Landwirtschaft Totschnig/Reiter/Neumann-Hartberger: Frauen sind treibende Kraft für Innovation und Klimaschutz in der Landwirtschaft
Innovation und Unternehmertum in der Landwirtschaft sind weiblich! „Ohne Frauen geht in der Landwirtschaft gar nichts. Dieser außerordentlichen Schaffenskraft gebührt jeden Tag Respekt und Anerkennung“, so Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig.
Anlässlich des Weltfrauentags präsentiert er Ergebnisse der 1. Phase des Strategieprozess VISION 2028+. „Die landwirtschaftliche Urproduktion allein ist vielen Frauen zu wenig. Sie wollen sich selbstverwirklichen“, so Totschnig. Demnach setzen Bäuerinnen stärker als ihre männlichen Berufskollegen auf Initiativen wie Urlaub am Bauernhof oder Direktvermarktung. Dabei sind betriebsübergreifende Zusammenschlüsse willkommene Lösungen. Auch im Bereich des Klimaschutzes und der Biodiversität sehen Frauen größere Chancen als Männer. „Innovative und nachhaltige Lösungen werden oft von Frauen vorangetrieben und dafür braucht es Respekt, Resonanz und Gehör. Die VISION 2028+ ist hierfür ein wichtiger Schritt“, bestätigt der Landwirtschaftsminister.
Reiter: Junge Bäuerinnen wollen gesehen werden
„Junge Bäuerinnen sind topmotiviert, wollen die volle Wertschätzung der Gesellschaft für ihren Berufsstand und handeln proaktiv“, so Abg.z.NR Carina Reiter. „Bei der Formulierung ihrer Ziele bleiben die Bäuerinnen jedoch stets realistisch und praxisbezogen. Dieser weibliche Vormarsch ist auf die exzellente Fachausbildung und das umfassende Knowhow zurückzuführen“, so Reiter.
Neumann-Hartberger: Frauen sind das Rückgrat der bäuerlichen Familienbetriebe
Die Anzahl landwirtschaftlicher Familienbetriebe mit weiblichen Betriebsführerinnen hat sich im letzten Jahrzehnt deutlich erhöht. Mittlerweile werden 35% der Betriebe von Frauen geführt.
Die Ergebnisse der 1. Phase der VISION 2028+ zeigen: Insbesondere der älteren Generation ist es wichtig, einen übergebenswerten Betrieb zu bewirtschaften. Obwohl sich das Bild der Frau in der Landwirtschaft während der vergangenen Jahre verändert hat, bleiben viele ihrer Tätigkeiten noch immer unsichtbar. Dabei sind Frauen das Rückgrat der Landwirtschaft. Sie managen den Betrieb, leisten wichtige Care Arbeit und engagieren sich nebenbei auch noch ehrenamtlich, um die Regionen lebenswerter zu gestalten. Gleichzeitig gilt es, die sozialen Konflikte eines Familienbetriebs auszugleichen. Das macht die Bäuerin nicht nur zur Unternehmerin und Agrarexpertin, sondern vielmehr zu einem Multitalent. Nun sei es laut Bundesbäuerin Irene Neumann-Hartberger aber an der Zeit, dass die Bäuerinnen ihre Anliegen und Wünsche in die Breite tragen: „Die Wertschätzung unserer Arbeit ist ein erster Schritt, aber das allein reicht uns noch lange nicht. Es ist essenziell, dass Frauen nicht nur am Hof gleichberechtigt sind, sondern noch mehr in jeglichen politischen Gremien eingebunden sind. Ich freue mich, dass die VISION 2028+ einen Fokus auf die Anliegen von uns Bäuerinnen legt“. Beim Strategieprozess VISION 2028+ haben sich die Bäuerinnen jedenfalls schon Gehör verschafft.
Unter: Vision 2028+ (landwirtschaft.at) finden Sie die eine umfangreiche Darstellung der Ergebnisse der 1. Phase der VISION 2028+ zum Download.
Zusatzinformation:
- Die tägliche Verantwortung im Alltag – sowohl für Krisenbewältigung als auch für die Weiterentwicklung der Betriebe – liegt zumeist bei den Frauen.
- Zwei von drei Bäuerinnen engagieren sich neben Familie und Hof noch ehrenamtlich in Vereinen.
- Zwischen 40 und 49 Jahren sind durchschnittlich 29 % der Frauen die Chefinnen am landwirtschaftlichen Betrieb. Die höchsten Werte werden in den Altersklassen von 50 bis 59 Jahren mit 36 % an den Betriebsleiterinnen erreicht. In den Altersgruppen ab 60 Jahre pendelt sich die Zahl auf 34 % ein.
- Mit den 35% Betriebsführerinnen liegt Österreich europaweit auf Platz 6.