Ministerium Gemeinsam forschen: Innovation kennt keine Grenzen

Bayern, Südtirol und Österreich forcieren Zusammenarbeit bei Forschungsprojekten im Bereich Land-, Forst und Wasserwirtschaft

„Die Herausforderungen für die Land-, Forst- und Wasserwirtschaft sind im wahrsten Sinne des Wortes grenzenlos. Deshalb macht es Sinn, über Landesgrenzen hinweg nach innovativen Lösungen etwa bei Klimawandel, Versorgungssicherheit oder Digitalisierung zu suchen. Mit der Forschungskooperation Bayern, Österreich, Südtirol wollen wir im Bereich der Forschung unsere Kräfte bündeln und gemeinsam praxistaugliche Konzepte für unsere Regionen entwickeln“, betonte Bundesminister Norbert Totschnig anlässlich des diesjährigen Treffens der alpenländischen Forschungskooperation in Wien.

Auf Einladung des Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft (BML) trafen sich Forscherinnen und Forscher sowie Vertreterinnen und Vertreter der Agrarressorts aus Bayern, Südtirol und Österreich zum Erfahrungsaustausch. Ziel ist es, die grenzüberschreitende Zusammenarbeit bei der Forschung weiter zu intensivieren.

BML-Generalsekretär Johannes Abentung verwies auf die Innovationskraft der Land- und Forstwirtschaft: „Forschung und Entwicklung sind der Motor für Innovationen und spielen eine wesentliche Rolle bei der Bewältigung der vielfältigen Herausforderungen, vor denen wir stehen. Der Klimawandel betrifft uns alle und führt zu zum Teil massiven Veränderungen in unseren Natur- und Lebensräumen. Wir müssen diese Räume zukunftsfit gestalten.“ Gerade im Bereich der Land-, Forst und Wasserwirtschaft sei eine lösungsorientierte und praxisnahe Forschung wichtig. Das BML leiste mit seiner Ressortforschung einen wichtigen Beitrag zur wirtschaftlichen Entwicklung, zur Ernährungssicherheit und zur Lebensqualität in Österreich.

Forschungs- und Innovationspakt

Seit 2016 besteht ein internationaler Forschungs- und Innovationspakt zwischen Bayern, Österreich und Südtirol. Ziel ist es, Forschungskapazitäten effizienter zu nutzen, Synergieeffekte zu schaffen und gemeinsame Forschungsschwerpunkte zu setzen. Die drei Länder wollen noch enger zusammenarbeiten und gemeinsam Projekte der land-, forst- und wasserwirtschaftlichen Forschung sowie betreffend Schutz und Management natürlicher Ressourcen durchführen. Das diesjährige Treffen fand in Wien statt, Exkursionen führten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer nach Klosterneuburg, Oberwaltenreith (Zwettl) und Wieselburg. Dabei wurden mehrere Forschungsprojekte vorgestellt und künftige Kooperationsmöglichkeiten diskutiert.

Zukunftsthemen

Ein Schwerpunkt ist die Digitalisierung in der Landwirtschaft mit den Aktivitäten der Innovation Farm an der HBLFAWieselburg. Ziel dieser Initiative ist es, den Nutzen neuer technologischer Lösungen für die österreichische Landwirtschaft herauszuarbeiten und den Zugang zu neuen Entwicklungen für Landwirtinnen und Landwirte zu erleichtern. Neben forschungsaktiven Dienststellen des BML sind zahlreiche Partner aus der Landwirtschaft und der Landtechnik an der Innovation Farm beteiligt. Auch beim Projekt „Bodenpioniere 2050“ steht die Zusammenarbeit von Wissenschaft und Praxis im Fokus. Mehr als 80 landwirtschaftliche Betriebe aus ganz Österreich arbeiten gemeinsam mit den Expertinnen und Experten an der Verbesserung der Bodengesundheit. Die Bedeutung der regionalen Produktion zur Sicherung der Versorgung steht bei Vorträgen der HBLFA Raumberg-Gumpenstein und einer Besichtigung der HBLA und BA Klosterneuburg im Mittelpunkt.

Der Austausch über Best Practices und innovative Ansätze soll dazu beitragen, die regionale Landwirtschaft und die Versorgungssicherheit in den beteiligten Ländern zu stärken. Dazu gehört auch die regionale Fischproduktion. Mit einem neuen Projekt soll analysiert werden, wie ein nachhaltiges und leistbares Fischfutter aus regionalen Rohstoffen erzeugt und vermarktet werden kann. Dazu arbeitet das Joanneum Research gemeinsam mit dem BAW und dem Institut für Fischerei der bayrischen Landesanstalt für Landwirtschaft an einem gemeinsamen Projekt mit dem Titel AquaFeed.

Forschung im BML

Mit neun forschungsaktiven Dienststellen, die mit Partnerinstitutionen aus dem In- und Ausland zusammenarbeiten, und einer eigenen Forschungsstrategie betreibt und unterstützt das BML Forschung in seinem gesamten Kompetenzbereich. Damit ist die Ressortforschung des BML ein wesentliches Element der österreichischen Forschungslandschaft. Das Ministerium forscht selbst und beteiligt sich an nationalen sowie internationalen Projekten und Programmen.

Forschungskooperation

Das Arbeitstreffen der Forschungskooperation Bayern, Österreich, Südtirol fand am 27. und 28. Juni 2024 in Wien und Niederösterreich statt. Mit dem Thema „Gestalten wir für morgen! – Regionale Produktion und Digitalisierung für zukunftsfitte Natur- und Lebensräume“ beschäftigten sich Expertinnen und Experten

  • des Bayerischen Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten und Tourismus
  • Versuchszentrum Laimburg der der autonomen Provinz Bozen, Südtirol und
  • des Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft.