3. Termin der Försterstaatsprüfung 2024

Foto: BML / Annerl

Titel des Prüfungsprojektes: „10-jähriges Bewirtschaftungskonzept für die Gemeinde Hochwaldstätten nach großflächigem Kalamitätsereignis“

Der 3. Termin der diesjährigen Staatsprüfung für den Försterdienst fand vom 30. Juli bis
2. August 2024 an der Forstlichen Ausbildungsstätte Traunkirchen statt.
1 Kandidatin und 14 Kandidaten traten zur Prüfung an.

Prüfungskommission

Die Prüfungskommission bestand aus folgenden Personen:
Vorsitzende: SC.in Dipl.-Ing.in Elfriede Anna MOSER (BML - Sektion III – Forstwirtschaft und Regionen),
Mag. Fö. Ing. Walter AMANN (Wirtschaftsführer – Forstbetriebsgemeinschaft Jagdberg),
KAD. Dipl.-Ing. Dr. Nikolaus LIENBACHER MBA (Kammeramtsdirektor – Kammer für Land- und Forstwirtschaft Salzburg) und
Dipl.-Ing. Siegbert TERZER (Wirtschaftsführer – Forstbetrieb Agrargemeinschaft Nenzing).

Projektthema

In der schriftlichen Projektarbeit war ein 10-jähriges Bewirtschaftungskonzept für den 1.800 Hektar großen Forstbetrieb der Gemeinde Hochwaldstätten zu erstellen.

Dieses Bewirtschaftungskonzept sollte als forstliche, ökologische, jagdliche und betriebswirtschaftliche Entscheidungsgrundlage für die Budgeterstellung für den Gemeindevorstand unter spezieller Berücksichtigung eines großflächigen Windwurfereignisses (180 Hektar) dienen.

Die Prüfung erfordert unterschiedlichste Qualifikationen

Die schriftliche Projektarbeit wurde an den beiden ersten Prüfungstagen durchgeführt.
Dazu standen insgesamt 13 Stunden zur Verfügung.

Am dritten und vierten Prüfungstag fanden die mündlichen Prüfungen statt.

In den ersten 10 Minuten der mündlichen Prüfungen präsentierten die Prüfungskandidatin und Prüfungskandidaten die Schwerpunkte ihrer Betriebskonzepte.

Daran anschließend stellte die Prüfungskommission explizite Fragen zu den in den Konzepten angesprochenen Fachinhalten und prüfte darüber hinaus auszugsweise Inhalte der in der Staatsprüfungsverordnung festgeschriebenen 5 Geschäftsbereiche.

Ergebnis: 93 % waren erfolgreich!

1 Försterin und 13 Förster wurden mit „befähigt“ beurteilt.
1 Prüfungskandidat bestand die Prüfung nicht.

Resümee

Als Resümee der Prüfungsleistungen wird zusammengefasst:

  • Die besichtigten Waldflächen wurden meist sehr detailliert beschrieben.
  • Die entwickelten Betriebskonzepte berücksichtigten nur im geringen Maße die Aspekte des Klimawandels.
  • In den waldbaulichen Konzepten war sehr selten ein Trend zur Begründung eines Dauerwaldes erkennbar. Die Achtung für den Boden war sehr wenig spürbar.
  • Bei der Baumartenwahl wurde kaum zwischen den Flysch- und den Kalkstandorten differenziert.
  • Die vorgeschlagenen Strategien für die Holzvermarktung waren nachvollziehbar.
  • Die Jagdstrategien wurden unterschiedlich gestaltet.
  • Die skizzierten Vorgehensweisen für den zu planenden Forststraßenbau waren plausibel.
  • Die Kosten- und Einnahmeplanungen wurden zufriedenstellend dargestellt. Überlegungen in Punkto der Liquidität des Forstbetriebes kamen aber kaum vor.
  • Für die Bereitstellung einer Erweiterungsfläche für das ortsansässige Sägewerk wurden unterschiedliche Möglichkeiten dargestellt.
  • Die rechtlichen Grundlagen wurden im zufriedenstellenden Ausmaß gelernt. Bei vielen gewann man jedoch den Eindruck, dass diese bei ihrer bisherigen Tätigkeit kaum bis gar nichts mit rechtlichen Angelegenheiten zu tun hatten.

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