Wasser Köstinger: Wasser ist Leben und braucht Schutz

EU-Ratsvorsitz: Nachhaltigkeitsministerin Elisabeth Köstinger, der Europaabgeordnete Michel Dantin und Veronica Manfredi, Direktorin in der Generaldirektion Umwelt der Europäischen Kommission, berichteten im Zuge einer Fachkonferenz über die neuesten Entwicklungen des Gewässerzustandes in Europa.
Foto: BML / Paul Gruber

500 Fachleute aus 40 Staaten diskutieren in Wien aktuelle und zukünftige Wasserthemen.

Im Rahmen des österreichischen EU-Ratsvorsitzes findet von 20. bis 21. September die EU Wasserkonferenz 2018 im Wiener Museumsquartier statt. Zentrale Themen sind aktuelle Entwicklungen des Zustands der europäischen Gewässer, zukünftige Herausforderungen und ein verbessertes Risikomanagement bei Hochwasser. „Wasser ist die kostbarste Ressource und hat für die Bevölkerung in ganz Europa eine sehr hohe Bedeutung, insbesondere auch in Österreich. Wie wichtig die Sicherung der Wasserressourcen ist, hat uns die extreme Trockenheit im Sommer 2018 klar vor Augen geführt. Diese Konferenz ist ein wichtiger Meilenstein, um uns bestmöglich für die Herausforderungen des Klimawandels zu rüsten und die richtigen Weichen für Europas Wasserwirtschaft zu stellen“, betont Nachhaltigkeitsministerin Elisabeth Köstinger.

„Die Zukunft des Wassers ist die Zukunft der Gesellschaft“, sagte Michel Dantin, Abgeordneter des Europäischen Parlaments, im Anschluss an die Eröffnung der Konferenz.

Die Bedeutung der Konferenz in Wien unterstreicht Veronica Manfredi die zuständige Direktorin in der Generaldirektion Umwelt der Europäischen Kommission wie folgt: “Wir müssen sicherstellen, dass die geltende Wassergesetzgebung der EU es uns erlaubt, auf zukünftige Herausforderungen und technologische Entwicklungen entsprechend zu reagieren. Nur so können Maßnahmen auch in Zukunft wirksam werden, in Europa und global.“

Österreich ist ein wasserreiches Land mitten in Europa. Die extreme Trockenheit des heurigen Sommers hat dennoch enorme Schäden angerichtet. Europa muss die richtigen Antworten finden, um ausreichend Wasser für die Bevölkerung, die Landwirtschaft, die Industrie und für den Tourismus sicherzustellen. Auch Wasserlebensräume müssen geschützt und laufend verbessert werden. Dazu wurden und werden in Österreich viele wichtige Maßnahmen eingeleitet und hohe Investitionen getätigt.

Den Trockenperioden standen in vielen Landesteilen starke Unwetter gegenüber, die den menschlichen Wirtschafts- und Siedlungsraum in Form von Überschwemmungen und Muren gefährdet sowie Schäden in Millionenhöhe verursacht haben. Auch wenn die Überschwemmungsgefahr durch gezielte Projekte und ein integrales Management von Hochwasserrisiken reduziert werden konnte, müssen die nachhaltigen Maßnahmen und Investitionen vorsorglich fortgesetzt werden.

Kein Ausverkauf des Wassers 

In Österreich ist es eine Selbstverständlichkeit, dass sauberes Trinkwasser rund um die Uhr bereitsteht – und das in bester Qualität. So sind neun von zehn Haushalten in Österreich an das öffentliche Trink- und Abwassernetz angeschlossen. Die Bevölkerung kann mit erstklassigem Trinkwasser zu 100 Prozent aus Grund- und Quellwasser versorgt werden. Über 95 Prozent sind an eine öffentliche Kläranlage angeschlossen. Damit dies auch weiterhin so bleibt, investiert das Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus (BMNT) rund 80 Millionen Euro in die Trinkwasser- und Abwasserinfrastruktur.

2013 wurde in der Bundesverfassung verankert, dass die Trinkwasserversorgung in Österreich ein wichtiger Teil der Daseinsvorsorge ist. Die Erfahrung bestätigt, dass sie in den Händen der Städte und Gemeinden bestens aufgehoben ist. Entscheidend ist, dass Österreich selbst über sein Wasser verfügen kann und es auch leistbar bleibt. „Für mich ist klar: Österreich ist gegen jegliche Kommerzialisierung des Wassers und auch gegen jeglichen externen Zugriff. Ich werde mich weiterhin entschlossen dafür einsetzen, dass unser Wasser auch in unseren eigenen Händen bleibt. Internationale Zusammenarbeit hat aber eine hohe Bedeutung, denn Wasser kennt keine Grenzen“, erklärt Köstinger.  

Gemeinsam für unser Wasser 

In der Europäischen Union gilt bei Entscheidungen zur Bewirtschaftung der Wasserressourcen das Einstimmigkeitsprinzip. Die europaweite Zusammenarbeit ist für das Hochwasserrisikomanagement und die Bewirtschaftung sowie den Schutz der Wasserressourcen und der Flusslebensräume unverzichtbar. Die EU-Wasserrahmenrichtlinie und die EU-Hochwasserrichtlinie bieten hier wichtige Grundlagen und Ziele für alle Mitgliedsstaaten.

Aufruf zu einer europaweiten Bürgerinnen- und Bürgerbeteiligung 

Die bevorstehende Überprüfung der bestehenden Wassergesetzgebung, der sogenannte Fitness-Check, klärt ab, ob sich die aktuellen Rahmenbedingungen auch für die Herausforderungen der Zukunft eignen. Ein wichtiger Aspekt ist die Einbindung der Bevölkerung. In diesem Sinne ist die EU Wasserkonferenz 2018 das Startsignal für eine Öffentlichkeitsbeteiligung, bei der sich die Bürgerinnen und Bürger Europas einbringen können.

Österreich hat den EU-Ratsvorsitz und die Wasserkonferenz in Wien zum Anlass genommen, die Wasserwirtschaft und ihre Bedeutung in einer neuen Wasser-Broschüre zu präsentieren. Unter dem Titel WASSERLAND ÖSTERREICH stellt diese Borschüre die Bandbreite und Bedeutung des Themas Wasser für die Bevölkerung, die Landwirtschaft, die Wirtschaft und den Tourismus mit aktuellen Daten, Fakten und Hintergründen dar. Die Publikation weist auch auf die hohe Bedeutung von Wasserlebensräumen als wertvolle Ökosysteme und künftige Herausforderungen, Stichwort Klimawandel, hin.

Nähere Details und die Schlussfolgerungen der Konferenz finden Sie unter https://ec.europa.eu/info/events/eu-water-conference-2018_de

Die neue Wasser-Broschüre "Wasserland Österreich" steht unter https://www.bmnt.gv.at/wasser/wasser-oeffentlich/wasserland_oesterreich_broschuere.html zur Verfügung.

 

Köstinger: Water is life and needs protection

500 experts from 40 states are discussing in Vienna current and future topics related to water.

Within the framework of the Austrian EU Council Presidency the EU Water Conference 2018 takes place at the Wiener Museumsquartier on September 20-21. Core issues are current developments of the status of European waters, future challenges and an improved risk management in the case of floods. “Water is the most precious resource and is of great importance for the people throughout Europe, especially in Austria. How important the safeguarding of water resources is has been demonstrated clearly by the extreme drought in summer 2018. This conference is an important milestone in order to be prepared in the best possible way for the challenges of climate change and to set the right course for Europe’s water management”, emphasized the Minister for Sustainability, Elisabeth Köstinger. 

The importance of the conference in Vienna is underlined by Veronica Manfredi, the competent Director at the Directorate-General Environment of the European Commission as follows: “We must ensure that the applicable water legislation of the EU permits us to react on future challenges and on technological developments accordingly.  Only in this way can measures become effective also in future, on a European and on a global scale.”

Austria is a water-abundant country, in the midst of Europe. Nevertheless the extreme drought of this summer has caused enormous damage. Europe must find the right responses in order to be able to ensure sufficient water for the population, for agriculture, industry and for tourism.  Also water habitats must be protected and permanently improved. For this purpose many important measures have been initiated in Austria and high investments have been made.

In many parts of the country the drought periods were countered by severe thunderstorms which have endangered the human economic and settlement areas in the form of floods and mudflows and have caused damage amounting to millions of euros.  Even though the risk of floods could be reduced by targeted projects and an integral flood risk management the sustainable measures and investments must be continued as a precautionary measure.

No sale of water 

In Austria it is a matter of course that clean drinking water is available around the clock - and in best quality. Thus nine out of ten households in Austria are connected to the public drinking water and sewage networks. The population can be supplied with first class drinking water which originates at 100 % from ground and spring water. More than 95 percent are connected to a public waste-water treatment plant. In order to ensure that this situation will remain the Federal Ministry for Sustainability and Tourism (BMNT) is investing about 80 million euros in the drinking water and waste-water infrastructure. 

In 2013 it was laid down in the federal constitution that drinking water supply constitutes in Austria an important part of basic public services.  Experience has confirmed that it is in the best hands with towns and communities. It is decisive that Austria can dispose of its water by itself and that it will remain affordable. “To me it is very clear:  Austria is against any kind of commercialisation of water and also against any external access. I am determined to continue to do my best to ensure that our water will also remain in our own hands. However, international cooperation is of great importance, because water doesn’t know any borders”, explained Köstinger.

“Jointly for our water” 

Within the European Union the unanimity principle is applied to decisions on the management of water resources. All-European cooperation is indispensable for flood risk management as well as the management and the protection of water resources and river habitats. The EU Water Framework Directive and the EU Floods Directive offer important bases and goals for all Member States in this respect.

Call for a Europe-wide citizens’ participation 

The forthcoming revision of the existing water legislation, the so-called fitness check will clarify whether the current framework conditions are also appropriate for the challenges of the future. An important component of the project is the involvement of the public. For this purpose the EU Water Conference is the start signal for a public participation to which all citizens can contribute.

Austria has seized the opportunity of the EU Council Presidency and this Water Conference in Vienna to present water management and its importance in a new water brochure. Under the heading WASSERLAND ÖSTERREICH (WATER LAND AUSTRIA) this brochure presents the wide range and the importance of the topic of water for the population, for agriculture, for the economy, and of course also for tourism with current data, facts and backgrounds. The publication points also at the great importance of water habitats as valuable ecosystems and future challenges, keyword “climate change.

More details and the conclusions of the conference are available at https://ec.europa.eu/info/events/eu-water-conference-2018_de