3-Punkte-Plan zur Stärkung des Holzbaus in Österreich

Bundesminister Totschnig bei einer Ansprache am Podium mit Mikrofon
Foto: BML / Rene Hemerka

Der Antrag auf Initiativen zur Stärkung des Holzbaus wurde Mitte Dezember 2023 im Ministerrat beschlossen und gemeinsam von Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig und Klimaministerin Leonore Gewessler eingebracht. Ziel ist es, die ökologischen und wirtschaftlichen Vorteile des Holzbaus bestmöglich zu nutzen. 
 

3 Punkte zur Stärkung des Holzbaus

  1. Öffentliche Bauten aus Holz

  • Öffentliche Bauten sollen künftig eine Vorbildfunktion für nachhaltiges und energieeffizientes Bauen übernehmen. Das gilt auch für Schulen, Kinderbetreuungs- und Gesundheitseinrichtungen.
  • Nutzung nachwachsender Rohstoffe: Bei Baumaterialien sollen verstärkt nachwachsende Rohstoffe, insbesondere Holz, in den Fokus gerückt werden. Holz als Baumaterial ist nicht nur nachhaltig und umweltfreundlich, sondern trägt auch zur Reduzierung des CO2-Fußabdrucks bei, da es Kohlenstoff speichert.
  • Thermische Qualität: Öffentliche Gebäude sollen effiziente Isolationsmaßnahmen und moderne Bautechnologien nutzen, um den Energieverbrauch zu minimieren und ein angenehmes Raumklima zu gewährleisten.
  • Art der Heizung: Öffentliche Holzbauten sollen verstärkt umweltfreundliche Heizmethoden verwenden, wie zum Beispiel den Einsatz von Biomasse.
  1. Forcierung des Holzbaus

  • Im Rahmen des Aktionsplans für nachhaltige Beschaffung soll der Holzbau sowie ökologische Baumaterialien ausgebaut werden.
  • Dafür sollen Baunormen und rechtliche Rahmenbedingungen angepasst werden. Konkret sollen mit den Ländern und auf EU-Ebene dahingehend Anpassungen vereinbart werden, um ressourcen- und klimaschonendes Bauen sicherzustellen.
  • Darüber hinaus sollen Förderinstrumente den Holzbau forcieren. Der erste Schritt wurde hier bereits gesetzt: Im Rahmen des CO2 Bonus der Holzinitiative wird der Einsatz des nachhaltigen Rohstoffes Holz im großvolumigen Wohnbau sowie in öffentlichen Bauten und der Infrastruktur gefördert.
  1. Holzbau für mehrgeschossigen Wohnbau

  • Der Holzbauanteil ist im mehrgeschossigen Wohnbau noch weiter ausbaufähig.
  • Einen wirkungsvollen Hebel stellen dabei die Wohnbauförderungen dar.
  • Um die Rahmenbedingungen für den Holzbau zu verbessern, soll die Zusammenarbeit auf nationaler und Bundesländerebene gestärkt werden.

So schützt Holzbau das Klima

  • 1 Kubikmeter Holz bindet ca. 1 Tonne CO2-Äquivalente. Der Kohlenstoff bleibt im geernteten Holz gebunden, solange Holz nicht ungenutzt im Wald verrottet. Häuser oder Möbel aus Holz wirken daher als Kohlenstoffspeicher.
  • Zusätzlich vermeiden Holzprodukte CO2-Emissionen, die andere Materialien im Herstellungsprozess verursachen würden.
  • Die Errichtung von Gebäuden aus Holz verursacht deutlich weniger CO2 als die Errichtung von Gebäuden aus mineralischen Baustoffen. Am Beispiel eines 6-geschossigen Wohnbaus mit 53 Wohnungen (Lorystraße, 1110 Wien) zeigt sich, dass der Holzbau um 93 Prozent weniger CO2 verursacht. Beim Holzbau sind im Unterschied zum mineralischen Massivbau Wände, Decken und die Dachkonstruktion aus Holz.