EUSDR Netzwerkveranstaltung: vernETZt im Donauraum - Verbindungen schaffen, Zukunft formen

Landesrat Markus Achleitner und Sektionsleiterin Elfriede Moser
Foto: BML / Margit Schörg

Von 10. bis 11. März organisierte das BML gemeinsam mit der ÖROK und dem Land Oberösterreich eine nationale Vernetzungs-Veranstaltung in Linz, auf der sich österreichische Interreg-Projektträgerinnen und –träger, Interreg-Programmvertreterinnen und -vertreter und EUSDR-Akteurinnen und –Akteure zu Möglichkeiten der Zusammenarbeit und zur zukünftigen Kohäsionspolitik austauschten.

Austausch als Mehrwert

Über 480 Interreg-Projekte mit österreichischer Beteiligung werden in der Programmperiode 2021-2027 bereits in grenzüberschreitenden und transnationalen Programmen im Donauraum umgesetzt. Zusätzlich finden im Rahmen der Donauraumstrategie eine Vielzahl an Aktivitäten statt. Eine Fülle an Akteurinnen und Akteuren arbeitet daran, den Donauraum zu einer innovativeren und nachhaltigeren Region zu machen. Dieses große Potential wurde nach dem Grundsatz „Zusammen sind wir noch stärker“ in der Netzwerkveranstaltung weiterentwickelt.

Wirtschafts- und Europa-Landesrat Markus Achleitner aus Oberösterreich eröffnete die Konferenz und hob insbesondere die Zusammenarbeit als Schlüssel für Wachstum und Innovation sowie die Wichtigkeit der Kooperation im Donauraum für den Wirtschaftsstandort Oberösterreich hervor. BML-Sektionsleiterin für Forstwirtschaft und Regionen, Elfriede Moser, betonte, dass eine wirkungsvolle Kooperation mehr bedürfe, als die rein budgetäre Ausschöpfung von INTERREG-Programmen und hob Beispiele der erfolgreichen Zusammenarbeit im Rahmen von INTERREG hervor.

Vier Impulsvorträge gaben Input und Antwort auf Fragen zum Rahmen der Kohäsionspolitik, der Umsetzung Makroregionaler Strategien sowie dem Wissenstransfer zwischen den verschiedenen Programmwelten und wie diese in eine praktische Anwendung führen können. In Vernetzungs-Sessions, die unter dem Motto „Schnittstellen finden, Synergien schaffen“ standen, konnten sich die Teilnehmenden in thematischen Arbeitsgruppen austauschen.

Ergebnisse

Es wurde angeregt, Ergebnisse aus Projekten verstärkt zu synthetisieren, um eine systematische Zugänglichkeit der Ergebnisse zu gewährleisten und sie bei der Ausarbeitung neuer Strategien zu berücksichtigen. Ein weiterer Vorschlag war, Netzwerkveranstaltungen thematisch zu organisieren, um gezielt Teilnehmerinnen und Teilnehmer adressieren zu können und multi-level Kooperationen zu fördern. In diesem Zusammenhang ist es in Zukunft wichtig, auch Förderprogramme außerhalb der Kohäsionspolitik zu berücksichtigen bzw. einzubinden. Es wurde betont, dass es Anstrengungen der Strategie-Akteure bedarf, die strategischen Ziele „auf den Boden zu bringen“. Ein wichtiger Aspekt hierbei ist, dass künftig Angebote für verschiedene Nutzerinnen- und Nutzer-Gruppen entwickelt werden sollten, um Projekte besser in den strategischen Rahmen einzubinden und ihre Umsetzung zu erleichtern.

Ein weiterer Diskussionspunkt war, die Notwendigkeit auch zu „weichen“ Dimensionen zu lernen und Fehler offen anzusprechen und als Lernchance zu nutzen. Gleichzeitig wurde Vertrauen als Schlüsselfaktor für erfolgreiche Zusammenarbeit hervorgehoben. Es zeigte sich, dass eine motivierte Akteursgruppe und eine positive Verwaltungskultur essenziell sind, um die Projekte erfolgreich umzusetzen.

Marktplatz aus Steckbriefen zeigt die Vielfältigkeit des Donauraums

Ein Marktplatz zeigte die Vielfältigkeit des Donauraums und der Initiativen. Hier konnten Institutionen ihre Kompetenzen in Form von Steckbriefen über einzelne Projekte hinaus darstellen und so einen umfassenden Überblick über ihre Expertise bieten. Zudem konnten gezielt Austausch-Bedarfe zu Themen, Methoden und Prozessen formuliert werden. Dadurch entstand eine wertvolle Grundlage für zukünftige Kooperationen und die gezielte Weiterentwicklung von Projekten im Donauraum.

Ein Blick in die Zukunft

Am zweiten Tag drehte sich alles um die Zukunft der Kooperation im Donauraum. Aufbauend auf den Ergebnissen des ersten Tages wurden die zukünftig wichtigen Themen für Kooperationen im Donauraum identifiziert. Auf Basis der bisherigen Erfahrungen wurde auch gemeinsam reflektiert, was in der Kooperation im Donauraum funktioniert und wo es Verbesserungsbedarf gibt.

Um die notwendigen Veränderungen im Donauraum zu unterstützen, sollte die Zusammenarbeit nicht nur auf einzelne Projekte beschränkt sein, sondern übergreifende Verbindungen schaffen. Besonders wichtig ist es, Brücken zwischen großen Initiativen und lokalen Ansätzen zu schlagen und harte sowie weiche Maßnahmen miteinander zu verbinden. Eine stärkere Zusammenarbeit ist auch nötig, um finanzielle Ressourcen effizient zu nutzen und gleichzeitig zukunftsfähige Lösungen zu entwickeln. Konkret bedeutet dies, dass die Zusammenarbeit in Bereichen wie Politik und Governance verstärkt werden muss. Dazu gehören auch neue Finanzierungsoptionen und eine engere Zusammenarbeit mit anderen Initiativen, um die EU-Erweiterung zu unterstützen und die gemeinsamen Ziele für den Donauraum zu erreichen.

Die Veranstaltung war als zentraler Bestandteil der österreichischen EUSDR-Präsidentschaft 2024 ursprünglich für September 2024 geplant, musste jedoch aufgrund des damaligen Hochwassers verschoben werden. Veranstalter waren die Österreichische Raumordnungskonferenz (ÖROK) gemeinsam mit dem Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft (BML) in Kooperation mit dem Land Oberösterreich.