26. Tagung des FAO-Ausschusses für Forstwirtschaft
Die 26. Tagung des FAO Committee on Forestry wurde in der Zeit vom 3. - 7. Oktober 2022 unter dem Vorsitz von Glenn Hargrove aus Kanada in Rom als hybride Veranstaltung abgehalten.
Die FAO ist das maßgebende internationale Organ der Vereinten Nationen welches sich vor allem mit den bedeutenden Fragen der globalen Ernährungssicherheit befasst. Das Forst-Komitee der FAO ist das höchste Organ der FAO für Forstwirtschaft und daher ebenso von globaler Bedeutung.
Ziel dieser Sitzung war es, gemeinsam mit 194 Staaten, einen Bericht zu verabschieden, der sich den folgenden Hauptdiskussionspunkten der diesjährigen COFO26 – Sitzung widmet:
- den "Flaggschiffbericht" der FAO, The State of the World's Forests 2022: “Forest pathways for green recovery and building inclusive resilient and sustainable economies”
- die Ergebnisse des XV. Weltforstkongresses, der vom 2. bis 6. Mai 2022 in der Republik Korea stattfand;
- den Strategischen Rahmen 2022-2031 der FAO, mit dem die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung durch die Umstellung auf effizientere, integrativere, widerstandsfähigere und nachhaltigere Agrar- und Ernährungssysteme unterstützt werden soll;
- die Umsetzung des UN-Strategieplans für Wälder und die Stärkung des Beitrags der FAO zu den internationalen Vereinbarungen über Wälder;
- den Aktionsplan zur Umsetzung der FAO-Strategie zum Klimawandel 2022-2031;
- Verknüpfungen zwischen Land- und Forstwirtschaft; und
- Wälder und nachhaltige Produktion von Holz und Nichtholz-Waldprodukten.
Neben den Hauptdiskussionspunkten, beherrschte der Krieg in der Ukraine die Diskussionen zu mehreren Tagesordnungspunkten, insbesondere angesichts der unterschiedlichen Positionen zwischen der Ukraine und der Russischen Föderation, in der ein Fünftel der weltweiten Waldfläche liegt. Der Krieg war für die COFO vielleicht von größerer Bedeutung als für viele andere multilaterale Umweltgremien, da die Auswirkungen des laufenden Krieges auf Land, Landwirtschaft und die globale Nahrungsmittel- und Energiesicherheit, bei denen die Wälder eine große Rolle spielen, zu spüren sind. Dies brachte die Debatte über die Rolle der COFO, als technischer Ausschuss der FAO, in den Mittelpunkt.
Podiumsdiskussion
Der Dialog über nachhaltige Holz- und Nichtholz-Waldprodukte wurde mit einer hochrangigen Podiumsdiskussion im Tagesordnungspunkt 5: „Forests and sustainable production of wood and non-wood forest products - meeting demands and supporting resilient local economies” eröffnet, an welcher von österreichischer Seite die Leiterin der Sektion Forstwirtschaft und Nachhaltigkeit, Sektionschefin Maria Patek, teilnahm.
Patek betonte, wie wichtig die Finanzierung von Forschung, Waldbewirtschaftung und der Einsatz innovativer Technologien sei. Sie präsentierte Österreich als Vorzeigeland und starken Partner für innovative, nachhaltige Holzverwendung, welche einen unverzichtbaren Beitrag zu Klimaschutz und Bioökonomie hat. Die Stärkung der Zusammenarbeit für die Holzverwendung unter Hervorhebung von Holz-relevanten Projekten der FAO, die Österreich unterstützt, waren zentrale Botschaften von Patek.
COFO27 - Vorsitzwahl
Im Zuge der COFO26 – Sitzung, wurde Günter Walkner, Ständiger Vertreter Österreichs bei der FAO, einstimmig zum Vorsitzenden für die kommende, 2-jährige Vorsitzperiode (COFO27) gewählt. Walkner betonte in seiner Antrittsrede im Plenum die Notwendigkeit, ein besonderes Augenmerk auf jene Menschen zu legen, die im und vom Wald leben und daraus ihre wesentliche Lebensgrundlage beziehen, organisiert vor allem in familiären Kleinststrukturen. Dabei stehen speziell Frauen und die Jugend im Fokus der internationalen Bemühungen.
8th World Forest Week
Neben den Hauptdiskussionen in der Verhandlungswoche wurde die achte Weltforstwoche (8th World Forest Week), abgehalten. Die FAO und ihre forstwirtschaftlichen Partnerorganisationen hielten Informationsveranstaltungen zu den im Strategischen Rahmen der FAO für 2022-2031 festgelegten Schwerpunktbereichen ab.
Die veranstaltenden Institutionen luden verschiedene wichtige Referenten ein, um aktuelle Forschungsergebnisse vorzustellen oder unterschiedliche politische Prozesse in den verschiedenen Ländern zu diskutieren.
Übergeordnete Ziele dieser Veranstaltungen waren das Lernen aus den Erfahrungen verschiedener Regionen, Organisationen, Institutionen und sozialer Netzwerke zum Thema der globalen Waldentwicklung.