Landwirtschaft Totschnig zum Weltbauerntag: Bezug zur Landwirtschaft schwindet, während die Anforderungen steigen
Landwirtschaftsminister ruft am Weltbauerntag zu stärkerem Dialog mit der Gesellschaft auf
Anlässlich des Weltbauerntages am Samstag, den 1. Juni, zeigt Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig den Widerspruch an Konsumentenanforderungen auf: „Nur noch 22 Prozent der Konsumentinnen und Konsumenten haben einen direkten Bezug zur Landwirtschaft. Gleichzeitig steigen die gesellschaftlichen Anforderungen an die Landwirtschaft, vor allem wenn es um Tierwohl oder Klimaschutz geht“. Das geht aus repräsentativen Befragungen im Zuge des Strategieprozesses VISION 2028+ hervor. Demnach haben 78 Prozent keinen Bezug oder nur wenig Bezug zur Landwirtschaft. Die Befragungen zeigen außerdem, dass gleichzeitig preisgünstige Produkte in Zukunft weiter an Bedeutung gewinnen werden und die Menschen seit der Teuerung stärker auf Aktionen im Supermarkt achten. Totschnig sieht darin einen Widerspruch: „Eine nachhaltige Produktion von Qualitätslebensmitteln ist nur zu einem angemessenen, fairen Preis möglich. Um die Zahlungsbereitschaft in der Bevölkerung zu steigern, bedarf es eines verstärkten Dialogs zwischen Konsumenten und Produzenten. Kurz gesagt braucht es größeres Verständnis für die Landwirtschaft.“ Den Startschuss für diesen Dialog hat der Landwirtschaftsminister mit dem Strategieprozess VISION 2028+ bereits gesetzt. Norbert Totschnig dazu: „Unsere Vision lautet: Gemeinsam die Zukunft gestalten. Ideen säen – Vielfalt und Erfolg ernten. Das heißt auch, dass sich jede und jeder in seiner Rolle aktiv einbringen muss“. So soll beispielsweise die Bedeutung und Wertschätzung der Lebensmittel gesteigert werden. Es soll eine Gesprächsbasis gebildet werden, um verschiedenste Vorurteile gegenüber der Landwirtschaft aufzulösen.
„Umweltschützer Wiederkäuer“ statt „Klimakiller Kuh“
Immer wieder wird die Landwirtschaft plakativ als Klimakiller vorverurteilt. Dabei sind es gerade unsere Bäuerinnen und Bauern, die die Kulturlandschaft pflegen und aktiv dazu beitragen, die Artenvielfalt zu erhalten, etwa die grünlandbasierte Milchwirtschaft. Dies zeigen die kürzlich veröffentlichten Forschungsergebnisse des „FarmMilk“ Berichts, ein Forschungsprojekt der HBLFA Raumberg-Gumpenstein: „Wir sind Europameister! Wir in Österreich produzieren europaweit die klimafreundlichste Milch. Dieses Ergebnis unterstreicht eindrucksvoll die führende Rolle der österreichischen Milchwirtschaft im Bereich des Umweltschutzes. Unsere Milchbäuerinnen und -bauern setzen auf Rassen, die an ihre Umwelt angepasst sind. Auch mit einem effizienten Einsatz von Betriebsmitteln und mit einem hohen Bio-Anteil , setzen sie ein klares Zeichen für den Klimaschutz“, freut sich der Landwirtschaftsminister.
Die unermüdliche Arbeit der Bäuerinnen und Bauern sollte aber nicht nur am Weltbauerntag gebührend wertgeschätzt werden, betont Norbert Totschnig: „365 Tage im Jahr versorgen uns die Bäuerinnen und Bauern mit hochqualitativen Lebensmitteln. Vom frühen Morgen bis zum späten Abend, bei Wind und Wetter sorgen die Bäuerinnen und Bauern dafür, dass unser Tisch stets gedeckt ist. Ihre Fähigkeit Tradition mit Innovation zu verbinden, neue Wege zu gehen und dabei die Versorgung zu sichern, ist von unschätzbarem Wert!“