Landwirtschaft Totschnig: Tierwohl-Paket gibt Bauern Planungssicherheit und bewahrt Lebensmittelversorgung

Nationalrat beschließt Maßnahmen für mehr Tierwohl –  Auch Handel und Konsumenten gefordert

„Tierwohl ist uns allen wichtig – den Bäuerinnen und Bauern ebenso wie den Konsumentinnen und Konsumenten. Österreich gehört bereits zu den Ländern mit den höchsten Tierwohlstandards. Mit dem Beschluss des neuen Gesetzes-Pakets bauen wir unsere internationale Spitzenposition weiter aus. Gleichzeitig geben wir unseren bäuerlichen Familienbetrieben damit Planungssicherheit und bewahren auch in Zukunft eine verlässliche Lebensmittelversorgung im Land“, betont Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig anlässlich des Nationalratsbeschlusses zum umfassenden Tierwohl-Paket. Es wurde von der Bundesregierung gemeinsam erarbeitet, unter Einbeziehung der Öffentlichkeit, der bäuerlichen Interessenvertretung, Branchenvertretern wie auch Vertretern der Zivilgesellschaft – und umfasst Fortschritte im Tierschutzgesetz, im Tiertransportgesetz und in der 1. Tierhaltungsverordnung.

Als „Meilenstein“ bezeichnet Totschnig das enthaltene Auslaufen der unstrukturierten Vollspaltenbuchten mit 2039 in der Schweinehaltung, das er mit dem für Tierschutz zuständigen Bundesminister Johannes Rauch vergangene Woche vorgestellt hat: „Wir läuten das Ende der Vollspaltenbuchten ein. Im Um- und Neubau sind sie bereits ab 2023 verboten. Das ist für viele Bäuerinnen und Bauern eine große Herausforderung. Aber es ist der richtige Weg. Darum tragen sie diesen Paradigmenwechsel mit und wir unterstützen sie dabei, etwa mit Investitionsunterstützungen aus der Gemeinsamen Agrarpolitik.“

Weitere zentrale Maßnahmen des Pakets sind u.a.:

  • Verbot von Tiertransporten in bestimmte Drittstaaten.
  • Anpassungen bei Tiertransporten, etwa durch strengere Bestimmungen und kürzere Transportzeiten. So wird der Transport von Kälbern erst frühestens ab einem Alter von drei Wochen gestattet sein.
  • Die ganzjährige Anbindehaltung von Rindern läuft mit 2030 aus.
  • Das Schreddern von Küken wird abgeschafft (ausgenommen Futterzwecke).

Totschnig sieht Tierwohl aber nicht nur als Aufgabe der Bäuerinnen und Bauern, sondern als gesamtgesellschaftliche Verantwortung: „Wer höhere Standards bestellt, muss sie auch bezahlen. Das Teure fordern, aber das Billige kaufen, geht sich nicht aus. Die Entscheidung für mehr Tierwohl fällt jeden Tag am Supermarktregal. Darum appelliere ich an den Lebensmitteleinzelhandel genauso wie an die Konsumenten, auf regionale Produkte zu setzen. So stärken wir unsere bäuerlichen Familienbetriebe, schützen die Umwelt durch kürzere Transportwege und die Wertschöpfung bleibt im Land.“