Forst Weltmeisterschaft in Wien

Händische Holzverarbeitung
Foto: BML / Alexander Haiden

Nach über 25 Jahren findet die „World Logging Championship“ (WLC) zum zweiten Mal in Österreich statt. Von Freitag, 20. September, bis Sonntag, 22. September 2024, werden die Wettkämpfe auf der Wiener Donauinsel ausgetragen. Teams aus 25 Nationen werden in der Bundeshauptstadt erwartet und in drei verschiedenen Klassen um die begehrten WM-Titel kämpfen.
 

Die Forst-Weltmeisterschaft 2024

Neben den Einzelbewerben (Kettenwechsel, Kombinierter Schnitt, Präzisionsschnitt, Zielfällung und Entasten), den daraus resultierenden Team- und Gesamtwertungen werden auch wieder der spektakuläre Staffelwettbewerb, die Länderstafette, ausgetragen. Neben den Profis kämpfen auch wieder die Junioren und Damen um WM-Edelmetall. Der Eintritt zur Veranstaltung ist frei, es gibt aber Fanpakete die weitere Highlights inkludieren. 

Die fünf WM-Einzeldisziplinen

  • Kettenwechsel: Schwert wenden und Kette wechseln, lautet hier die Devise. Die Motorsäge muss dabei wieder einsatzbereit zusammengesetzt werden, denn die Bewerbe Kombinierter Schnitt und Präzisionsschnitt müssen ohne weitere Veränderungen an der Maschine damit durchgeführt werden.
  • Kombinationsschnitt: Von zwei Stämmen wird je eine 3 bis 8 cm dicke Holzscheibe abgeschnitten. Die Schwierigkeit dabei ist, dass von unten und oben nur bis zur Hälfte des Stammes geschnitten werden darf. Beide Schnitte sollten sich ohne Versatz treffen und rechtwinklig zur Stammachse durchgeführt werden.
  • Präzisionsschnitt: Wie beim kombinierten Schnitt wird von zwei Stämmen eine 3 bis 8 cm dicke Holzscheibe abgeschnitten – diesmal aber nur von oben. Allerdings sind die Stämme bei dieser Disziplin auf einem Brett am Boden befestigt. Die Scheibe soll möglichst vollständig abgeschnitten werden, ohne jedoch das Brett anzuritzen. Eine Sägemehlschicht versperrt den Athleten zusätzlich die Sicht auf die Kontaktzone zwischen Stamm und Brett – hier sind Augenmaß und Fingerspitzengefühl gefragt.
  • Zielfällung: Innerhalb von drei Minuten soll ein Baum (Mast) so nahe wie möglich an einem vorgegebenen Ziel gefällt werden – natürlich muss der Athlet dabei arbeitstechnische Vorgaben einhalten und auf die Arbeitssicherheit achten.
  • Entasten: Die Athleten müssen auf zylindrischen Stämmen 30 runde Äste, die in einem standardisierten Muster eingesetzt sind, absägen. Diese Aufgabe gilt es so stammeben und rasch wie möglich zu erledigen, ohne dabei auf die Arbeitssicherheit zu vergessen. Als Finalbewerb ein absolutes Highlight, wird doch in der umgekehrten Reihenfolge des Zwischenergebnisses gestartet.

Österreich ist stark vertreten

Für Österreich treten die beiden Titelverteidiger Barbara Rinnhofer und Mathias Morgenstern an. Österreichs A-Team: In der Frauenklasse Carina Modl, Markus Buchebner in der U 24 Klasse sowie Jürgen Erlacher, Johannes Meisenbichler und Michael Ramsbacher in der Profiklasse. Dem Austragungsland ist es erlaubt ein B-Team außer Konkurrenz antreten zu lassen. Dieses bilden Lisa Panzenböck, Michael Gritsch, Simon Mayr Martin Weiß und Wolfram Pilgram-Huber. 

Aus- und Weiterbildung sowie Arbeitssicherheit

Die Forstwettkampf WM  rückt neben dem beeindruckenden Können aber auch die Herausforderungen, die Forstarbeiten mit sich bringen in den Mittelpunkt. In schwierig zugänglichen Gelände, mit starken Neigungen und den Elementen ausgesetzt verrichten Forstarbeiterinnen und Forstarbeiter enorm wichtige Arbeiten in den Wäldern, sei es beispiesweise um Schadholz aufzuarbeiten oder den Wald zu pflegen. Österreich verfügt über verschiedene Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten mit hoher Qualität, die den Forstarbeiterinnen und Forstarbeitern Theorie und Praxis dieser sehr wertvollen Arbeit vermitteln. Dabei wird auch immer auf den Aspekt der Arbeitssicherheit großen Wert gelegt. 

Die Vielfalt der Aus- und vor allem auch Weiterbildungsmöglichkeiten ist ein wesentliches Merkmal der österreichischen Forstwirtschaft. Vor allem in der Fort- und Weiterbildung spielen wieder die Forstlichen Ausbildungsstätten eine wesentliche Rolle, da sie über das Kurssystem rasch auf aktuelle Fragestellungen und Entwicklungen reagieren können.

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