Wasser Totschnig: Jahrlange Investitionen in Hochwasserschutz machen sich bezahlt

BML investiert 2024 rund 124 Millionen Euro in Hochwasserschutzprojekte

Der Starkregen hat in den vergangenen Tagen Deutschland massiv getroffen, auch in Österreich kam es vor allem in Vorarlberg und entlang der Donau in Oberösterreich und Niederösterreich zu Hochwasser. In Österreich konnten aufgrund der jahrelangen Investitionen in Hochwasserschutzbauten bisher Schäden in Milliardenhöhe verhindert werden, sagt Wasserminister Norbert Totschnig: „Allein heuer investieren wir rund 124 Millionen Euro in Hochwasserschutzprojekte. Wie notwendig das ist, führen uns Wetterextreme immer öfter vor Augen. Ohne unsere jahrelangen, kontinuierlichen Investitionen in den Hochwasserschutz hätten viele Familien in Österreich kein sicheres Zuhause. Jeder Euro, den wir in Hochwasserschutz investieren, macht sich bezahlt. Denn hier geht es um den Schutz der Menschen, deren Häuser, Wohnungen und unserer Betriebe.“

In den vergangenen Jahren legte das Wasserwirtschaftsministerium einen starken Fokus auf nachhaltige Maßnahmen im Hochwassermanagement. Durch Rückhaltebecken und Gewässervernetzungen, wie Altarmanbindungen, können die Wassermassen und Überschwemmungen deutlich besser bewältigt werden als ohne diese Maßnahmen. Die aktuellen Unwetter veranschaulichten die positiven Auswirkungen der österreichweit durchgeführten Hochwasserschutz- und Renaturierungsprojekte. „Flüssen wurde dort, wo es möglich ist, wieder mehr Platz gegeben, sie wurden damit nicht nur lebenswerter, sondern auch sicherer gemacht. Zum Schutz von Siedlungsgebieten kommen zusätzlich mobile Schutzsysteme zum Einsatz, wie zuletzt in Linz, wo diese rechtzeitig und professionell aufgebaut wurden“, so Totschnig.

Hochwasserschutz in den Bundesländern

Seit Jahrzehnten gibt es jährliche hohe Investitionen in den Schutz vor Naturgefahren in Österreich. „Alleine für den Wasserbau haben wir 2022 rund 106 Mio. Euro und 2023 rund 120 Mio. Euro seitens des Bundes bereitgestellt. Damit werden im langjährigen Durchschnitt jährlich mehr als 15.000 Personen bzw. mehr als 3.500 Gebäude besser vor Hochwasser geschützt“, so Totschnig. 2024 wurden die Investitionen des Wasserwirtschaftsministeriums nochmals aufgestockt auf 124 Mio. Euro.

Vorarlberg
2023 wurden in Vorarlberg insgesamt ca. 16 Mio. Euro in den Hochwasserschutz investiert. In den vom Niederschlag stark betroffenen Bodensee-Gemeinden zeigten umgesetzte Hochwasser-Schutzmaßnahmen der letzten Jahre eine deutlich positive Wirkung. Beispielsweise konnten an der Leiblach bis 2017 und an drei weiteren Flüssen in Vorarlberg noch 2024 Schutzmaßnahmen in einer Gesamtinvestitionshöhe von rund 13 Millionen Euro umgesetzt werden. Dabei wurden rund 5,5 Mio. Euro direkt durch den Bund finanziert. Der dadurch errichtete Hochwasserschutz verhinderte für über 1700 Bewohnerinnen und Bewohner sowie Beschäftigte weitere Schäden.

Niederösterreich
2023 wurden in Niederösterreich insgesamt ca. 15 Mio. Euro in den Hochwasserschutz investiert. Eines dieser wichtigen aktuellen Projekte aus der letzten Kommissionssitzung Wasserwirtschaft befindet sich in der Gemeinde Purkersdorf in Niederösterreich, bei dem im Zuge der Instandhaltung die bestehende Steinschlichtung am Wienerwaldstausee saniert wird. Durch die nunmehr flachere Böschungsneigung wird die Standsicherheit verbessert und es ergeben sich eine bessere Einbindung ins Landschaftsbild sowie bessere Bedingungen für ökologische Gestaltungsmaßnahmen. Die gesamten Investitionskosten betragen 3,4 Mio. Euro, wovon das BML ein Drittel übernimmt.

Oberösterreich
2023 wurden in Oberösterreich insgesamt ca. 13 Mio. Euro in den Hochwasserschutz investiert. Eines dieser wichtigen aktuellen Projekte aus der letzten Kommissionssitzung Wasserwirtschaft befindet sich in der Gemeinde Zwettl an der Rodl in Oberösterreich, bei dem durch die Errichtung eines 660.000 m³ fassenden Retentionsbeckens am Distlbach und ergänzenden Maßnahmen entlang des Schauerbachs 53 Häuser geschützt werden können. Die gesamten Investitionskosten betragen 7,8 Mio. Euro, wovon das BML die Hälfte übernimmt.

Burgenland
2023 wurden im Burgenland insgesamt ca. 6 Mio. Euro in den Hochwasserschutz investiert. Eines dieser wichtigen aktuellen Projekte aus der letzten Kommissionssitzung Wasserwirtschaft befindet sich in der Stadtgemeinde Freistadt Eisenstadt im Burgenland, bei dem durch die Errichtung von zwei Retentionsbecken mit einem Fassungsvermögen von 34.200 am St. Georgener Graben 483 Einwohnerinnen und Einwohner geschützt werden können. Die gesamten Investitionskosten betragen 2 Mio. Euro, wovon das BML rund 1 Mio. Euro übernimmt.

Steiermark
2023 wurden in der Steiermark insgesamt ca. 16 Mio. Euro in den Hochwasserschutz investiert. Eines dieser wichtigen aktuellen Projekte aus der letzten Kommissionssitzung Wasserwirtschaft befindet sich in der Gemeinde Marktgemeinde Weißkirchen, bei dem durch die Errichtung eines 300.000 fassenden Retentionsbeckens am Granitzenbach 930 Personen geschützt werden können. Die Installation eines Rechens und einer Hochwasserentlastung gewähren einen sicheren Betrieb der Anlage. Zur ökologischen Verbesserung wurden im Beckenbereich bestehende Teichanlagen gesichert und zusätzliche Flächen zur ökologischen Gestaltung vorgesehen. Die gesamten Investitionskosten betragen 15,4 Mio. Euro, wovon das BML rund 6,9 Mio. Euro übernimmt.

Kärnten
2023 wurden in Kärnten insgesamt 9,5 Mio. Euro in den Hochwasserschutz investiert. Eines der aktuellen Projekte aus der letzten Kommissionssitzung Wasserwirtschaft befindet sich in der Marktgemeinde Maria Saal in Kärnten. Nach den schweren Hochwasserereignissen im Juli und August 2023 wird hier ein 100-jährlicher Hochwasserschutz in Form von Dämmen und Uferschutzmauern mit mobilen Elementen entlang der Glan errichtet. Das Projekt ist als ergänzende zum Rückhaltebecken Zollfeld zu sehen. Mit den Maßnahmen können zukünftig 35 Häuser geschützt werden. Die gesamten Investitionskosten betragen 1,5 Mio. Euro, wovon das BML rund 640.000 Euro übernimmt.

Salzburg
2023 wurden in Salzburg insgesamt ca. 8 Mio. Euro in den Hochwasserschutz investiert. Eines dieser wichtigen aktuellen Projekte aus der letzten Kommissionssitzung Wasserwirtschaft befindet sich in der Gemeinde Radstadt in Salzburg, bei dem im Zuge der Instandhaltung rund 450 m Dämme entlang der Enns saniert werden. Im Zuge der letzten größeren Hochwasserereignisse wurden stellenweise leichte Verformungen am Dammkörper festgestellt. Die gesamten Investitionskosten betragen 550.000 Euro, wovon das BML die 70 Prozent übernimmt.

Tirol
2023 wurden in Tirol insgesamt ca. 17 Mio. Euro in den Hochwasserschutz investiert. Eines dieser wichtigen aktuellen Projekte aus der letzten Kommissionssitzung Wasserwirtschaft befindet sich in der Gemeinde Neustift im Stubaital, bei dem durch die Errichtung lineare Hochwasserschutzmaßnahmen sowie Objektschutzmaßnahmen entlang der Ruetz 45 Personen geschützt werden können. Die gesamten Investitionskosten betragen 1,6 Mio. Euro, wovon das BML rund 614.000 Euro übernimmt.

Wien
2023 wurden in Wien insgesamt ca. 1 Mio. Euro in den Hochwasserschutz investiert. In der letzten Kommissionssitzung Wasserwirtschaft wurden insgesamt 4 Projekte für einen vorbeugenden Hochwasserschutz bzw. zur Instandhaltung von bestehenden Anlagen mit einem Bundesmittelanteil von 2,6 Mio. Euro genehmigt. Entlang des Wienflusses in Wien werden im Zuge der Instandhaltung rund 200 Meter Böschungen saniert und so der Hochwasserschutz aufrechterhalten. Die gesamten Investitionskosten betragen 190.000 Euro, wovon das BML ein Drittel übernimmt.

Dank an Einsatzkräfte und Freiwillige

Totschnig dankt allen, die derzeit in den Hochwasser-Gebieten im Einsatz sind: „Größter Dank gilt allen Einsatzkräften und Freiwilligen, die nach den Extremwetterereignissen helfen und Übermenschliches leisten. Ob Feuerwehr, Rettung, Freiwillige, Polizei, die Kolleginnen und Kollegen der Bundeswasserbauverwaltung, der Hydrographischen Dienste oder der WLV, Respekt vor eurer Leistung! Solche Ereignisse zeigen einmal mehr, wie wichtig der Zusammenhalt in unserer Gesellschaft ist.“