Wasser Totschnig: Grundwasserspeicher sind nach dem Winter gut gefüllt
Die Grundwasserstände haben sich im Vergleich zum Vorjahr deutlich erholt
„Ausreichend Schnee und Niederschläge haben in den letzten Monaten dafür gesorgt, dass die Situation beim Grundwasser im Vergleich zum Vorjahr deutlich besser ist. Die Grundwasserstände liegen momentan in den meisten Bundesländern auf einem hohen Niveau“, freut sich Wasserminister Norbert Totschnig über diese günstige Ausgangslage für unsere Wasservorräte zum Start ins heurige Jahr. „Wie sich die Situation im Frühjahr entwickelt ist momentan schwierig abzuschätzen, klar ist aber, dass unsere Trinkwasserressourcen gesichert sind,“ so Totschnig den aktuellen Auswertungen zufolge.
Auf Basis der im Vergleich zum Vorjahr guten Ausgangssituation bei den Grundwasserständen, der guten Schneesituation in den höheren Lagen, die im Frühjahr auch noch zu einem weiteren Grundwasseranstieg durch Schmelzwasser führen kann, sowie der unauffälligen Langzeitprognosen zum Niederschlag und zur Lufttemperatur, stimmen die Aussichten auf das Frühjahr optimistisch. Eine Ausnahme bildet der Osten Österreichs, wo die Grundwasserstände aufgrund der Defizite aus den Vorjahren teilweise noch etwas niedriger sind, aber deutlich besser als im letzten Jahr. Hier wird die Entwicklung durch die Hydrographie weiter kontinuierlich beobachtet.
Trinkwassersicherungsplan setzt neue Maßstäbe
Wasserminister Norbert Totschnig hat 2023 gemeinsam mit den Bundesländern für die Gemeinden einen Trinkwassersicherungsplan ins Leben gerufen, um die Trinkwasserversorgung langfristig zu sichern. „So wie in vielen EU-Ländern erleben wir auch in Österreich zunehmend längere Trocken- und Hitzeperioden. Um auch künftig genug Trinkwasser für die Bevölkerung sicherzustellen, haben wir einen Trinkwassersicherungsplan erarbeitetet. Dieser Plan enthält Vorsorgemaßnahmen, Handlungsempfehlungen für Notfallszenarien sowie ein konkretes 5-Punkte-Programm zur langfristigen Sicherung der Trinkwasserversorgung,“ so Totschnig.
Der erste Punkt des 5-Punkte-Programms beinhaltet Datengrundlagen und Prognosen für vorausschauende Planungen (Vorsorge), um die Vorbereitung von Maßnahmen bei Wasserknappheit zu verbessern. Diese Prognosen werden im Schnitt einmal pro Quartal durch die Hydrographie Österreich, das ist eine Abteilung des Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft (BML), mit den hydrographischen Diensten der Bundesländer, als Bericht erstellt. Der erste Bericht für das Jahr 2024 liegt ab sofort vor.
Wärmster Februar der Messgeschichte
Mit 5,8°C über dem langjährigen Mittel 1991-2020 ist der Februar 2024 der wärmste Februar der Messgeschichte. Die monatliche Durchschnittstemperatur lag sogar im Bereich der bisher höchsten beobachteten Märztemperaturen. Die Niederschlagssumme lag über Österreich gemittelt geringfügig über dem Durchschnitt, Niederschlagsdefizite gab es vor allem im Osten und Südosten. Die monatlichen Abflüsse waren generell hoch, mit Ausnahme des Ostens und Südostens. Ende Februar lagen die Grundwasserniveaus in den meisten Grundwassergebieten auf hohem oder sehr hohem Niveau, im Osten hat sich an den teils niedrigen Niveaus im Vergleich zum Jänner wenig verändert.
Das hydrographische Messnetz in Österreich
Unter Leitung der Abteilung Wasserhaushalt im BML werden gemeinsam mit den hydrographischen Diensten der Länder an mehreren tausend Messstellen die Werte für Niederschlag, Durchfluss an Oberflächengewässern und Grundwasserstände von 2.500 Beobachterinnen und Beobachtern regelmäßig erhoben und vom BML ausgewertet. Daraus ergibt sich ein sehr guter Überblick über unsere aktuellen Wasservorräte und eine Früherkennung mögliche kritischer Situationen.
Weitere Informationen gibt es im Artikel zur Wasserbilanz.
Die aktuellen Grundwasserstände sind online und kostenlos auf der Webseite eHYD des BML abrufbar.