Wald Totschnig: „20 Jahre Österreichischer Walddialog – Mit Dialog in die Zukunft“

Beim 9. Runden Tisch des Österreichischen Walddialogs, der am 9. November in Wien stattfand, standen die nachhaltige Waldbewirtschaftung, die Herausforderungen für den Wald und seine Bewirtschafter:innen, Strategien für die Zukunft sowie der Dialog im Mittelpunkt

Der Österreichische Walddialog ist ein offener, kontinuierlicher und partizipativer Politikentwicklungsprozess und bietet seit nunmehr 20 Jahren eine Plattform zum regelmäßigen Interessensausgleich zwischen Waldeigentümeri:nnen, Nutzungsberechtigten und deren Interessenvertretungen, Regierungsorganisationen, NGOs sowie den im Parlament vertretenen politischen Parteien. „Dieses bedeutende zukunftsorientierte Dialogforum findet nicht nur national große Beachtung, sondern ebenso auf globaler Ebene und wurde sogar im ‚Global Forest Goals Report 2021‘ der Vereinten Nationen als Erfolgsgeschichte hervorgehoben“, betont Forstminister Totschnig.

Investitionen in unsere Zukunft

Klar erkennbar ist aber auch, dass die vielfältigen Ansprüche an den Wald in den letzten 20 Jahren kontinuierlich steigen. Besonders die Klimawandel bedingten Herausforderungen wie Stürme oder Borkenkäfermassenvermehrung setzen den österreichischen Wald und seine Bewirtschafter:innen unter Druck. Das zeigen zum Beispiel die 700.000 Festmeter Schadholz in Mittel- und Unterkärnten, die im Juli und August aufgrund von Sturmereignissen angefallen sind. Ein wichtiger Baustein zur Bewältigung dieser schwierigen Aufgaben ist die Verlängerung und Aufstockung des Österreichischen Waldfonds mit 100 Millionen Euro. „Das sind wichtige Investitionen von denen letztendlich alle profitieren: Waldbewirtschafterinnen und Waldbewirtschafter, die gesamte Wertschöpfungskette Forst-Holz-Papier, das Klima und die Allgemeinheit. Denn nur eine gemeinsame, aktive Waldbewirtschaftung sichert klimaresiliente Wälder, welche multifunktionale Leistungen für die Gesellschaft erbringen“, erläutert der Forstminister.

Aktive nachhaltige Waldbewirtschaftung

Aktive Waldbewirtschaftung und Erhaltung sowie Förderung der Waldbiodiversität gehen Hand in Hand. Durch den Österreichischen Walddialog konnten in den letzten Jahrzehnten nachhaltige Modelle mit allen Stakeholdern und insbesondere mit den Waldeigentümer:innen erarbeitet werden. Programme zur Förderung der Waldbiodiversität im Rahmen einer nachhaltigen, aktiven Waldbewirtschaftung sowie Vertragsnaturschutzprojekte wie das Trittsteinbiotope-Projekt des BFW und der BIOSA sowie Finanzierungmodelle wie der Waldfonds zeigen dies eindrücklich. „Naturschutz und der Erhalt der Waldbiodiversität kann daher nur im Rahmen von Vertragsnaturschutz zu nachhaltigem Erfolg führen – gemeinsam mit den Waldeigentümerinnen und Waldeigentümern – im Dialog, auf Augenhöhe und mit Finanzierungsmodellen, wie dem Waldfonds“, so BIOSA-Präsident Kurt Ramskogler.

„Der Rohstoff Holz ist ein „Alleskönner“ - er dient als Baumaterial, Kohlenstoffspeicher und Energielieferant. Holz sorgt für Arbeitsplätze und Stabilität, ist klimawirksam und findet Einsatz als Alternative für CO2-intensive Materialien. Ein Erntefestmeter Holz aus Österreich generiert bis zu 1.667 Euro Brutto-Wertschöpfung für die heimische Wirtschaft. Ein Kubikmeter Holz bindet eine Tonne CO2. Nachhaltige Holzverwendung ist also aktiver Klimaschutz. Die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Erwartungen an den Rohstoff Holz sind hoch, der Österreichische Walddialog unterstützt seit Jahren den notwenigen Interessensausgleich und fördert durch eine Vielzahl von Maßnahmen die Sicherung einer aktiven und nachhaltigen Waldbewirtschaftung“, bekräftigt der FHP Vorsitzende Erich Wiesner.

Mehr Information unter: www.walddialog.at