Neue Allianz vier waldreicher Länder - For Forest Group
Im Rahmen des Rates der EU-Landwirtschaftsministerinnen und Landwirtschaftsminister hat Forstminister Norbert Totschnig am 17. Oktober 2022 Schwerpunkte zur Forstwirtschaftspolitik eingebracht - mit Finnland, Schweden und Slowenien wurde eine neue Allianz - die "For Forest Group" gestartet.
Darüber hinaus haben Österreich und Finnland beim EU-Rat Landwirtschaft die EU-Kommission aufgefordert, bei der Erstellung eines europäischen Waldmonitorings bestehende Datensysteme der Mitgliedsländer zu berücksichtigen.
Europaweites Waldmonitoring
Im Zusammenhang mit der EU-Waldstrategie für 2030 hat die EU-Kommission einen Vorschlag für einen Rechtsakt für die Beobachtung, Berichterstattung und Datenerhebung zum Wald angekündigt. Um diesen Rechtsakt umsetzen zu können wird ein EU-weiter Waldbeobachtungsrahmen erarbeitet.
Ziel ist es, einen freien Zugang zu detaillierten, regelmäßigen und aktuellen Informationen, Zustand und Bewirtschaftung der Wälder in der EU sowie über die Produkte und Ökosystemleistungen der Wälder zu ermöglichen.
In Österreich, einem Land mit einer bedeutenden Forst- und Holzwirtschaft, hat die Erhebung von Daten über den Wald schon eine sehr lange Tradition. Die Ergebnisse der Waldinventur sind für Politik und Verwaltung, Forstpraxis und Holzwirtschaft von großer Bedeutung.
Aus diesem Grund hat Österreich gemeinsam mit Finnland eine Initiative eingebracht, dass bei der Erarbeitung des Rechtsaktes bestehende Datenerhebungssysteme der Mitgliedsländer berücksichtigt werden müssen, Diese Initiative wird von 19 Mitgliedsstaaten unterstützt, welche zusammen rund 80 Prozent der Waldfläche der EU ausmachen.
For Forest Group gestartet
Um den Herausforderungen im Forstbereich bestmöglich zu begegnen und Chancen der gesamten Forstwertschöpfungskette zu nutzen, richten die vier waldreichen Länder eine informelle Gruppe ein. Diese wird sich mit forstbezogenen Fragen auf EU-Ebene beschäftigen, um eine nachhaltige Waldbewirtschaftung und die Multifunktionalität der Wälder für Natur und Gesellschaft zu sichern.
Diese Länder haben eine lange Tradition und Expertise auf dem Gebiet der Forstwirtschaft. Wissen und bewährte Maßnahmen sollen ausgetauscht werden, vor allem aber forstbezogene Entscheidungsprozesse auf EU-Ebene im Einklang mit dem Konzept der nachhaltigen Waldbewirtschaftung gewährleistet werden. Voraussetzung ist, dass das Subsidiaritätsprinzip der Forstpolitik auf EU-Ebene respektiert wird.
Österreich, Finnland, Slowenien und Schweden bilden den Kern der Gruppe, weitere Mitgliedstaaten haben die Möglichkeit sich an Initiativen zu beteiligen und einzubringen.
Die vier Gründungsmitglieder werden auch eine jährliche Forstkonferenz organisieren, die vom jeweils rotierendem Vorsitzland ausgerichtet wird. Den Anstoß wird Österreich im Jahr 2023 machen.