Totschnig verstärkt Österreichs Position und Praxis der aktiven und nachhaltigen Waldbewirtschaftung
Die Erneuerbare Energien Richtlinie ist ein wichtiger Baustein des Green Deal. Der Europäische Rat hat im Juni eine Position beschlossen, die den Ausbau aller erneuerbaren Energieträger weiterhin ermöglicht und fördert. Mitte September hat das Europäische Parlament seine Verhandlungsposition festgelegt, die den Stopp des Ausbaus nachhaltiger Primär-Biomasse vorsieht.
Biomasse – nachhaltige Energie aus der Region, für die Region
Die Nutzung des nachwachsenden Rohstoffes Holz und Biomasse ist das beste Beispiel für regional erneuerbare Energie. In Österreich basiert mehr als die Hälfte des Bruttoinlandverbrauchs an erneuerbarer Energie auf der nachhaltigen Nutzung von Biomasse. Ein Wegbrechen dieses Energieträgers würde die Energiewende verunmöglichen und fossile Abhängigkeiten weiter befeuern.
Biomasse, gewonnen aus Reststoffen und Nebenprodukten der Forstwirtschaft, der Holzverarbeitung sowie der Papier- und Zellstoffproduktion, ist ein nachhaltiges Mittel zur Sicherstellung einer klimafreundlichen Energieversorgung. Bei der energetischen Nutzung von Holz wird nur so viel Kohlendioxid freigesetzt, wie der Baum zuvor der Atmosphäre entzogen hat. Lediglich für die Gewinnung, Verarbeitung und den Transport werden geringe zusätzliche Mengen CO2 freigesetzt.
- Biomasse ist als erneuerbarer Energieträger regional verfügbar, krisensicher und mit kurzen Transportwegen absetzbar.
- Neben Wind, Sonne und Wasserkraft trägt Biomasse dazu bei, die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern zu verringern und die Versorgungssicherheit zu erhöhen.
Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig: „Dass Biomasse nicht mehr als erneuerbare Energie gelten soll, ist absolut praxisfremd! Atomstrom bekommt ein grünes Mascherl, Kohlekraftwerke werden wieder aktiviert - aber nachhaltige Biomasse soll beschränkt werden - das passt nicht zusammen.“
Nachhaltige Waldbewirtschaftung in Österreich
Die aktive Waldbewirtschaftung ist ein lang gelebtes Erfolgsrezept. In Österreich wächst der Wald täglich um sechs Hektar und hat gesamt einen Waldanteil von rund 48 %. Auch Waldfläche und Vorrat in der EUnehmen zu – seit 1990 um 14 Millionen Hektar.
Laut Holzeinschlagsmeldung 2021 entfielen rund 26,60 % des Einschlags von 18,42 Millionen Erntefestmeter ohne Rinde auf Holz zur energetischen Nutzung (Brennholz und Waldhackgut), der Anteil des Sägerundholzes betrug 56,57%, jener des Industrierundholzes 16,84%. Der Anteil des Nadelholzes am Gesamteinschlag betrug 2021 85,03%, jener des Laubholzes 14,97%.
Weitere Informationen
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Waldinventur des BFW zeigt Zunahme an Laub- und Mischwäldern sowie Biodiversität
Die Waldinventur wird seit 1961 durchgeführt und ist die größte Untersuchung des österreichischen Waldes. Dafür werden an rund 11.000 Probeflächen Erhebungen durch Expertenteams vorgenommen. Dabei kommen modernste Techniken wie Satelliten- und digitale Luftbilder zum Einsatz. Am 20. Juli präsentierten Bundesminister Totschnig und BFW-Leiter Mayer die Ergebnisse der Erhebungsperiode 2016-2021.
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Holzeinschlagsmeldung 2021 - Höhere Holzpreise führen zu höherem Holzeinschlag
Laut offizieller Holzeinschlagsmeldung des Bundesministerium wurden im Jahr 2021 im österreichischen Wald 18,42 Millionen Erntefestmeter ohne Rinde eingeschlagen, damit um 1,63 Millionen Erntefestmeter bzw. 9,71 Prozent über dem Wert des Jahres 2020. Der Schadholzanteil lag mit 6 Millionen Erntefestmetern um 32,81 Prozent unter dem Vorjahreswert.