Bundesminister Totschnig bei Forstministerkonferenz in Schweden
Am 27. Juni 2022 nahm Bundesminister Norbert Totschnig an einem informellen Austausch mit europäischen Forstministern waldreicher Staaten in Schweden teil, um die aktuelle Waldpolitik zu beraten. Auf Initiative Schwedens und Finnlands wurde bei dieser Gelegenheit auch die „Forest Academy 2022“ eröffnet.
Schweden ist wie Österreich ein Wald-Land. Waldreiche Länder sind gefordert, diese nachwachsende Ressource optimal zu nützen. Bei der informellen Forstministerkonferenz in Schweden wurde somit vereinbart, die gemeinsame Waldpolitik auf EU-Ebene zu verstärken. Dem Subsidiaritäts-Prinzip kommt dabei hohe Bedeutung zu, denn wenn Waldflächen nicht mehr bewirtschaftet werden dürfen, wäre das eine ernsthafte Bedrohung für unsere nachhaltige Forstwirtschaft.“
Österreich ist mit der nachhaltigen Waldbewirtschaftung schon lange auf dem richtigen Weg. Darüber hinaus wurde mit dem Waldfonds ein europäisches Vorzeigemodell umgesetzt, um die heimischen Wälder zukunftsfit zu machen. Bei der Nutzung der nachwachsenden Ressource Holz gibt es aber noch viel Luft nach oben. Umso wichtiger ist es, sich von anderen Staaten Inspirationen zu holen. Der Verband der schwedischen Forstindustrie setzt sich beispielweise für eine verstärkte Nutzung von Holzprodukten ein, oder das Wallenberg Wood Science Centre ermöglicht Grundlagenforschung im Bereich der Materialforschung Holz. Auch in Österreich müssen Synergien zwischen Wirtschaft, Industrie und Forschung noch viel stärker genützt werden, um die stoffliche und energetische Nutzung von Holz voranzutreiben.
Gerade Russlands Krieg in der Ukraine hat verdeutlicht, wie wichtig es ist, unabhängiger von fossilen Energieimporten zu werden. Bei der Forstministerkonferenz konnte daher Einigkeit erzielt werden, dass im Bereich Bio-Energie durch die nachwachsende Ressource Holz viel Potenzial steckt, das genutzt werden muss. Unsere Wälder sind also ein wichtiger Faktor für den Klimaschutz und auch für die Dekarbonisierung.
Schwerpunkte der Ministerkonferenz
- Im Vorfeld der Schwedenreise hat Forstminister Totschnig seine Amtskollegen von Finnland, Schweden und Slowenien zu einer Videokonferenz geladen. Gemeinsam wurde die Vorgehensweise einer intensiven und koordinierten Zusammenarbeit besprochen.
- Im Rahmen der informellen Forstministerkonferenz der waldreichen EU-Staaten wurde vereinbart, die gemeinsame Arbeit auf EU-Ebene zu verstärken. Dazu gehört die Positionierung zur hohen Bedeutung des Subsidiaritäts-Prinzips.
- Schwerpunkt des Austausches waren zudem die Bedeutung der nachhaltigen Waldbewirtschaftung für den Klimaschutz und die Wichtigkeit der Ressource Holz zur Stärkung der Energiesicherheit.
Forest Academy
- Diese ist ein Diskussionsforum, das sich auf die Rolle der Wälder und der forstwirtschaftlichen Wertschöpfungskette bei der Entwicklung einer nachhaltigen, kreislauforientierten Bioökonomie konzentriert.
- Um das Wissen zu erweitern und ein gemeinsames Verständnis zu fördern, soll die „Forest Academy für EU-Entscheidungsträger“ hochrangige Beamte der EU-Kommission, Mitglieder des Europäischen Parlaments und andere Interessenvertreter zusammenbringen, um zu erörtern, wie Wälder und forstbasierte Lösungen globale Ziele und Vorgaben der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung erfüllen können.
- Die „Forest Academy für EU-Entscheidungsträger 2018-2022“ ist ein gemeinsames Projekt von Finnland und Schweden, an dem eine große Gruppe von Interessengruppen beteiligt ist. Das Projekt besteht aus zwei aufeinanderfolgenden Pilotveranstaltungen. Die erste Veranstaltung fand 2018 in Finnland statt. Nun findet die zweite Veranstaltung in Schweden statt.