Wasser Totschnig: Feuchtgebiete unverzichtbar für Biodiversität und Klimaschutz

14. Weltkonferenz zum Feuchtgebietsschutz in Genf mit BML-Beteiligung – Österreich gehört mit Moorstrategie zu Vorreitern

„Feuchtgebiete sind Lebensraum für verschiedenste Tiere und Pflanzen. Sie sind für die biologische Vielfalt unverzichtbar und sind auch für die Erholung ein Naturjuwel. Als Kohlenstoff-Speicher haben sie für den Klimaschutz, und als „Naturbasierte Lösungen“ im Auen- und Gewässerbereich für den Hochwasserschutz große Bedeutung. Umso wichtiger ist es diese Gebiete langfristig zu schützen und gezielt zu revitalisieren“, betont Bundesminister Nobert Totschnig, anlässlich der 14. Weltkonferenz der Ramsar Konvention zum globalen Schutz der Feuchtgebiete (Ramsar COP14), die gestern zu Ende gegangen ist. Die Konferenz fand vom 5. bis 13. November 2022 in Genf statt. Knapp 1.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus 130 Ländern haben 24 Resolutionen gefasst, um dem Klimawandel möglichst effektiv entgegenzusteuern. „Intakte Moore und Feuchtgebiete erbringen also vielfältige Leistungen für unsere Natur, Mensch und Klimaschutz. Darum hat mein Ressort Anfang dieses Jahres die „Moorstrategie Österreich 2030+“ vorgestellt. Gemeinsam mit den Bundesländern und unter Einbindung der Wissenschaft sowie Stakeholdern wurde die künftige Schutzarbeit in Österreich erarbeitet – damit gehören wir zu den Vorreitern“, so Totschnig.

Das Bundesministerium für Land- und Fortwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft (BML) spielt in der RAMSAR-Konvention und bei der Weltkonferenz eine wichtige und aktive Rolle. Vertreterinnen und Vertreter der Sektion Wasserwirtschaft meines Ressorts haben die Konferenzergebnisse mitgestaltet und zum Erfolg beigetragen. Weiters war Österreich durch zwei hochkarätige Moor- und Klimaexpertinnen und - experten der Universität Wien vertreten. Österreich hat sich unter anderem für weitere drei Jahre verpflichtet, in der Ständigen Vertretung der Konvention als eines von acht europäischen Ländern mitzuarbeiten. Mit Univ.Prof. Stephan Glatzel stellt Österreich auch einen der weltweit 18 Vertreterinnen und Vertreter im globalen Wissenschaftsboard.

Wichtige Ergebnisse der Konferenz sind die Beschlüsse über „naturbasierte Lösungen“ im Wassermanagement, um eine Klimaschutzwirkung zu erreichen. Hervorzuheben ist auch die starke Einbindung der Jugend über internationale „Regionalen Ramsar Initiativen“, Bildungs-, Forschungs- und Besucherzentren und neue Ansätze in der Kommunikation und Bewusstseinsbildung.

Feuchtgebiete wie Auen, Quellen, Sümpfe, Nasswiesen, Schwemmkegel, Bachläufe und Moore erfüllen zentrale ökologische Aufgaben und haben in den verschiedenen Wasserkreisläufen eine wichtige Rolle. Sie tragen zur Sicherung des Trinkwassers und zum Schutz vor Naturgefahren wie Hochwasser bei. Das BMLbefasst sich in diesem Zusammenhang gerade auch intensiv mit der Auenstrategie.

Die Ramsar-Konvention

Vor 39 Jahren, am 16. April 1983, trat Österreich der „Ramsar Konvention zum Schutz von Feuchtgebieten“ bei. Das Übereinkommen wurde am 2. Februar 1971 in der iranischen Stadt Ramsar geschlossen und ist damit eines der ältesten internationalen Vertragswerke zum Naturschutz. Die Konvention leistet mit ihren Maßnahmen einen wesentlichen Beitrag, den Verlust an biologischer Vielfalt, insbesondere bei Binnengewässer-Ökosystemen und Wald-Feuchtgebieten, signifikant zu reduzieren.  Bis dato sind 172 Staaten der Welt Ramsar-Vertragspartei geworden und haben schon 2.471 „Ramsar-Gebiete“ mit einer Fläche von 256 Millionen Hektar nominiert. Dies entspricht etwa der 30-fachen Fläche Österreichs.