigte er die Arbeit der Österreichischen Holzinitative: „Mit der Österreichischen Holzinitiative haben wir ein wichtiges Instrument geschaffen, um den Holzbau in Österreich im Sinne des Klimaschutzes und der Kreislaufwirtschaft mit wegweisenden Projekten voran zu bringen. Dies sichert auch Arbeitsplätze und Einkommen entlang der gesamten Wertschöpfungskette und trägt dazu bei den Standort Österreich mit seiner innovativen holzverarbeitenden Industrie und den Holzbaubetrieben zu erhalten und weiter auszubauen.“

Nachhaltiges Bauen

Weitere Redner waren Juri Troy selbst, der die Inhalte der Stiftungsprofessur näher ausführte. Außerdem Ute Koch, Vizerektorin Personal der TU Wien, die die Relevanz des Förderinstruments unterstrich, sowie Rudolf Scheuvens, Dekan für Architektur und Raumplanung an der TU Wien, der sich erfreut darüber zeigte, dass die TU Wien und seine Fakultät mit ihrem Konzept für nachhaltiges Bauen die Stifter überzeugen konnten. Richard Stralz, Obmann proHolz Austria, betonte die technologisch weite Entwicklung des Holzbaus und die Wichtigkeit des spezifischen Know-Hows der Architektinnen und Architekten sowie Planerinnen und Planern. Hans-Peter Weiss, CEO der Bundesimmobiliengesellschaft führte aus, wie viel die Bundesimmobiliengesellschaft bereits in den wichtigen Holzbau investiert hat und noch wird. 

BeispielBeispiel

  • Zweiter Wald: Der Kohlenstoff bleibt im geernteten Holz gebunden und entweicht nicht als CO2. Solange Holz stofflich genutzt wird und nicht verbrannt wird oder im schlechtesten Fall ungenutzt im Wald verrottet. Häuser (oder Möbel etc.) aus Holz wirken daher als Kohlenstoffspeicher (bzw. CO2-Senke) wie ein zweiter Wald.

Österreichische Holziniative - Maßnahmen im Bereich Holzbau 

Die mit 93,5 Mio dotierte Österreichische Holziniative ist ein zentrales Element des Österreichischen Waldfonds. Mit ihr soll insbesondere der Holzbau forciert werden. Beispiele der Arbeit: 

  • Mit der Ausschreibung „CO2-Bonus“ werden mehrgeschossige Wohnbauten sowie für öffentliche Zwecke genutzte Gebäude in Holzbauweise gefördert.
  • Zur Beratung rund um Holzbau wurde ein österreichweites Netzwerk von Holzfachberaterinnen und Holzfachberatern eingerichtet.

Österreichischer Forst- und Holzsektor

  • Rund die Hälfte (47,9 %) Österreichs ist mit Wald bedeckt
  • Jede Sekunde wächst in Österreichs Wäldern ein Kubikmeter Holz nach, was bedeutet, dass jede Sekunde bis zu einer Tonne CO2 gespeichert wird
  • Einem jährlichen Zuwachs von etwa 29,2 Millionen Festmeter steht eine jährliche Holznutzung von rund 26 Millionen Festmeter gegenüber
  • Der Anteil der gesamten Wertschöpfung der Forst- und Holzwirtschaft an der Gesamtwertschöpfung Österreichs lag 2019 bei 7,8 %
  • Jeder 14. Arbeitsplatz und jeder 13. Euro der österreichischen Bruttowertschöpfung sind somit auf die Forst- und Holzwirtschaft zurückzuführen.
  • Die Wertschöpfungskette Holz sichert rund 320.000 Arbeitsplätze in Österreich. Durch 100 Erntefestmeter zusätzlich verarbeitetem Holz entsteht ein weiterer Arbeitsplatz entlang der Wertschöpfungskette. Bei verstärkter Holzverwendung besteht daher ein großes Potential an zusätzlichen „Green Jobs“.