Landwirtschaft Köstinger zu EU-Agrarreform: Österreich wird Rolle als "Feinkostladen Europas" weiter ausbauen
EU-Agrarminister bestätigen Einigung: Österreich stimmt GAP-Reform mit mehr Öko-Maßnahmen zu
Letzten Freitag haben sich die Verhandler der EU-Ratspräsidentschaft, des EU-Parlaments und der EU-Kommission im "Supertrilog" auf die Grundpfeiler der Ausgestaltung der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) geeinigt. Heute haben die EU-Agrarminister diese Einigung beim Landwirtschaftsrat in Luxemburg bestätigt. Österreich war mit Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger beim Rat vertreten. "Für unserer Bäuerinnen und Bauern ist heute ein guter Tag. Die neue GAP-Periode sichert den österreichischen Weg der nachhaltigen Landwirtschaft ab. Wir haben auch dafür gesorgt, dass die Finanzmittel für Österreich aus Brüssel nicht weniger, sondern mehr werden", so Köstinger. "Damit können wir unsere Position als der 'Feinkostladen Europas' weiterhin ausbauen", so die Landwirtschaftsministerin.
Nach jahrelangen harten Verhandlungen sei es höchste Zeit für diese Einigung gewesen, so Köstinger. "Das gibt unseren Bäuerinnen und Bauern die Planungssicherheit, die sie so dringend brauchen. Entscheidend ist auch, dass wir unseren österreichischen Weg sichern konnten. Unsere heimische Landwirtschaft hat eine Vorreiterrolle für ganz Europa. Österreich lebt seit Jahrzehnten vor, wie kleinstrukturierte Familienbetriebe am heimischen und internationalen Markt erfolgreich sind. Es ist kein Zufall, dass wir Bio-Weltmeister und der Feinkostladen Europas sind. Die Zukunft liegt in der Qualitätsproduktion mit hohen Klima- und Umweltambitionen in ganz Europa."
25 Prozent Öko-Regelungen sind ein Öko-Meilenstein
Der österreichische Vorstoß, wonach 25 Prozent der Direktzahlungen an Klima- und Umweltleistungen geknüpft werden sollen, ist Teil der erzielten Einigung. Die Berücksichtigung der Umwelt- und Klimaleistungen hat es in diesem Ausmaß bei den Direktzahlungen in der EU noch nie gegeben. "Das ist ein großer Erfolg. In vielen Mitgliedsstaaten gibt es hier einen großen Aufholbedarf. Wir haben in Österreich gezeigt, dass Umwelt- bzw. Klimaschutz und Landwirtschaft keine Widersprüche sind. Die Einigung ist ein Öko-Meilenstein und bringt die europäische Agrarpolitik auf den Weg der nachhaltigen Landwirtschaft. Künftig werden mehr als 72 Milliarden Euro bei den Direktzahlungen für Klima- und Umweltleistungen zweckgewidmet", so Köstinger. Österreich ist seit Jahren mit dem Agrarumweltprogramm Vorreiter in ganz Europa. 80 Prozent der heimischen Landwirte nehmen an diesem Umweltprogramm teil. Durch diese Vorreiterrolle konnte Österreich auch in den Verhandlungen wichtige Impulse setzen und die verstärkte Berücksichtigung der 2. Säule bei der Umweltambition durchsetzen. Auch die Einigung bei der Umverteilung der Direktzahlungen und bei der sozialen Dimension ist für Österreich "ein gangbarer Kompromiss".