Wasser Totschnig: Heimische Auen unverzichtbar für Hochwasserschutz und Artenvielfalt

Neue Publikation des BML über Österreichs Auen und deren Schutz

Gerade rechtzeitig zum Weltumwelttag am 5. Juni erscheint die aktualisierte Publikation „Auenland“ – eine reich bebilderte, informative Broschüre, in welcher Österreichs Auen ausführlich beschrieben und kartografisch erfasst sind. Darin kartiert sind 1.033 Auenobjekte, die sich über rund 100.000 Hektar erstrecken. Die Broschüre zeigt die Vorteile von Auen für Mensch und Umwelt. „Unsere heimischen Auen sind unverzichtbar für die Artenvielfalt und den natürlichen Hochwasserrückhalt, indem sie die Hochwasserwelle verlangsamen und damit auch das Grundwasser anreichern“, so Wasserminister Norbert Totschnig. Die Publikation enthält für jedes Bundesland vorbildliche Umsetzungsbeispiele zum Schutz, zum Erhalt und zur Verbesserung der heimischen Auen. Diese „Good Practice“-Beispiele sollen ein Ansporn für weitere Maßnahmen sein.

„In den Jahren 1996 bis 2022 gelang es, in Österreich 65 gewässer- und naturschutzrelevante LIFE-Projekte durchzuführen. 39 davon waren fluss- bzw. auenbezogen – mit einem Gesamtprojektvolumen von insgesamt rund 230 Millionen Euro. Allein in den Jahren 2015 – 2020 wurden mit Finanzierungen des Bundes rund 80 größere Projekte des Hochwasserrisikomanagements umgesetzt, die auenverbessernde Maßnahmen an 26 Fließgewässern zum Inhalt hatten,“ so der Wasserminister. Nach den erfolgreichen österreichischen Fluss-Revitalisierungsprojekten an den Flüssen Obere Drau, Obere Mur, Lech, Donau, March, Enns und Salzach hat das BML in den letzten Jahren auch weitere, internationale Auen-Großprojekte finanziell unterstützt. Dazu zählen beispielsweise die LIFE Projekte „Dynamic LIFE Lines Danube“ im Nationalpark Donau-Auen zusammen mit der Slowakei, das kürzlich fertiggestellte Projekt „LIFE Dynamic River System Lech“ mit Bayern und das 5-Länder Projekt „LIFE Restore for MDD“ an den Auen des UNESCO-Biosphärenparks Mur-Drau-Donau, welches von Österreich koordiniert und mit Kroatien, Slowenien, Serbien und Ungarn gemeinsam durchgeführt wird.

Auen zu schützen und zu renaturieren ist ein Gebot der Stunde. Ein Großteil der ursprünglichen Auenlandschaften existiert heute nicht mehr und von den verbliebenen Auen ist nur noch etwa die Hälfte ökologisch intakt. Auch der Naturschutzbund engagiert sich seit Jahren aktiv für den Erhalt der Auen, als Lebensräume von hoher biologischer Vielfalt und Ökosysteme herausragender Bedeutung – nicht nur für den Hochwasserschutz, sondern auch für das Mikroklima und das Klima allgemein, betont der Naturschutzbund, der die Erstellung der neuen Broschüre koordiniert hat. „Wir können es uns nicht leisten, noch weitere wertvolle Auen zu verlieren. Gerade in Zeiten katastrophaler Wetterereignisse und dramatischer Lebensraumverluste braucht es einen nationalen Schulterschluss zur Sicherung und Wiederherstellung von Auenlebensräumen – auch als Retentions- und Überflutungsflächen“ so Naturschutzbund-Präsident Ass.Prof. Dr. Thomas Wrbka.

Von den Ländern selbst wurden in den Jahren 2015 bis 2020 rund weitere 5.000 Hektar Natura-2000-Gebiete, in denen sich Auengebiete befinden, nachnominiert, unter Schutz gestellt bzw. nationalrechtlich als Europaschutzgebiete verankert.

Die Broschüre „Auenland“ kann in Kürze in der Printversion beim BML schriftlich per E-Mail an hochwasserrisikomanagement@bml.gv.at angefordert werden.

Darüber hinaus steht sie hier zum Download zur Verfügung:
Download Auenland Broschüre 2023