Niederösterreich: Baustelle Tannenbach durch Dauerregen gefährdet

Tannenbach, Überflutung Oktober 2020
Foto: die.wildbach

Bedingt durch die erheblichen Niederschläge in den letzten Tagen war bei der Baustelle am Tannenbach in Weinburg direkt ober dem Werksgelände der Constantia-Teich "Gefahr im Verzug" gegeben und es bestand rascher Handlungsbedarf.

Derzeit wird gerade der Erdaushub für das Hochwasser-Rückhaltebecken durchgeführt, das Bachwasser wird abgepumpt, damit im Trockenen gearbeitet werden kann. Der Regen füllte die Baugrube völlig auf. Es musste unmittelbar ein Schutzkonzept in Zusammenarbeit mit den Verantwortlichen bei der Constantia-Teich, dem örtlichen Bauführer von der Wildbach- und Lawinenverbauung Herbert Daxböck und dem hinzugezogenem Geotechniker entwickelt werden.

Bauführer Johannes Daxböck hält fest, dass die Baugrube kontrolliert abgelassen wird, um ein Nachrutschen der wassergesättigten Böschungen zu verhindern. Sektionsleiter Christian Amberger betont, dass bei diesem sensiblen Baufeld die Sicherheit des Betriebsgeländes oberste Priorität hat.

Das Projekt Tannenbach - Sicherheit für 1.000 Beschäftigte

Die Ortschaft Mühlhofen wurde wiederholt durch Hochwasser aus dem Tannenbach überflutet. Zuletzt richtete ein Hochwasser im Juli 2016 Schäden in Millionenhöhe, insbesondere im Werksgelände der Constantia-Teich GmbH, an. Der größte Industriebetrieb in der Region bietet Arbeitsplätze für rund 1.000 Beschäftigte.

Weiters wurde die Gemeindestraße erheblich in Mitleidenschaft gezogen. Der Betrieb wurde schon 1997 bei einem Hochwasserereignis schwer in Mitleidenschaft gezogen, damals konnte aber nur eine punktuelle Schutzmaßnahme umgesetzt werden, da für eine umfassende Lösung der benötigte Grund nicht zur Verfügung stand. Inzwischen war bedingt durch einen Eigentümerwechsel Grund für eine nachhaltige und umfassende schutzwasserbauliche Lösung verfügbar und wurde von der Gemeinde Weinburg erworben.

Somit konnte das notwendige Hochwasser-Rückhaltebecken samt einem Geschiebe- und Wildholzrückhalterechen mit einer Gesamtkubatur von rund 15.000 (entspricht rund 100.000 gut gefüllten Badewannen) und mit einer Gesamtinvestition von rund 1,8 Millionen Euro geplant werden. Die Umsetzung begann vor Kurzem mit den Aushubarbeiten für das Becken.

Die gesamten Schutzmaßnahmen werden voraussichtlich bis Herbst 2021 fertiggestellt sein.