Drei neue Stiftungsprofessuren für Holzbau und Holzbauforschung
Aufgrund der wichtigen Rolle der nachhaltigen Ressource Holz für Klimaschutz und Bioökonomie werden im Rahmen der Österreichischen Holzinitiative drei neue Stiftungsprofessuren mit einer Laufzeit von fünf Jahren eingerichtet. Finanziert werden die Stiftungsprofessuren mit rund 2,8 Millionen Euro aus dem Österreichischen Waldfonds.
Ziele der Stiftungsprofessuren
Stiftungsprofessuren geben den Universitäten den nötigen Spielraum neue Forschungsgebiete zu erschließen und auf aktuelle Trends zu reagieren. Außerdem gehen sie auf die Nachfrage der Wirtschaft nach hervorragend ausgebildeten Expertinnen und Experten sowie Kooperationspartnern an den Universitäten ein und erhöhen insgesamt die Attraktivität des Forschungsstandortes.
Ziel ist es, die in den letzten Jahrzehnten erfolgten enormen Werkstoff- und Technologieentwicklungen weiter auszubauen und vor allem für den Holzbausektor eine Schwerpunktsetzung an österreichischen Universitäten vorzunehmen. Spezifisches Fachwissen und gezielte Forschung im Bereich des Holzbaus und dem nachhaltigen Bauen, gerade auch im Zusammenhang mit der Ausbildung von Architektinnen und Architekten, Bauphysikerinnen und Bauphysikern sowie Tragwerksplanerinnen und Tragwerksplanern ist notwendig. Die Besetzung der Stiftungsprofessuren wird 2023 stattfinden.
Stiftungsprofessuren im Überblick
- Technische Universität Wien: Entwerfen und Holzbau im urbanen Raum
Mit der Stiftungsprofessur „Entwerfen und Holzbau im urbanen Raum“ wird die Expertise der Technische Universität Wien im Bereich der Architektur und des Bauingenieurwesen um den Bereich des Holzbaus erweitert. Der neue Schwerpunkt wird vor allem auf mehrgeschossigen Holzbau, Aufstockungen, Baulücken und Infrastrukturbauten mit Holz im Zusammenhang mit Stadterweiterung und der Nachverdichtung im innerstädtischen Bereich gelegt. - Universität Innsbruck: Architektur, Ressourceneffizienz und Fabrikation im Holzbau
Die Schwerpunktsetzung dieser Professur liegt auf Fabrikation, Vorfertigung und modularem Bauen mit Holz. Sie ergänzt somit die bereits große Expertise der Universität Innsbruck im Bereich der Entwicklung und der Modellierung von mechanischen Verbindungsmittel im Holzbau. - Universität für Bodenkultur: Nachhaltiges Gestalten und Bauen im Sinne des Neuen Europäischen Bauhauses
Im Zentrum der dritten Stiftungsprofessur steht die interdisziplinäre Erarbeitung von Lösungsansätzen im Sinne des „Neuen Europäischen Bauhauses" sowie nachhaltiges und raum-, ressourcen- und energieeffizientes Bauen mit bio-basierten Bau- und Werkstoffen. Die BOKU hat bereits im Bereich der Technologie des Holzes, der Holzbauelemente sowie in der Forschung zu Ressourcenverfügbarkeit eine hohe fachliche Expertise, die durch die Stiftungsprofessur weiter ausgebaut werden kann.
Die Wertschöpfungskette Wald und Holz
Die Forst- und Holzwirtschaft zählt mit 300.000 Beschäftigten zu den größten Arbeitgebern in Österreich und sichert Arbeitsplätze in den Regionen. Die Verwendung von Holz als Roh,-Werk,-Bau- und Energiestoff hat nicht nur eine enorme wirtschaftliche und soziale Bedeutung, sondern bietet auch ökologisch einen großen Vorteil. Holzbau ist der größte Hebel zu einer nachhaltigen Holzverwendung mit langer CO2-bindung. Bei der Verwendung von Holz als Baustoff werden andere CO2-intensive Baustoffe substituiert und gleichzeitig auch CO2 gespeichert. Damit ist die Holzverwendung ein aktiver Beitrag zum Klimaschutz.