Wald Totschnig/Moosbrugger: Mehr klimafitte Mischwälder durch Waldfonds
BML und LKÖ setzen sich für zukunftsfähige Wälder ein – 6,5 Millionen Euro aus Waldfonds und 13 Millionen Euro aus Ländlicher Entwicklung für Vorarlbergs Forstbewirtschaftung
Die Zukunft der multifunktionalen Waldwirtschaft gehörte zu den Schwerpunkten der heutigen Präsidentenkonferenz der Landwirtschaftskammern Österreichs, die seit langem wieder einmal in Vorarlberg stattfand. „Österreichs Wälder sind Lebensraum für Tiere und Pflanzen, Erholungsraum für uns Menschen wie auch Wirtschaftsraum für tausende Arbeitsplätze in den Regionen. Doch der Klimawandel mit extremen Wetterereignissen und Schädlingen setzt unsere Waldbäuerinnen und Waldbauern zunehmend unter Druck. Darum haben wir den Österreichischen Waldfonds gestartet. Mit 350 Millionen Euro ist er das größte Unterstützungspaket für unsere Wälder, das es jemals gab“, betont Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig. Gemeinsam mit LK Österreich- und Vorarlberg-Präsident Josef Moosbrugger hat er sich im Plenterwald am Schweizberg persönlich ein Bild von einer der vielen positiven Umsetzungen und Wirkungen des Waldfonds gemacht.
„Strukturierte, widerstandsfähige Mischwälder sind ein gelungenes Praxisbeispiel für eine nachhaltige, naturnahe und klimafitte Bewirtschaftungsform, die gerade im Bregenzerwald ein Erfolgsrezept ist. Darum unterstützen wir in Vorarlberg u.a. die Plenterwaldbewirtschaftung im Rahmen des Waldfonds mit rund 2,6 Millionen Euro. Insgesamt sind für Vorarlberg 6,5 Millionen Euro im Rahmen des Waldfonds vorgesehen. Darüber hinaus stellen wir aus Forstförderungen der ländlichen Entwicklung 13 Millionen Euro für Vorarlberg zur Verfügung“, so Totschnig.
Dass aktive Waldbewirtschaftung wirkt, belegen auch die jüngst veröffentlichten Daten aus der Österreichischen Waldinventur. „In den letzten zehn Jahren hat Österreichs Waldfläche täglich um 6 Hektar zugenommen. Die Waldfläche in Vorarlberg macht dabei 99.000 ha aus. Gemeinsam setzen wir uns dafür ein, unsere Wälder klimafit, resilient, stark und gesund zu halten, um die vielfältigen Funktionen auch für künftige Generationen zu sichern“, so Landwirtschaftsminister Totschnig.
Moosbrugger: Wichtige Zukunftsinvestition für unsere Lebensvielfalt
„Plenterwälder enthalten Bäume unterschiedlichen Alters – von jung und klein bis alt und groß – und sind dadurch recht widerstandsfähig gegenüber Wetterextremen. In dieser Dauerbewirtschaftungsform werden kontinuierlich einzelne Bäume entnommen, was zwar der Klimafitness dient, aber mit einem höheren Arbeits- und Kostenaufwand verbunden ist. Der Waldfonds hilft, diese für den Bregenzerwald typische, kleinstrukturierte Nutzungsform zu erhalten, die in dieser Region von vielen bäuerlichen Familienbetrieben betrieben wird“, betont Moosbrugger. „Diese und andere strukturreiche Mischbestände sind nicht nur klimafit, sondern tragen mit dem gewonnenen Holz auch wesentlich dazu bei, fossile Rohstoffe und Energie zu ersetzen. Sie tragen somit in mehrfacher Hinsicht zum Klimaschutz bei.“
„Jeder Euro des Waldfonds ist eine wichtige Zukunftsinvestition in unsere Lebensvielfalt. Widerstandsfähige Wälder entstehen bei der Schnelligkeit und Dramatik der Klimaverschlechterung aber nicht von selbst, sondern erfordern gezielte Maßnahmen. Zu diesen zählen vor allem Waldpflegemaßnahmen, um klimafitte Baumarten gezielt zu fördern und weniger geeignete zu entfernen. Auch die Wiederaufforstung und Holzlager nach Katastrophenereignissen sowie biodiversitätsfördernde Maßnahmen, wie die Totholzförderung und vieles mehr sind wichtig. Wir sind sehr froh, dass wir zusammen mit dem Landwirtschaftsministerium den Waldfonds als geeigneten Rahmen für all das erreichen konnten“, erklärt Moosbrugger, der neben dem Bundeswaldfonds auch Maßnahmen des Landes Vorarlberg zur Förderung klimafitter Wälder im Sinne der Gesamtgesellschaft erläuterte. „Unsere Wälder schenken uns Sauerstoff zum Atmen, Kühle im Sommer, nachhaltige Holzwärme im Winter und vieles mehr. All das müssen wir auch für die künftigen Generationen erhalten“, so Moosbrugger, der auch auf die wichtige Bildungs- und Beratungsarbeit der Landwirtschaftskammern und Waldverbände hinwies, um die Klimafitness in den Wäldern zu forcieren.