4. Termin der Försterstaatsprüfung 2023

Foto: BML / Annerl

Titel des Prüfungsprojektes: „Waldbrand“

4. Termin der Staatsprüfung für den Försterdienst

Der 4. Termin der diesjährigen Staatsprüfung für den Försterdienst fand vom 26. bis 29. September an der Forstlichen Ausbildungsstätte Ossiach statt. 3 Kandidatinnen und 9 Kandidaten traten zur Prüfung angetreten.

Prüfungskommission

Die Prüfungskommission bestand aus folgenden Personen:
Vorsitzender: Johannes PREM (Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft -Abteilung III/2 – Forstliche Legistik, Rechtspolitik u. Berufsqualifikation)
Gerhard GRUBER (Wirtschaftsführer – Forstamt der Stadtgemeinde Knittelfeld)
Peter LEPKOWICZ (Wirtschaftsführer – Forstverwaltung Quellenschutz der Stadtgemeinde Wien) und
Günter STÖGER (Bezirkshauptmann von Krems an der Donau).

Projektthema

In der schriftlichen Projektarbeit war ein Betriebskonzept zu entwickeln, welches

  • kurz- bis mittelfristige Überlegungen für eine neue forstbetriebliche Führung bzw. Planung beinhaltet,
  • Maßnahmen für eine klimafitte Bewirtschaftung der Wälder vorsieht,
  • die Aufarbeitung für eine im NATURA 2000 Gebiet liegende 20 ha große Waldbrandfläche konzipiert,
  • ein neues Jagdkonzept vorschlägt,
  • mindestens 2 weitere marktfähige Geschäftsfelder erschließt und
  • die betriebswirtschaftlichen Auswirkungen darstellt.

Die Prüfung erforderte unterschiedlichste Qualifikationen

Die schriftliche Projektarbeit wurde an den beiden ersten Prüfungstagen durchgeführt.
Dazu standen insgesamt 13 Stunden zur Verfügung.

Am dritten und vierten Prüfungstag fanden die mündlichen Prüfungen statt.
In den ersten 10 Minuten der mündlichen Prüfungen präsentierten die Prüfungskandidatinnen und die Prüfungskandidaten dem fiktiven Eigentümer des Forstbetriebes die Schwerpunkte Ihres Betriebskonzeptes.

Daran anschließend stellte die Prüfungskommission explizite Fragen zu den in den Projekten angesprochenen Fachinhalten und prüfte darüber hinaus Inhalte der in der Staatsprüfungsverordnung festgeschriebenen 5 Geschäftsbereiche.

Ergebnis: 91,6 Prozent waren erfolgreich!

Franz GRUBER (Österreichische Bundesforste - AG, Forstbetrieb Pinzgau) erreichte ein "mit Auszeichnung befähigt".
2 Försterinnen und 8 Förster wurden mit „befähigt“ beurteilt.
1 Prüfungskandidatin bestanden die Prüfung nicht.

Resümee

Als Resümee der Prüfungsleistungen wird zusammengefasst:

  • Die besichtigten Bestände wurden umfassend beschrieben.
  • Aus den Angaben und den erhobenen Daten wurden zumeist die richtigen Ansätze für die Entwicklung eines strukturierten Betriebskonzeptes abgeleitet.
  • Die Beschreibungen einer klimafitten Bewirtschaftung der Wälder ließen oftmals Fragen offen.
  • Die Aufarbeitungskonzepte für die Waldbrandfläche wurden plausibel dargestellt.
  • Die differenten Jagdkonzepte wurden nachvollziehbar beschrieben.
  • Mögliche Nebenbetriebe wurden sehr unterschiedlich konzipiert.
  • Die Einschätzungen der betriebswirtschaftlichen Auswirkungen der eigenen Betriebskonzepte waren sehr lückenhaft (… oftmals fehlten konkrete Kosten und Einnahmen …).
  • Der Wissenstand in rechtlichen Angelegenheiten war unbefriedigend.
  • Die Präsentationen waren grundsätzlich gut aufgebaut.

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