1. Termin der Staatsprüfung für den höheren Forstdienst 2023

Foto: Bml / Annerl

Titel des Prüfungsprojektes: „Leitung eines Gebirgsforstbetriebes mit Natura 2000 Flächen“

1. Termin der Staatsprüfung für den höheren Forstdienst

Der 1. Termin der diesjährigen Staatsprüfung für den höheren Forstdienst fand vom 1. bis 3. August 2023 an der Forstlichen Ausbildungsstätte Traunkirchen statt. 2 Kandidatinnen und 8 Kandidaten traten zur Prüfung an.

Prüfungskommission

Die Prüfungskommission bestand aus folgenden Personen:
Vorsitzender: Johannes SCHIMA (Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft - Sektion Forstwirtschaft und Nachhaltigkeit)
Georg MATTERSBERGER (Wirtschaftsführer - Leobner Realgemeinschaft)
Erwin STAMPFER (Wirtschaftsführer – Österreichische Bundesforste- AG, Forstbetrieb Flachgau-Tennengau ) und
Manuel WOLF (Leiter – Referat Umwelt und Anlagen der Bezirkshauptmannschaft Landeck).

Projektthema

In der schriftlichen Projektarbeit war ein Betriebskonzept, das

  • die aktuelle Situation des Forstbetriebes beurteilt,
  • die Bewirtschaftung des Kernbetriebes (Forst, Landwirtschaft, Jagd) für die nächsten 10 Jahre konzipiert,
  • die gegenwärtige Schadholzproblematik berücksichtigt,
  • die Folgen des Klimawandels langfristig einschätzt,
  • die einschlägigen Rechtsvorschriften beachtet,
  • die Ertragslage des Betriebes darstellt und
  • weitere Einnahmequellen erschließt.

Die Prüfung erforderte unterschiedlichste Qualifikationen

Die Projektarbeit wurde an den beiden ersten Prüfungstagen durchgeführt.
Dazu standen insgesamt 14 Stunden zur Verfügung.

Am dritten Prüfungstag fanden die mündlichen Prüfungen statt.
In den ersten 10 Minuten der mündlichen Prüfungen präsentierten die Prüfungskandidatinnen und die Prüfungskandidaten ihre Betriebskonzepte dem Eigentümer des Forstbetriebes.

Daran anschließend stellte die Prüfungskommission explizite Fragen zu den in den Projekten angesprochenen Fachinhalten und prüfte darüber hinaus auszugsweise Inhalte der in der Staatsprüfungsverordnung festgeschriebenen 5 Geschäftsbereiche.

Ergebnis: Weiße Fahne - 100 Prozent waren erfolgreich!

Christoph LAINER (Forsttechnischer Dienst der Wildbach- und Lawinenverbauung Oberösterreich) erreichte ein "mit Auszeichnung befähigt".
2 Forstwirtinnen und 7 Forstwirte wurden mit „befähigt“ beurteilt.

Resümee

Als Resümee der Prüfungsleistungen wird zusammengefasst:

  • Die aktuelle betriebliche Situation wurde sehr gut analysiert.
  • Die entwickelten Betriebskonzepte waren plausibel.
  • Die Bewirtschaftungskonzepte berücksichtigten die gegenwärtige Schadholzproblematik und die künftigen Folgen des Klimawandels.
  • Eine Gewinn- und Verlustrechnung wurde einwandfrei erstellt.
  • Oftmals wurde die Kostenrechnung und die Finanzbuchhaltung vermengt.
  • Die Ertragslage des Betriebes wurde umfangreich kalkuliert.
  • Ein rechtliches Grundwissen war vorhanden und konnte angewandt werden.
  • Die Einschätzung der Auswirkungen der Betriebskonzepte auf alle 4 Kerngeschäfte und die Rechtsmaterien hat etwas gefehlt.
  • Die Präsentationen waren mehrmals zu wenig aussagekräftig (… konkrete Aussagen zu Erlösen und Kosten haben gefehlt).

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