Österreich startet globale Bioökonomie-Initiative

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2024 wurde eine mehrjährige Initiative unter dem Namen „A Country & Organisation-Led Initiative (COLI) on Sustainable Forest-based Bioeconomy Approaches“ vom Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft (BML) ins Leben gerufen. Gemeinsam mit Partnerländern und -organisation steht die holzbasierte Wertschöpfungskette im Mittelpunkt der Zusammenarbeit.

Vorreiter in globaler Initiative

Österreich ist als waldreiches Land - rund 50 Prozent der Staatsfläche sind von Wald bedeckt - und einer florierenden Forst- und Holzbranche, die rund 300.000 Menschen Arbeit bietet, auf globaler Ebene ein wichtiger Player. Nach einer mitgetragenen Ministerdeklaration zum Thema „Sustainable Wood“ beim Weltwaldkongress im Jahr 2022 und dem erfolgreich abgeschlossenen internationalen Projekt „Wood for Globe“, wird das Thema forstbasierte Bioökonomie nun im Zuge einer innovativen globalen Initiative weiterbehandelt.

Bioökonomie im Fokus der globalen Zusammenarbeit

Unter dem Begriff Bioökonomie werden in verschiedenen Regionen der Welt unterschiedliche Schwerpunkt gesetzt. Es existiert derzeit keine allgemein gültige Definition, aber grundsätzlich versteht man darunter das Wirtschaften mit nachwachsenden Rohstoffen. Die effiziente Nutzung des Rohstoffs spielt dabei eine zentrale Rolle, denn auch nachwachsende Rohstoffe sind endlich, das heißt sie sind unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit zu verwenden. Damit soll es gelingen, Wirtschaftswachstum, ökologische Nachhaltigkeit und soziale Gerechtigkeit in Einklang zu bringen.

Entscheidende Elemente der Bioökonomie sind Holzprodukte, Fasern sowie Bioenergie, die aus einer nachhaltigen Waldbewirtschaftung gewonnen werden. Eine nachhaltige aktive Waldbewirtschaftung ist somit Grundlage einer wachsenden Bioökonomie. Eine steigende Nachfrage nach biobasierten Materialien erfordert ein sorgfältiges und komplexes Gleichgewicht in Bezug auf soziales Wohlergehen, wirtschaftliche Entwicklung und Umweltziele. Diesen Belangen widmen sich auch die Gremien der höchsten UN-Institutionen mit Forst- und Holzbezug – das Waldforum der Vereinten Nationen (UNFF) sowie das Forstkomitee der Food and Agriculture Organization (FAO) der UN.

A Country & Organisation-Led Initiative (COLI) on Sustainable Forest-based Bioeconomy Approaches

Vor diesem Hintergrund zielt die vom BML gestartete Initiative darauf ab, die forstbasierte Bioökonomie weltweit weiterzuentwickeln. Basierend auf wissenschaftlichen Erkenntnissen und den neuesten Entwicklungen des Sektors, wird ein globaler Dialog gleichgesinnter Länder und Organisationen ermöglicht und die unterschiedlichen Zugänge zum Thema Bioökonomie beleuchtet. Derzeit sind Österreich, Australien, Finnland, Japan, die Türkei, FAO und IUFRO aktiv in der Steuerungsgruppe beteiligt. Weitere Länder wirken als assoziierte Partner an der Initiative mit. Die Arbeitsbereiche sind in folgende drei Bereiche aufgeteilt: Zusammenarbeit mit der FAO, Multi-und bilaterale Projekte sowie wissenschaftlicher Input, Zusammenarbeit mit dem UNFF. Als Höhepunkt ist ein globaler Summit zum Thema forstbasierte Bioökonomie 2026 in Wien geplant. Die Ergebnisse werden der politischen Sitzung des UN Waldforums (UNFF21) und der 28. Sitzung des FAO Forstkomitees zur Kenntnis gebracht und fließen damit in die Arbeitsprogramme dieser beiden UN Gremien ein.

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Globale Webinarserie zum Thema „forstliche Bioökonomie“

Ein essentieller Bestandteil von COLI ist eine globale Webinarserie, die 2025 von der FAO durchgeführt wird. Dieses Projekt wird durch das BML und das finnische Landwirtschaftsministerium gefördert. In den Webinaren stellen unterschiedliche Weltregionen ihre Bioökonomiestrategien vor, Expert:innen im Bereich der forstlichen Bioökonomie teilen ihre Erkenntnisse und die Zusehenden können ihre Erfahrungen austauschen. Unter diesem Link können die Termine und Themen nachgelesen werden und eine Anmeldung zu den Webinaren ist kostenlos möglich. 

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