Waldgipfel zum Thema "Grenzen überschreitende Strategien zur Sicherung unserer Bergwälder"
In Kooperation von Österreichischem Walddialog, dem Landesforstdienst Tirol sowie der Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino fand am 6. und 7. Mai 2024 in Obertilliach (Osttirol) ein internationaler Waldgipfel statt.
Herausforderungen für die Gebirgswälder
Schwere Stürme, enorme Mengen Schadholz und Borkenkäferbefall dominieren die Wälder im Südalpenraum. 2023 wurden in Österreichs Wäldern 19,02 Millionen Erntefestmeter (Mio. Efm) Holz geerntet. Mit einem Schadholzanteil von rund 47 % bzw. 9 Mio. Efm fiel 2023 um 24,2 % mehr Schadholz an als noch im Jahr 2022, wobei 45 % davon durch den Borkenkäfer verursacht wurden.
Durch die klimabedingte Zerstörung der Wälder und den Verlust der Schutzwirkung in den letzten Jahren, insbesondere in Osttirol nach dem Sturmereignis VAIA 2018, zeichnen sich dramatische Kaskadeneffekte wie Bodenerosion, Abgänge von Muren und Lawinen, Zunahme des Schneegleitens an Südhängen, Felssturz und Steinschlagaktivität ab.
Angesichts der fortschreitenden Kalamitäten in den Gebirgswäldern ist der gesamte Forst- und Holzsektor gefordert, Maßnahmen zur raschen Schadholzaufarbeitung, zum vorbeugenden Forstschutz sowie Konzepte für die Wiederbewaldung und die Klimafitness der Wälder ständig anzupassen weiterzuentwickeln und umzusetzen.
Zusammenarbeit über Grenzen
Aus diesem Grund wurden unter dem Motto „Grenzen überschreitende Strategien zur Sicherung unserer Bergwälder“ nationale und internationale Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft eingeladen, über die Bedeutung des Forstschutzes und den weiteren Ausbau geeigneter Instrumente zur Erhöhung der ökologischen und ökonomischen Krisenresistenz des wald-und holzbasierten Sektors zu diskutieren.
Um die dramatische Situation auch praxisnah vor Augen zu führen, wurde eine Exkursion zu den Schadflächen der Region unternommen.
Gemeinsame Erklärung
Im Zuge des Waldgipfels unterzeichnete Forstminister Norbert Totschnig gemeinsam mit hochrangigen Vertretern aus Tirol, Südtirol und Trentino ein Bekenntnis zum gemeinsamen regionalen Ziel, die Wirkungen und Leistungen unserer Wälder zu verbessern und durch grenzüberschreitende Kooperationen zu sichern und aufrechtzuerhalten.
Das äußerst große Interesse an der Veranstaltung zeigte, dass die Themen Klimawandel sowie Schutz der Bergwälder von größter Wichtigkeit sind, besondere Bedeutung gewann die Veranstaltung gerade auch durch die internationale und überregionale Beteiligung und Kooperation.