Holz und Innovation: aktuelle Forschungsprojekte im Bereich Bioökonomie
Der österreichische Waldfonds fördert im Rahmen der Holzinitiative auch Forschungsprojekte rund um die Wertschöpfungskette Holz. Hier stellen wir einige dieser innovativen Forschungsprojekte zum Thema Bioökonomie vor.
TimberLoop: Aus dem Bauwesen, für das Bauwesen – Grundlagen zur Kreislauffähigkeit von Holz
Hauptförderwerber: Holzforschung Austria
Das Projekt TimberLoop verfolgt Lösungskonzepte zur hochwertigen Wiederverwendung von Holz aus der Vornutzung im Sinne der Bioökonomie und der Kreislaufwirtschaft. Dabei sollen die (Massiv-)holzstrukturen erhalten bleiben und zukünftig für Holz(bau)produkte nutzbar werden. Hierfür müssen technische und rechtliche Herausforderungen überwunden werden. Die Lösungen müssen ökonomisch wie ökologisch sinnvoll sein. Mit der Erschließung und Nutzbarmachung dieses Rohstoffpools sollen qualitätsgesicherte Produkte und Prozesse basierend auf zirkulärem Holz einen Beitrag zum Ressourcen- und Klimaschutz beitragen. Weitere Details finden Sie auf der Seite der FFG.
TimberBioC: Kritische Evaluierung des Effekts biogenen Kohlenstoffs in Holzprodukten auf den Klimawandel anhand dynamischer Modelle
Hauptförderwerber: IBO - Österreichisches Institut für Bauen und Ökologie GmbH
Mit dem Projekt TimberBioC sollen dynamische Modelle auf Wald- und Produktebene für die Beschreibung und Quantifizierung der CO2-Speicherung in Holzbauprodukten entwickelt werden. In Anbetracht potentieller Kreislaufführung soll auf Basis einer umfassenden Systematik eine ganzheitliche Nachhaltigkeitsbewertung ermöglicht werden. In verschiedenen Szenarien bis 2150 soll somit die CO2 Senke von Bauholz unter Berücksichtigung einzelner Eingangsparameter quantifiziert werden. Die gewonnenen Erkenntnisse sollen in weiterer Folge in Nachhaltigkeits-Assessments einfließen. Auf der Seite der FFG.
3DP Biowalls: Additive Fertigung von kreislauffähigen Wandsystemen aus nachwachsenden Rohstoffen
Hauptförderwerber: Universität für Bodenkultur - Institut für Konstruktiven Ingenieurbau
Mit dem Projekt 3DP Biowalls soll aus Stärke und den Nebenstromprodukten Lignosulfonat und Holzspänen sowie durch Zugabe von Wasser ein Gemisch hergestellt werden, das sich zur additiven Fertigung eignet. Das Druckgemisch ist vollständig biologisch abbaubar und recyclingfähig. Ziel ist die Eigenschaften durch Zugabe von Additiven je nach Anwendungszweck zu optimieren. Neben kleinformatigen Versuchskörpern werden auch gesamte Bauteile hinsichtlich der mechanischen und bauphysikalischen Eigenschaften untersucht. Die gesamte Herstellung soll dabei weitestgehend automatisiert ablaufen. Es ist vorgesehen, das System in Kombination mit einem stationären und auch einem mobilen Industrieroboter zu testen. So soll eine Baustellenfertigung als auch eine Vorfertigung simuliert beziehungsweise getestet werden. Auch hier finden Sie nähere Informationen auf der Seite der FFG.
Sink.Carbon: Holzhybridbau als Kohlenstoffsenke durch innovative wiederverwend und verwertbare Bauelemente
Hauptförderwerber: Kompetenzzentrum Holz GmbH
Das Forschungsprojekt SINK.CARBON hat zum Ziel, holz-hybrid Bauelemente so lange wie möglich im stofflichen Kreislauf zu halten, somit eine echte CO2 Senke zu schaffen und das Klima signifikant zu entlasten. Dies wird realisiert durch innovative Konzepte zur Wiedernutzung und Wiederverwertung der holz-hybrid Bauelemente. Das Forschungsprojekt schafft technologische Grundlagen für neue Denkweisen und Konzepte der Materialnutzung im Holzhybridbau. Technologische Fragestellungen, wie das einfache Lösen von Verbindungen sowie die Aufbereitung mittels Zerkleinerung und wieder zusammenfügen, werden im Labormaßstab erforscht. Diese Forschungsaktivitäten werden begleitet durch eine ökologische Bewertung des Bausystems. Um Maßnahmen zur Förderung des innovativen Bausystems zu eruieren, werden aktuelle politische Rahmenbedingungen erhoben und erforderliche Handlungsempfehlungen abgeleitet. Nähere Projektdetails befinden sich auf der Seite der FFG.
Waldstoff: Heimisches Holz als klimafreundlicher Rohstoff für Textilien
Hauptförderwerber: Common Affairs GmbH
Die Textilherstellung gilt global gesehen als eine der umwelt- und klimaschädlichsten Wirtschaftszweige. Rund ein Drittel des Eintrags von Mikroplastik sind auf Textilien zurückzuführen und bei der Textilherstellung wird extrem viel Wasser verbraucht und verschmutzt. Um das diesbezügliche Bewusstsein bei Bevölkerung und Unternehmen entlang der gesamten Wertschöpfungskette zu steigern, werden im Zuge des Projekts „Waldstoff“ die Vorteile von Holz als nachwachsender Rohstoff für die Textilverwendung leicht verständlich aufgearbeitet, visualisiert und kommuniziert. Dies soll sowohl digital gestützt als auch im Rahmen von Publikationen und Veranstaltungen erfolgen. Damit soll die nachhaltige Alternative zu umweltschädlichen Fasern auf fossiler Basis sowie das Potenzial der stofflichen Nutzung von Holz aus heimischer Erzeugung aufgezeigt werden. Hier finden Sie eine nähere Beschreibung des Projekts. Zu diesem Projekt steht uns derzeit kein Projektplakat zur Verfügung.