Landwirtschaft Totschnig: EU-Rückenwind für unsere Forderung nach Neubewertung der Wolfs-Problematik

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen spricht sich für eingehende Analyse der Wolfsbedrohung aus

„Ende September habe ich beim EU-Agrarrat in Brüssel die Forderung an die EU-Kommission eingebracht, dass der aktuelle Rechtsrahmen zum Schutz großer Beutegreifer überdacht werden muss und dass wir ein europaweit einheitliches Monitoring dieser Beutegreifer brauchen. 16 Mitgliedsstaaten haben die Forderung unterstützt bzw. Bedenken geteilt. Im November hat das Europäische Parlament in einer Resolution ebenfalls für eine Neubewertung des Schutzstatus gestimmt. Nun spricht sich auch EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen für eine eingehende Analyse der Wolfsbedrohung aus, nachdem Berichte über vermehrte Angriffe auf Nutztiere, insbesondere in den Alpen, eingegangen sind. Unsere Position für Bewegung in der Wolfs-Problematik bekommt also Rückenwind“, betont Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig anlässlich jüngster Medienberichte von der Kommissions-Spitze.

„Der Schutzstatus des Wolfes wird über eine EU-Richtlinie geregelt, die 30 Jahre alt ist. Damals gab es in Österreich keine Wölfe. Mittlerweile bedroht der Wolf unsere heimische Almen-, Land- und Tourismuswirtschaft. Auch in anderen Mitgliedsstaaten wird dieses Raubtier zu einer immer größeren Herausforderung“, so Totschnig und verweist darauf, dass in Europa derzeit mehr als 17.000 Wölfe verzeichnet sind. „Der Wolf kennt keine Landesgrenzen. Er ist ein europäisches Problem, für das es eine europäische Lösung braucht. Dass nun auch EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen dem Thema Aufmerksamkeit schenkt, ist richtig und wichtig“, hält der Landwirtschaftsminister fest.

„Wir brauchen Naturschutz mit Hausverstand. Fakt ist: Der Wolf ist ein Raubtier! 2021 gab es in Österreich bereits doppelt so viele Risse, als noch im Jahr davor“, so Totschnig und erinnert an die hohen Zuwachsraten der Wolfspopulation um bis zu 30 Prozent pro Jahr. „Problemwölfe, die wiederholt Nutztiere reißen und in Siedlungsgebieten auftauchen, müssen entnommen werden können. Ansonsten werden heimische Almen bald nicht mehr bewirtschaftet werden können, Wanderwege werden gesperrt. Das kann keiner wollen!“