Anpassung an den Klimawandel beim Management von Waldbränden in Kontinentaleuropa
Die weit verbreitete Zunahme der Waldbrandgefahr ist eine Folge der Zersiedelung, des unzureichenden Umweltmanagements und der globalen Erwärmung. Die derzeitige Situation stellt uns vor enorme Herausforderungen. Neue Technologien in den Bereichen Erdbeobachtung, Waldpflege und Risikotransfer bieten vielversprechende Möglichkeiten um dieses erhöhte Risiko besser einzuschätzen und zu mindern.
Online-Symposium
In einem Online-Symposium von Guy Carpenter wurden, gemeinsam mit führenden Vertreterinnen und Vertretern aus der Verwaltung und Privatwirtschaft, die Erwartungen für 2022 in Bezug auf Waldbrände in Kontinentaleuropa erläutert und die besten Verfahren zur Schadensbegrenzung diskutiert.
Versicherungen sind in Kombination mit anderen Risikotransfer- und Finanzierungsmechanismen ein wichtiges Instrument zur Bewältigung des Waldbrandrisikos. Die großen Waldbrandschäden der letzten Jahre haben die Versicherungsgesellschaften dazu veranlasst, ihren Ansatz bei der Versicherung von Waldbrandrisiken in einigen Regionen zu überdenken.
Weitere Themen waren unter anderem die Weiterentwicklung der Bewertung und Modellierung von Waldbrandrisiken, die Formulierung von Ratschlägen zur Risikoprävention und die Einführung neuer Formen der Deckung, um Regierungen bei der Bewältigung der Kosten zu unterstützen, die ihnen durch Waldbrände entstehen sollen helfen, um der steigenden Bedrohung beizukommen.
Im Rahmen dieses Symposiums berichteten eingeladene Vertreter aus der Verwaltung aus Portugal, Finnland und Österreich darüber, wie ihre jeweiligen Staaten Kapital und Ressourcen zur Steigerung der Resilienz gegenüber Waldbränden einsetzen. Das Symposium thematisierte auch innovative Ansätze zur Modellierung von Waldbränden und sondierte Möglichkeiten zu Rückversicherungskapazitäten und -produkten für Waldbrände sowie über den Bedarf an Lösungen, die über die heute verfügbaren hinausgehen.
Die Abteilung III/4 Wildbach- und Lawinenverbauung und Schutzwaldpolitik des Bundesministerium berichtete über die laufenden Aktivitäten wie das Weißbuch „Waldbrände in den Alpen“ für politische Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger, das Waldfondsgesetz 2020 und die Waldbrandrisikokarte.
Weiterführende Informationen
Mehr zu diesem Thema
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Waldfonds
Um die Waldbäuerinnen und Waldbauern zu entlasten, hat die Bundesregierung im Jahr 2020 die Einrichtung des Waldfonds beschlossen und ihn mit 450 Millionen Euro dotiert. Dieser Fonds ist ein Rettungs- und Zukunftspaket für unsere Wälder. 2023 wurde er mit weiteren 100 Millionen aufgestockt. -
Neue Publikation zu Waldbränden und deren Management in den Alpen
Das Forstwirtschaftsministerium hat gemeinsam mit der Universität für Bodenkultur Wien (BOKU) und den Mitgliedern der EUSALP-Aktionsgruppe 8 eine Studie zu "Waldbränden in den Alpen" vorgenommen, die den Stand des Wissens und zukünftige Herausforderungen erhoben hat. Die resultierende Publikation enthält Optionen für ein integriertes Waldbrandmanagement im Alpinen Raum. -
Waldbrand-Risikokarte
Die flh. Darstellung in Form einer Waldbrand-Risikokarte verdeutlicht die Gefährdung der Waldbestände sowie von Infrastrukturen und Siedlungsräumen als auch potenzielle Auswirkungen. Diese Karte orientiert sich an den Kriterien des EFFIS und dem JRC und leistet einen notwendigen Beitrag zur Identifizierung von Problemfeldern und Herausforderungen im Bereich der Waldbrandentstehung und -bekämpfung.