Webinar "Soziale Innovation in der Forstwirtschaft" am 17. Jänner 2024

Waldimpression
Foto: BML / Alexander Haiden

Das Webinar wurde vom Forschungsnetzwerk des Europäischen Forstinstituts an der Universität für Bodenkultur in Kooperation mit dem Österreichischen Walddialog, entsprechend den Handlungsfeldern 6  und 7 der Österreichischen Waldstrategie 2020+, durchgeführt.

Was verstehen wir unter sozialer Innovation?

Soziale Innovationen werden als neue soziale Praktiken definiert, oder als neue Konzepte und Maßnahmen, die von betroffenen gesellschaftlichen Gruppen angenommen und zur Lösung sozialer Herausforderungen genutzt werden.

Soziale Innovationen können viel zu einem lebenswerten ländlichen Raum beitragen. Beispiele reichen von der Einbindung benachteiligter Gruppen, Öffentlichkeitsbeteiligung in Entscheidungsprozessen bis zur besseren Nutzung lokaler Ressourcen als Einkommens- und Beschäftigungsmöglichkeiten.

Das Webinar präsentierte zahlreichen interessierten Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus verschiedenen Arbeitsgebieten, dazu Beispiele aus dem forstlichen Bereich aus diversen europäischen Ländern und Österreich, mit Beiträgen aus der Praxis sowie der Forschung.

Webinar vereint Forschung und Praxis

Ziel des Webinars war es, die Potentiale sozialer Innovationen in der Forstwirtschaft auf Basis von Forschungsarbeiten am EFI Forest Policy Research Network FPRN sowie anhand von praktischen Beispielen aufzuzeigen. Dazu wurde von wissenschaftlicher Seite Einblick in die Ergebnisse aus dem EU-Projekt SIMRA und anderen thematischen Arbeiten am EFI FPRN gegebenSIMRA hat das Ziel, das Verständnis für soziale Innovation und innovative Governance in der Land- und Forstwirtschaft sowie in der ländlichen Entwicklung zu verbessern und diese zu fördern, insbesondere in marginalisierten ländlichen Gebieten in ganz Europa, mit Schwerpunkt auf der Mittelmeerregion. 

Von Seiten des BML wurden diverse Aktivitäten rund um die Regionen-Strategie vorgestellt, weiters wurden zwei Beiträge aus der Praxis präsentiert: das Projekt „waldsetzen.jetzt“ und die LEADER-Region „Holzwelt Murau“

Relevanz für den Forstsektor

Projekte im Bereich Soziale Innovationen spielen auch für den Forstsektor eine wichtige Rolle.Solche Projekte können beispielsweise die Einbindung vulnerabler Gruppen zum Ziel haben, also etwa die Inklusion von Menschen mit Behinderungen, Langzeitarbeitslose und dergleichen. Ein Beispiel für Inklusion wäre das österreichische Programm Green Care Wald.

Es kann auch um integrierte beziehungsweise partizipative Regionalentwicklung gehen. Beispiele beinhalten gemeinschaftliche Projekte zum Regionalmarketing wie das „Zirbenland“ in der Steiermark oder Naturpark-Regionen, welche oft auch Waldprodukte vermarkten oder diese in das Zentrum von geführten Wanderungen oder Seminaren stellen. Die LEADER-Region Holzwelt Murau wurde beim Webinar vom zuständigen LEADER-Manager Kraxner als ein Beispiel zur integrierten Regionalentwicklung präsentiert. Die LEADER Region Holzwelt Murau treibt beispielsweise Themen wie Holz und erneuerbare Energien voran sowie die Zusammenarbeit mit Hochschulen und Forschungseinrichtungen. 

Weiters sind Initiativen zur Einbindung der Bevölkerung in die Waldbewirtschaftung wie im internationalen Beispiel der „Model Forests“ zu nennen, oder Freiwilligen-Projekte (Volunteering) wie das vom Alpenverein koordinierte Bergwaldprojekt, bei dem Freiwillige bei der Schutzwaldsanierung mitwirken und das in Österreich, Deutschland und der Schweiz aktiv ist. Die vom Verein selbst vorgestellte Initiative „waldsetzen.jetzt“ ist ebenfalls ein solches Freiwilligenprojekt.

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