EU-Symposium des Deutschen Forstwirtschaftsrates

Gruppenfoto am EU Symposium
Foto: DFWR / ©DFWR

Am 18. Jänner 2023 trafen sich rund 100 Gäste aus Europa in Berlin, um gemeinsam die Auswirkungen des Green Deals der Europäischen Kommission auf die Forst- und Holzbranche zu diskutieren. Österreich war durch Sektionschefin Maria Patek (BML, Sektion Forstwirtschaft und Nachhaltigkeit) und Rudolf Rosenstatter, Obmann des heimischen Waldverbandes, am Podium vertreten.
 

Grüne Woche in Berlin

Der Deutsche Forstwirtschaftsrat (DFWR) lud am Abend des 18. Jänners als Auftakt zur Grünen Woche zu einem Austauschtreffen der Branche in das Haus der Land- und Ernährungswirtschaft in der deutschen Hauptstadt. Im Fokus standen Impulsvorträge zur europäischen Waldpolitik aus Sicht der Interessensvertretungen sowie öffentlichen Verwaltung.

EU-Themen im Fokus

Axel Heider, Leiter der Unterabteilung Wald-, Jagd-, Forstpolitik im deutschen Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft, gab einen Überblick über den aktuellen Stand forstrelevanter Vorhaben auf EU-Ebene und sicherte eine weitere starke Fokussierung auf das Thema nachhaltige Waldbewirtschaftung auch im Forest Europe Prozess zu, dessen Vorsitz Deutschland innehat. Sven Erik Hammar, Präsident Confederation of European Forest Owners (CEPF), betonte das Subsidiaritätsprinzip innerhalb der Europäischen Union und wies darauf hin, dass die unterschiedlichen nationalen Voraussetzungen in der Politikgestaltung auf EU-Ebene beachtet werden müssen.

Innovative Forstwirtschaft

Tomasz Zawila-Niedzwiecki, Vizepräsident der polnischen Forstgesellschaft, stellte neueste Forschungsergebnisse zu Baumartenzusammensetzungen im Białowieża-Nationalpark vor, die sich aufgrund des Klimawandels bereits verändert haben und weiter verändern werden. Auch er wies in Bezug auf die sich ändernden klimatischen Bedingungen auf die Wichtigkeit einer aktiven nachhaltigen Waldbewirtschaftung hin. Kai Lintunen, Leiter der internationalen Kommunikation der finnischen Finnish Forest Association, betonte den Beitrag, den der nachhaltige Rohstoff Holz im Wandel hin zu einer fossilfreien Bioökonomie und Gesellschaft, leisten kann. Maja Drča, EU-Repräsentantin PEFC International, präsentierte die Rolle von Zertifizierungssystemen für eine nachhaltige klimafitte Waldbewirtschaftung und die Rolle PEFCs in der nationalen Umsetzung und Kontrolle von EU-Regularien, zum Beispiel der Erneuerbaren-Energie-Richtlinie.

For Forest Group und Green Deal

Maria Patek bestätigte, dass die Branche aufgrund des Green Deals mit einer Vielzahl an neuen Initiativen der EU konfrontiert sei, deren Umsetzung eine enge Zusammenarbeit der EU Mitgliedsstaaten erfordere. Sie betonte, dass die Expertise der waldreichen Mitgliedsländer hier bestmöglich einzubringen sei. Österreich hat daher gemeinsam mit Finnland, Schweden und Slowenien die „For Forest Group“ im Vorjahr eingerichtet, deren Ziel es ist, auf EU-Ebene waldpolitische Initiativen zu setzen, mit anderen waldreichen Ländern gemeinsame Prinzipien in politische Prozesse einzubringen und einen regelmäßigen Wissensaustausch zu ermöglichen. Rudi Rosenstatter hob den DFWR als „die Stimme der Forstwirtschaft“ hervor und unterstrich die Rolle der Waldbesitzenden sowie -bewirtschaftenden in diesen bewegten Zeiten.

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