Landwirtschaft Totschnig/Strasser/Stammler/Schmuckenschlager: Weingesetz-Novelle stärkt heimische Herkunfts- und Qualitätsweine

Ministerrat beschließt neues Weingesetz: Mehr Alleinstellungsmerkmale für heimische Weinwirtschaft und Entbürokratisierung des Meldewesens

Im Ministerrat wurde heute die Novelle des Weingesetzes beschlossen. „Damit stärken wir den Ausbau unserer heimischen Herkunfts- und Qualitätsweine weiter, digitalisieren das Meldewesen im Weinsektor und schaffen so eine bürokratische Entlastung unserer Betriebe“, betonen Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig, der Vorsitzende des Landwirtschaftsausschusses Nationalrat Georg Strasser und Mitglied des Landwirtschaftsausschusses Nationalrat Clemens Stammler sowie Österreichs Weinbau-Präsident Nationalrat Johannes Schmuckenschlager.

Landwirtschaftsminister Totschnig: „Unser Wein zählt zu den besten der Welt. Der Weinbau ist identitätsstiftend und steht für Vieles, das auch Österreich auszeichnet – wie zum Beispiel für Nachhaltigkeit, Qualität oder auch für Geselligkeit. Österreich und sein Wein gehören zusammen. Das ist der Verdienst unserer engagierten Winzerinnen und Winzer. Damit wir unseren Vorsprung hinsichtlich Herkunft, Qualität und Nachhaltigkeit in der Weinwirtschaft noch weiter ausbauen, haben wir gemeinsam mit der Branche, dem Koalitionspartner und der Interessensvertretung eine Novelle des Weingesetzes auf den Weg gebracht.“

„Die Herkunftsebene ortsübergreifende Weinbaugemeinde trägt dazu bei, dass sich österreichischen Herkunftsweine am Markt noch besser profilieren können. Unsere Produkte sind exzellent und sollten daher auch auf einen Blick erkennbar sein. Die österreichischen Winzerinnen und Winzer sind besonders innovativ und produzieren Spitzenweine, die weltweit einen ausgezeichneten Ruf genießen. Mit dem kontinuierlichen Ausbau unserer Herkunfts- und Qualitätsweine DAC schaffen wir einen Mehrwert und Alleinstellungsmerkmale für unsere kleinstrukturierte Weinwirtschaft in Österreich.“

Nationalrat Strasser: „Österreich hat eine lange Tradition und international anerkanntes Know-How in der Weinproduktion. Nicht nur die Konsumentinnen und Konsumenten hierzulande schätzen das, auch weit über die Landesgrenzen hinaus bürgt österreichischer Wein für höchste Qualität. Neben einer beeindruckenden Vielfalt an Anbaugebieten, die sich über das ganze Land erstrecken, zeichnet uns die Sortenvielfalt aus. Vom Grünen Veltliner, Riesling oder Sauvignon Blanc bis zum Zweigelt erstreckt sich das breite Spektrum, hinter dem die Arbeit der bäuerlichen Familienbetriebe für höchste Maßstäbe in der Produktion steht. Zudem handelt es sich beim Wein um einen Teil unserer Kultur und Identität. Mit der Novelle des Weingesetzes entwickeln wir die Vorreiterrolle des österreichischen Weines weiter und bauen die Herkunfts- und Qualitätssicherung aus.“

Nationalrat Stammler: „Der seit 1985 kontinuierlich eingeschlagene Weg der österreichischen Winzerinnen und Winzer, sich der Qualitätserzeugung zu verschreiben, zeigt auf eindrucksvolle Weise, dass der Platz heimischer landwirtschaftlicher Produktion die Klasse und nicht die Masse ist. Innovative Betriebe und moderne Vertriebswege brauchen ein modernes Gesetz. Die Digitalisierung des Meldewesens schafft Entbürokratisierung bei hoher Nachvollziehbarkeit. Damit können sich unsere Winzerinnen und Winzer noch intensiver ihrer Leidenschaft widmen: der Erzeugung von charakteristischem österreichischen Qualitätswein.“

Weinbau-Präsident Nationalrat Schmuckenschlager: „Für die österreichischen Winzerinnen und Winzer bedeutet die Weingesetznovelle einen weiteren Schritt zur Professionalisierung des Sektors. Vor allem mit der Einführung der Ortsweinebene kann die Herkunftshierarchie der DAC Weine weiter ausgebaut und finalisiert werden.“

Österreichisches Weingesetz

  • Das österreichische Weingesetz setzt strenge Maßstäbe bezüglich Qualität und Herkunftscharakter der heimischen Weine.
  • Die aktuelle Anpassung des Weingesetzes verankert den bereits seit längerem verwendeten Herkunftsbegriff der „Ortsübergreifenden Weinbaugemeinde“. Dadurch soll die Möglichkeit zur Profilierung der österreichischen Herkunftsweine noch verstärkt werden.
  • Zudem enthält es eine Neufassung der Bestimmungen zur Erntemeldung und zur Bestandsmeldung. Sie dient der Vorbereitung der zukünftigen Erfassung dieser Meldungen mittels Online-Tool.
  • Die geplante Digitalisierung des gesamten Meldewesens im Weinsektor, insbesondere von Ernte- und Bestandsmeldung wird für die Betriebe eine spürbare bürokratische Erleichterung darstellen.

Österreichische Weinwirtschaft

  • Österreich hat rund 11.000 Winzerinnen und Winzer.
  • Sie erzeugen in ihren Kellern Weine in allen Qualitätsstufen und für alle Ansprüche.
  • Grundsätzlich sind rund 80 Prozent einer Gesamternte im Qualitätsweinbereich angesiedelt.
  • Mehr als 20 Prozent der österreichischen Weingärten werden darüber hinaus biologisch bewirtschaftet.
  • Österreichischer Wein ist mittlerweile ein zentrales Element im heimischen Tourismus – vor allem, wenn von österreichischer Gastfreundschaft die Rede ist.
  • Die österreichische Kulturlandschaft sowie das Landschaftsbild ist in weiten Teilen von jahrhundertealter Weinbautradition geprägt.