Gemeinsam forschen für zukunftsfitte Natur- und Lebensräume
Die Herausforderungen für die Land-und Forstwirtschaft sind grenzenlos. Bei der Suche nach Lösungen ist daher internationale Zusammenarbeit gefordert. Ende Juni fand auf Einladung des BML ein Treffen der Forschungskooperation Bayern-Südtirol-Österreich statt, um die grenzüberschreitende Zusammenarbeit im Bereich der Forschung zu forcieren.
Seit 2016 besteht ein internationaler Forschungs- und Innovationspakt zwischen Bayern, Österreich und Südtirol. Ziel ist es, Forschungskapazitäten effizienter zu nutzen, Synergieeffekte zu schaffen und gemeinsame Forschungsschwerpunkte zu setzen. Die drei Länder wollen noch enger zusammenarbeiten und gemeinsam Projekte der land-, forst- und wasserwirtschaftlichen Forschung sowie betreffend Schutz und Management natürlicher Ressourcen durchführen. Der Austausch über Best Practices und innovative Ansätze soll dazu beitragen, die regionale Landwirtschaft zu stärken und die Versorgungssicherheit in den beteiligten Ländern zu stärken.
Das diesjährige Treffen fand in Wien statt, Exkursionen führten die Teilnehmer:innen nach Klosterneuburg, Oberwaltenreith (Zwettl) und Wieselburg. Dabei wurden Forschungsprojekte vorgestellt und künftige Kooperationsmöglichkeiten diskutiert.
Kräfte bündeln
Mit Kooperationsprojekten sollen die Kräfte gebündelt und gemeinsam praxistaugliche Konzepte für die Land- und Forstwirtschaft sowie für die Regionen (weiter-)entwickelt werden.
Bei der Auftaktveranstaltung, eingeleitet mit begrüßenden Worten von BML-Generalsekretär Johannes Abentung, wurden die Forschungskonzepte der teilnehmenden Länder präsentiert.
„Mit neun forschungsaktiven Dienststellen, die mit Partnerinstitutionen aus dem In- und Ausland zusammenarbeiten, ist die Ressortforschung des BML ein wesentliches Element der österreichischen Forschungslandschaft“, betonte BML-Präsidialchef Reinhard Mang. Wolfram Schaecke vom Bayrischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Tourismus und Michael Oberhuber vom Versuchszentrum Laimburg stellten die Forschungsaktivitäten in Bayern und Südtirol vor.
Projekte der forschungsaktiven Dienststellen standen im Fokus von Kurzpräsentationen. Das Themenspektrum reichte von Klimawandelanpassung über Digitalisierung bis zur Versorgungssicherheit.
Die erste Exkursion führte die Gäste in die HBLA und Bundesamt für Wein- und Obstbau in Klosterneuburg, wo Forschungsprojekte im Bereich Schädlingsbekämpfung und neue Sorten vorgestellt wurden.
Regionale Fischproduktion
Bei der Waldland GmbH im Waldviertel stand die regionale Fischproduktion im Mittelpunkt. Dabei wurde das laufende Forschungsprojekt "LeTe-Protein", bei dem die Gewinnung von nachhaltigen Proteinquellen (Wasserlinse und Mehlkäferlarve) mit Nebenrohstoffen und Einsatz in der Aquakultur untersucht wird, vorgestellt.
In einem neuen Forschungsprojekt soll analysiert werden, wie ein nachhaltiges und leistbares Fischfutter aus regionalen Rohstoffen erzeugt und vermarktet werden kann. Dazu arbeitet das Joanneum Research gemeinsam mit dem BAW und dem Institut für Fischerei der bayrischen Landesanstalt für Landwirtschaft im Forschungsprojekt „AquaFeed“ zusammen.
Chancen der Digitalisierung
In der forschungsaktiven Dienststelle in Wieselburg stand die Digitalisierung im Mittelpunkt. Ziel der Innovation Farm ist es, den Nutzen neuer technologischer Lösungen für die österreichische Landwirtschaft herauszuarbeiten und den Zugang zu neuen Entwicklungen für Landwirt:innen zu erleichtern. Auch beim Forschungsprojekt „Bodenpioniere 2050“ steht die Zusammenarbeit von Wissenschaft und Praxis im Fokus. Mehr als 80 landwirtschaftliche Betriebe aus ganz Österreich arbeiten gemeinsam mit den Expert:innen an der Verbesserung der Bodengesundheit.