Wald ist das Bollwerk gegen den Klimawandel

Totschnig Schöppl und Gruber im Wald
Foto: BML / Rene Hemerka

Durch aktive und nachhaltige Waldbewirtschaftung unterstützen Waldbewirtschaftende die Wälder bei der Anpassung an den Klimawandel, liefern den nachwachsenden Rohstoff Holz und stellen somit die vielen Wald-Wirkungen auch für folgende Generationen sicher. Anlässlich eines Lokalaugenscheins im Bundesforste-Revier Ried im Wienerwald machte sich Forstminister Totschnig ein Bild vom Wald der Zukunft.

Aktive Waldbewirtschaftung als Schlüssel

Die Auswirkungen des Klimawandels sind deutlich spürbar: Unwetter, Starkregenereignisse, Stürme und Trockenphasen stellen Waldbewirtschaftende, Landwirte und Landwirtinnen als auch die Einsatzkräfte in diesem Sommer vor große Herausforderungen. Der Wald allein kann sich nur sehr langsam an den Klimawandel und die neuen Bedingungen anpassen. Mit aktiver nachhaltiger Waldbewirtschaftung unterstützen wird er in diesem Prozess unterstützt und gefährdete Bestände können in artenreiche, strukturvielfältige und somit resiliente Mischbestände überführt werden. Das ist auch bei den Österreichischen Bundesforsten das Gebot der Stunde. 

Aktive Bewirtschaftung liefert auch den nachwachsenden Rohstoff Holz, der energieintensive und fossile Rohstoffe substituiert. Ein Kubikmeter Holz bindet bis zu einer Tonne CO2 –Äquivalent. Langlebige Holzprodukte wirken daher als Kohlenstoffspeicher - wie ein zweiter Wald. Die nachhaltige und innovative Holzverwendung wird durch die Österreichische Holzinitiative, als Teil des Waldfonds, forciert und unterstützt. Daraus werden mit dem CO2-Bonus beispielsweise öffentliche Gebäude in Holzbauweise gefördert. Bisher konnten 134 Förderprojekte mit einer verbauten Holzmasse von rund 30 Millionen Kilogramm genehmigt und über 53.000 Tonnen CO2-Äquivalent langfristig in Gebäuden gespeichert werden.

Der Waldfonds als Investition für die Zukunft

Für den Waldumbau ist die Unterstützung auf der Fläche von enormer Bedeutung: Circa 40 Prozent des gesamten Investitionsvolumens des mit 450 Millionen Euro dotierten Waldfonds steht für Maßnahmen wie zum Beispiel Wiederaufforstung nach Schadereignissen oder die Klimawandelanpassung bereit. Die Forschungsmaßnahmen des Waldfonds decken ein breites Spektrum an Disziplinen ab, von der Genetik, über den Waldbau bis zur Holzforschung und klimafitten Wäldern. Im Wienerwald läuft für die Hauptbaumart, die Buche, ein Forschungsprojekt aus dem Waldfonds. Untersucht wird, wie gut die Buche in Zukunft mit vermehrten Trockenperioden zurechtkommen wird. Zudem wird die Wirkung von klimaresilienten Baumartenbeimischungen unter verschiedenen Klimaszenarien untersucht.

Der Waldumbau erfordert aktives und gemeinsames Handeln und gelingt nur in Zusammenarbeit mit den Waldbewirtschaftenden und der gesamten Wertschöpfungskette. Der Regelungsdruck seitens der EU auf die Land- und Forstwirtschaft gefährdet jedoch zunehmend die langjährige gelebte Praxis der nachhaltigen Waldbewirtschaftung in Österreich.

Bundesminister Norbert Totschnig: „Ich habe daher eine Verschiebung des Anwendungsbeginns der EU-Entwaldungsverordnung gefordert und setze mich auch weiterhin mit Nachdruck dafür ein. Mit Außernutzungstellung und überbordender Bürokratie wären viele unserer Ziele nicht erreichbar. Denn im Wald braucht es langfristige Maßnahmen und längere Zeitspannen, bis Ergebnisse sichtbar. In Anbetracht des rasanten Klimawandels brauchen wir dynamische Strategien, die einen Fortbestand der Ökosysteme sichern.“

Weiterführende Informationen